Konferenz in Bern

«Versöhnt leben – oft erstaunlich, aber nicht unmöglich»

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Im Februar findet zum zweiten Mal eine Konferenz zu Fragen von Versöhnung zwischen Individuen, Gruppen und Nationen statt. Das Thema wird von mehreren Aspekten beleuchtet, nicht zuletzt auch im Zusammenhang der Pandemie.

Eine oft gemachte Erfahrung: Man ist nicht einer Meinung, da ist ein Konflikt, man ist vielleicht handfest im Streit entzweit oder gar verbittert und fühlt sich alles andere als versöhnlich. Und dann doch: Die Situation entwirrt sich, entspannt sich, eine Annäherung wird wider Erwarten möglich. Warum? Was sind hinderliche und was sind förderliche Aspekte, um (wieder) zu einem versöhnten Miteinander zu kommen?

Friedensstifter jagen dem Frieden nach

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Tom Sommer
Wissenschaftlich fundierte Überlegungen, Erfahrungen aus der Praxis und kulturell-künstlerische Wege werden an zwei Tagen dafür sensibilisieren und herausfordern, nachzudenken, was eine persönliche Rolle als Friedensstifter, als Peace Agent im Alltag und in verschiedenen Gesellschaftsfeldern bedeuten könnte. Wir alle haben vage Vorstellungen oder Vorahnungen zu diesem Thema – die Konferenz will sie neu sichtbar machen und zu nachhaltigem Verständnis und Handeln animieren.

«Das Wort Versöhnung nehmen wir schnell in den Mund, aber es ist mitunter eine komplexe Angelegenheit. Da wollen wir beleuchten, was das konkret in verschiedenen Lebensbereichen bedeuten könnte», erklärt Projektleiter Tom Sommer im Gespräch mit IDEA.

Friedensstifter bauen Brücken

Zum grundlegenden Verständnis der Organisatoren gehört, dass der Mensch letztlich in versöhnten Beziehungen leben möchte – sowohl im menschlichen Miteinander als auch gar mit Blick auf seinen Schöpfer. Deshalb lädt die Konferenz zum Gespräch mit verschiedenen Perspektiven ein, wovon eine christlich begründete im einen oder anderen Themenpunkt gezielt präsentiert wird. Das soll helfen, Brücken zueinander zu bauen und bewirken, dass mehr kirchlich/gemeindlich orientiertes Publikum auch andere und nicht nur theologische Aspekte kennenlernt. Und das mehr säkular orientierte Publikum wird eine Horizonterweiterung dahingehend erfahren, dass theologische bzw. Glaubensaspekte auch in diesem Thema ihre Berechtigung und Bedeutung haben.

Mit Jesus im Boot und trotzdem im Sturm

Die Corona-Pandemie bestätige, dass das uralte Thema immer noch aktuell ist – sowohl zwischenmenglisch als auch zwischen Mensch und Gott. Tom Sommer hätte jedoch nicht gedacht, dass die Menschen durch die Corona-Welle derart herausgefordert würden. Dies mache nun sichtbar, was zum Teil in tieferen Schichten unserer Persönlichkeit auch vorhanden ist: «...unerwartet starke, wie in Stein gemeiselte Meinungen, Reizbarkeit durch Widerspruch, Gesprächsabbrüche, Diskrepanz zwischen äusserer Freundlichkeit und innerer Unversöhnlichkeit.» Versöhnung sei meist ein Prozess, der auch sehr herausfordernd sein könne.

Die Herausforderungen durch die Pandemie treffen jeden. Die Konferenzorganisatoren – der neu gegründete Verein «versoehnt.ch»hat darum gerungen, den Plan zur Konferenz aufrecht zu erhalten. Trotz aller Turbulenzen: Das Konferenzfigürchen lädt ein, trotz Pandemiemassnahmen das Leben aktiv zu gestalten. Dessen Künstler wird ebenso anwesend sein und die Vorträge illustrieren sowie live kommentieren.

Die Konferenz findet am 11. und 12. Februar 2022 in Bern statt. Weitere Informationen zur Konferenz finden sich auf der Webseite versoehnt.ch.

Zum Thema:
Wichtig für Körper und Seele: Vergeben lässt sich trainieren
Dr. Johannes Reimer: Versöhnung – warum nicht Europa?
«Gott verspricht nicht zu viel»: Gemeinschaft der Versöhnung lädt zur Tagung in Winterthur

Datum: 29.01.2022
Autor: Tom Sommer / Hanna Krückels
Quelle: versoehnt.ch / IDEA / Livenet

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