Kinderwoche und «Heilandsack»
Allianz Riehen-Bettingen macht einen Unterschied
Nicht weniger als elf Gemeinden und Werke gehören zur
Evangelischen Allianz Riehen-Bettingen. Zum breitgefächerten, gemeinsamen
Programm gehört auch eine gut besuchte Kinderwoche, wie Lea Schweyer, Präsidentin der Evangelischen
Allianz Riehen-Bettingen, im Interview mit Livenet.
Lea Schweyer: Zur unserer Sektion gehören drei Kirchen, nämlich die
Evangelisch Reformierte Kirche Riehen Dorf, die Freie Evangelische Gemeinde
Riehen und die Regio Gemeinde, dann acht christliche Werke: zwei Diakonissenhäuser,
das sind die Kommunität Diakonissenhaus Riehen und Diakonissenmutterhaus St.
Chrischona, drei Schulen, nämlich die PRISMA Schule Riehen, das Theologische
Seminar St. Chrischona und die Universitäre Hochschule STH Basel sowie zwei
christlich sozial-diakonische Werke, dies sind «Offene Tür» und «Lebensgemeinschaft
Moosrain» mit «24 Karat», einer Bewegung, die Anbetung und Lobpreis
fördert.
Wie wichtig ist die Allianz für den Gemeindestandort
Riehen-Bettingen?
Da die Allianz
bereits seit 1992 besteht, ist sie eine feste Grösse in Riehen und Bettingen.
Gerade grössere Projekte lassen sich am besten gemeinsam lancieren. Es fällt
vielen Einwohnern oder Neuzuzügern positiv auf, dass hier am Ort die Kirchen
gut zusammenarbeiten und gemeinsam am Werk sind.
Was waren die bisherigen Highlights der Allianz
Riehen-Bettingen?
Der Höhepunkt ist
jedes Jahr die Kinderwoche, «Kiwo Riehen» genannt, die jeweils in der Woche
nach Ostern stattfindet. Hier kommen rund 300 Kinder für eine Woche, um
biblische Geschichten live zu erleben, zu singen, spielen, beten und viel
Freude zusammen zu teilen. An dieser Woche sind auch rund 100 Erwachsene und 90
Teenies engagiert – alle mit demselben Ziel: die beste Botschaft von Jesus
Christus an die junge Generation weiterzugeben.
Welche Aktionen und Projekte sind als nächstes geplant?
Dieses Jahr sind
noch folgende Anlässe geplant: Im Oktober findet ein Frauentag statt, im
November ein «Fraue Zmorge», am 2. Advent ein Adventssingen und am 14. Dezember
eine Sammelaktion vor dem Coop für bedürftige Menschen in Basel mit dem
besonderen Namen «Heilandsack» – es soll ein Lebensmittelsack an Bedürftige
weitergegeben werden, der ihnen Heil/Gutes bringt.
Was gibt die Allianz der Region?
Grosse Anlässe
wie die Kiwo oder der Park-Gottesdienst im Sommer im Sarasin-Park sind
öffentliche Anlässe, die gesehen und besucht werden. Durch die Gebetswoche im
Januar beten Christen in Riehen und Bettingen zusammen und stehen für ihre
Dörfer ein: für Politik und Gesellschaft, Schulen und Kirchen, Schweizer und
Ausländer. Dies macht einen Unterschied.
Wie offen sind die Einwohner der Region für den christlichen
Glauben?
Da Riehen und
Bettingen eine lange christliche Tradition haben, können wir als Allianz auf
ein reiches Erbe aufbauen: Die Reformation kam durch Riehen mit einem eigenen
Reformator – Ambrosius Kettenacker –, der Pietismus prägte die Region und der
energiegeladene Friedrich Spittler gründete viele Werke und die Pilgermission
auf St. Chrischona. Durch die beiden Diakonissenhäuser sind Diakonissen im Dorf
sichtbar. Man kann also nicht in Riehen und Bettingen wohnen, ohne irgendwie
mit dem christlichen Glauben konfrontiert zu werden, sei dies durch die
Geschichte der Orte oder durch die gegenwärtige Bevölkerung, von denen viele zu
einer Kirche gehören. Wenn Leute neu
nach Riehen ziehen, lädt die politische Gemeinde zu einem Neuzuzüger-Abend ein.
Dort sind wir als Allianz immer mit einem Stand vertreten und laden die Leute
in unsere Kirchen ein. Hier erleben wir, dass viele interessiert sind und auch
staunen, dass wir miteinander einladen und nicht jede Kirche für sich
schaut.
Welche Früchte entstehen durch das Miteinander der
Gemeinden?
Wenn nicht jeder
nur für sich schaut, können Synergien genutzt werden. Grössere Anlässe sind
machbar und umsetzbar. So wurde die Allianz 1992 mit dem Grund gegründet, dass
die «Pro Christ»-Veranstaltung, die auf St. Chrischona stattfand, auch wirklich
durchgeführt werden konnte, weil sich alle daran beteiligten und aktiv
mithalfen. Dadurch kamen etliche junge Menschen zum Glauben an Jesus Christus,
was der Jugendarbeit einen Aufschwung gab. Gewisse Projekte
können wir auch mit der Katholischen Kirche St. Franziskus in Riehen gemeinsam
durchführen, so zum Beispiel alle drei Jahre einen Kirchentag oder alle zwei
Jahre am Samstag vor dem eidgenössischen Bettag einen öffentlichen Gebetstag
auf dem Riehener Dorfplatz mit dem Namen «Riehen betet». Die Allianzsektion
Basel ist unser grosser Bruder nebenan, zu dem noch viel mehr Kirchen und Werke
gehören. Auch hier besteht ein gutes Verhältnis. Ich bin gespannt,
was durch ein gutes Miteinander in Zukunft noch alles angegangen werden kann.
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet