4. Thurgauer Kirchensonntag

Mit Kirchenratspräsidentin, Chören und Zöllner Zachäus

Zoom
v.l.n.r: Pfarrer Samuel Kienast, Kirchenratspräsidentin Christina Aus der Au, OK-Präsident Wilfried Bührer (Bild: Lukas Fleischer)
Thurgau feierte gemeinsam Gottesdienst: Rund 1600 evangelische Kirchenbürgerinnen und -bürger waren am 4. Thurgauer Kirchensonntag anwesend und kamen mit Schauspiel, Gebet und Gesang auf ihre Kosten.

Der 4. Thurgauer Kirchensonntag wurde dem Motto «Gemeinsam feiern» absolut gerecht. Rund 1'600 Kirchbürgerinnen und -bürger aus dem gesamten Thurgau feierten am Sonntagvormittag in einem Festzelt nahe der evangelischen Kirche gemeinsam Gottesdienst. Musikalische Höhepunkte lieferten der Kirchenchor unter der Leitung von Dr. Jochen Kaiser und der Gospel Mass Choir unter der Leitung von Felix Reithofer. Die beiden Chöre wurden extra für den Auftritt am Kirchensonntag mit Projektsängern aufgestockt. Ergänzt wurde der musikalische Part mit der Musikgesellschaft Affeltrangen. «Mit all dieser Verstärkung muss es bis zum Himmel hinauf tönen», sagte Pfarrer Samuel Kienast aus Frauenfeld, der den Kirchensonntag moderierte.

Die zentrale Figur des Vormittags war Zachäus, der Zöllner aus dem Neuen Testament. Auch diesmal schlüpfte Schauspieler Eric Wehrlin, letztmals spielte er Martin Luther, gekonnt in die Figur eines Zollbeamten. Er kontrollierte die Päckchen, die die Kirchgemeinden für die Aktion Weihnachtspäckli der Ostmission mitgebracht hatten, und steckte so manches in den eigenen Sack.

Nie einen Menschen abschreiben

Als Zachäus schilderte Wehrlin die Begegnung mit Jesus, der ihn mit Namen ansprach und bei ihm zu Hause einkehrte, was die Menge mit Unverständnis quittierte. Zachäus änderte darauf hin sein Leben und teilt sein Vermögen mit den Armen. Pfarrer Samuel Kienast wollte vom ehemaligen Kirchenratspräsidenten und OK-Präsidenten des Kirchensonntags Wilfried Bührer wissen, wie er auf einen solchen Zöllner reagiert hätte. Bührer sagte: «Ich hätte mich genervt und mich nicht darauf eingelassen.»

Kirchenratspräsidentin Christina Aus der Au antwortete: «Ich hätte Wut verspürt über die Ungerechtigkeit und über die Menschen, die andere aufgrund ihrer Macht ausnützen.» Offen bleibt, wie Jesus den Wandel bei Zachäus bewirkt hat. Die Botschaft lautet für Bührer: «Man soll nie einen Menschen abschreiben.» Und Christina Aus der Au ist der Meinung: «Wir sollten mehr zusammen essen und trinken. Nur so lernt man das Gegenüber wirklich kennen.»

Alle Generationen vertreten

Nicht nur die Erwachsenen kamen mit Schauspiel, Gebeten und Gesang auf ihre Kosten. Auch die Kinder wurden mit einem eigenen Kinderprogramm unter der Leitung von Christine Del Torchio bestens unterhalten. Das Mittagessen wurde von Pfarrpersonen und weiteren kirchlichen Mitarbeitenden serviert. Rund 100 Helfer haben sich laut Bührer tatkräftig daran beteiligt, dass am Kirchensonntag alles rund lief. Bührer freute besonders, dass das Publikum altersmässig gut durchmischt war, da viele junge Menschen nach Affeltrangen gekommen waren.

Der Nachmittag stand ganz im Zeichen einer weiteren Darbietung von Eric Wehrlin als Jona, einer Tanzdarbietung von Roundabout, einem Gesundheitsförderungs- und Präventionsangebot für junge Mädchen, sowie dem beliebten Pfarrchörli. Die Kollekte des Gottesdienstes kommt der Tochterkirche im malayischen Sabah zugute, konkret dem Sabah Theologischen Seminar.

Zum Thema:
Vor dem Himmelstor: «Es war realer, als dass wir jetzt hier stehen»
Talk vor dem Führungskräfteforum: «Ich bin Unternehmerin, keine Unterlasserin»
Forum christlicher Führungskräfte: Skilegende Zurbriggen: «Der eigentliche Chef ist für mich der Herrgott»

Datum: 06.09.2022
Autor: Claudia Koch
Quelle: www.evang-tg.ch

Kommentar schreiben

Bitte melden Sie sich an oder registrieren Sie sich neu, um diesen Artikel zu kommentieren.
Anmelden
Mit Facebook anmelden

Kommentar

Regula Lehmann: Empörung ist billig
Wir befinden uns inmitten der Fastenzeit vor Ostern. Livenet-Kolumnistin Regula Lehmann fastet...

Adressen

CGS ECS ICS