30 Jahre deutsche Einheit
Dank mit Kerzen und Gesang
In schwierigem Umfeld geht das Projekt «3. Oktober – Deutschland singt» in die letzten Tage der Vorbereitung. Grundidee der Aktion ist, dass sich Chöre und Gruppen zum Singen auf Strassen und Plätzen treffen, um so für die deutsche Einheit zu danken, die sich in diesem Jahr zum 30. Mal jährt.
Die Corona-Pandemie sorgt für Verunsicherung bei den beteiligten Gruppen, manche warten noch auf Genehmigungen der Behörden. Initiator ist die Projektgruppe «3. Oktober Gott sei Dank – 30 Jahre Wunder der Freiheit und Einheit». Leiter der Projektgruppe und der Gesangaktion ist Bernd Oettinghaus aus Frankfurt am Main. Projektträger ist der Bundesmusikverband Chor & Orchester (Berlin).«Hör- und sichtbares Zeichen der Hoffnung»
Das Singen mit angezündeten Kerzen soll am 3. Oktober um 19:00 Uhr starten. So wollen die Initiatoren ein «hör- und sichtbares Zeichen der Hoffnung setzen angesichts der Herausforderungen in der Corona-Pandemie», so Bernd Oettinghaus. Das Singen sei Ausdruck des Danks für die deutsche Einheit und für 75 Jahre Frieden.
Zehn Lieder werden am Tag der deutschen Einheit in dieser Reihenfolge gesungen: Es beginnt mit dem Volkslied «Die Gedanken sind frei» und der Rockballade «Wind of Change». Dann folgen «Nun danket alle Gott», «Hevenu shalom alechem» (Wir wollen Frieden für alle), «Über sieben Brücken», «Dona nobis pacem» (Gib uns Frieden), Amazing Grace» (Erstaunliche Gnade), «Der Mond ist aufgegangen», «We shall overcome» (Wir werden überwinden) und «Von guten Mächten wunderbar geborgen».
350 Anfragen beim Kontaktbüro
Beim Büro der Aktion haben sich bisher etwa 350 Gruppen und Einzelne gemeldet. Unklar ist, wie viele Aktionen tatsächlich stattfinden: zum einen gibt es immer wieder neue Anfragen, zum anderen auch Gruppen, die unsicher sind, ob sie die Aktion durchführen können, wozu es Genehmigungen der Behörden und des Gesundheitsamtes braucht. Die Zahl der Anmeldungen ist auch deshalb nicht mit der Veranstaltungszahl identisch, weil es einige Orte gibt, an denen sich mehrere Gruppen beteiligen.
Anhaltendes Interesse und Livestream
Trotz der unübersichtlichen Lage und der Unsicherheit durch Corona verzeichnete das Kontaktbüro in den letzten Tagen eine wachsende Zahl von Anfragen. Das Singen am 3. Oktober kann auch via Livestream miterlebt werden; so können auch Einzelne oder kleine Gruppen auf Balkonen und vor Haustüren mitmachen.
Resonanz fand die Aktion vor allem unter Gesangsvereinen und kirchlichen Chören; aber auch aber Posaunenchöre und Musikgruppen machen mit, wie Birte Tiedtke gegenüber livenet berichtet. Viele Menschen freuten sich nach monatelanger musikalischer Abstinenz (durch Corona) besonders über die Aktion.
Unterstützer aus Kirchen und Gesellschaft
Schirmherren der Initiative sind der EKD-Ratsvorsitzende, Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (München), und der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster (Würzburg). Zum Beirat der Initiative «3. Oktober – Deutschland singt» gehören neben Repräsentanten aus Kirchen, Politik und Gesellschaft auch Vertreter der evangelikaler Vereinigungen und der Freikirchen. Darunter der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Ekkehart Vetter (Mülheim an der Ruhr).
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Autor: Norbert Abt
Quelle: Livenet