Sieg für Religionsfreiheit in Glasgow

100'000£ Entschädigung für Franklin Graham

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Franklin Graham (Bild: Instagram)
Das Unternehmen Scottish Event Campus muss die Billy Graham Evangelistic Association mit 97'325 Pfund für die einseitige Kündigung eines Stadionvertrags aufgrund des Drucks der LGTBIQ+-Lobby entschädigen.

Ein Gericht in Glasgow, Schottland, sprach dem amerikanischen Evangelisten Franklin Graham fast 100'000 Pfund Schadensersatz zu. Grund: Das Hydro Stadium hat eine geplante evangelistische Veranstaltung, die von der Billy Graham Evangelistic Association (BGEA) im Jahr 2020 organisiert wurde, auf Druck der LGBTIQ+-Community aufgrund von Franklin Grahams traditionellen Ansichten zu Ehe und Familie abgesagt.

«Dünn verschleierte Übung»

Der Glasgow Sheriff's Court verteidigte in seinem Urteil die Religionsfreiheit und schrieb, dass Graham und die BGEA vom Scottish Event Campus (SEC), dem Betreiber von Hydro, ungerechtfertigt diskriminiert wurden. Sheriff John McCormick erklärte, die Aktionen des SEC seien eine «dünn verschleierte Übung in moralischer Bevormundung» und das Messezentrum habe sich «dem öffentlichen Druck gebeugt, angespornt und angestachelt von politischen Führern und der LGTBIQ+». Die SEC habe gegen das Gleichheitsgesetz von 2010 verstossen, indem sie die Ansichten von Menschen begünstigte, die gegen die BGEA-Veranstaltung protestierten, und diejenigen, die sie unterstützten, zum Schweigen brachte.

In seiner 280-seitigen Begründung schrieb der Richter: «Das Gesetz kann ein Ergebnis nicht unterstützen, bei dem ein herkömmliches christliches religiöses Treffen nicht abgehalten werden kann, weil einige Mitglieder der Gemeinde, wie vehement auch immer, mit seinen religiösen Überzeugungen nicht einverstanden sind.»

Protestieren Ja – zum Schweigen bringen Nein

«Solche Gegner haben in einer demokratischen Gesellschaft sicherlich das Recht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit, um gegen die religiösen Ansichten anderer zu protestieren», fuhr McCormick fort. «Was sie nicht haben, ist das Recht, sie zum Schweigen zu bringen oder zu verhindern, dass religiöse Versammlungen stattfinden…»

«Die Sorge wurde geäussert, dass Herr Graham homo- und islamfeindliche Äusserungen machen könnte», führte McCormick weiter aus. «Ich habe keine Beweise dafür gefunden.» Und er fuhr fort: «Das eigentliche Problem, das sie mit Franklin Graham haben, ergibt sich aus seinen religiösen Ansichten, die man versucht hat zu kategorisieren, indem ausgewählte Zitate aus der Vergangenheit herausgegriffen wurden, während gegenteilige Äusserungen, die ebenfalls von Franklin Graham gemacht wurden, bequemerweise ignoriert wurden.»

Nach dem Urteil sagte ein Sprecher der SEC: «Wir sind natürlich enttäuscht über den Ausgang des Falles. Wir prüfen derzeit die umfangreichen Unterlagen, um festzustellen, ob weitere Massnahmen erforderlich sind.»

«Sieg für die Religionsfreiheit»

Franklin Graham erklärte, die Entscheidung sei «ein klarer Sieg für die Meinungs- und Religionsfreiheit im Vereinigten Königreich». «Ich möchte Sheriff John McCormick dafür danken, dass er das Gesetz aufrechterhalten und erklärt hat, dass Christen fair und gleich behandelt werden sollten. Diese Entscheidung wird eine grosse Ermutigung für Christen und Menschen jeglichen Glaubens in Grossbritannien und vielen anderen Teilen der Welt sein.»

«In diesem Fall ging es nie um finanzielle Wiedergutmachung», sagte Graham. «Es ging um die Wahrung der Religionsfreiheit im Vereinigten Königreich, insbesondere um das Recht der Christen, das Evangelium auf dem öffentlichen Platz zu verbreiten.»

Es ist die fünfte erfolgreiche Klage der BGEA gegen die Absage aller Veranstaltungsorte auf Grahams Tour 2020.

Die Tour wurde schliesslich auf die Zeit nach der Pandemie verschoben und fand dieses Jahr in ganz Grossbritannien statt, wo fast 20'000 Menschen an Outreach-Veranstaltungen in vier Städten teilnahmen.

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Zum Thema:
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Datum: 03.11.2022
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Christianity Today / CBN News / BBC

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