CREA!-Ministry-Team
Junge Männer standen Schlange für Gebet
Geht es ans Eingemachte, sind Frauen oft eher bereit, hinzuschauen und
sich helfen zu lassen. Am diesjährigen CREA! waren es erstmals mehr junge
Männer, die Gebet, Seelsorge und Beratung in Anspruch nahmen. Ein Interview mit
dem Ministry-Teamleiter des Jugendmeetings Marcel Hauri.1'300 Teilnehmende und 400 Mitarbeitende sorgten vom 14. bis 16.
Juni 2019 für Jubel und Trubel auf dem «Chrischona-Berg» – wie viele Leute
zählte das Ministry-Team?
Marcel
Hauri: Dieses Jahr hatten wir ein Team von 52 Leuten.
Wie haben diese Frauen und Männer ins Ministry-Team gefunden?
Jeweils
im Februar sende ich die Anfrage an unsere langjährigen Team-Mitglieder. Durch
Kontakte zu Seelsorgerinnen und Seelsorgern anderer christlicher Events kamen
über die Jahre verschiedene Leute dazu. So verfügen wir über einen grossen
Erfahrungsschatz und haben auch die Chance, Nachwuchs zu fördern. Jedes Jahr schliessen
sich einige Jugendliche an, die ihre Gabe im Ministry-Team sehen. Das freut uns
sehr.
Wie alt war der/die Jüngste und wie «jung» der/die Älteste im Ministry-Team?
Die
jüngste Person war 17, die älteste 68 Jahre alt.
Welche Fähigkeiten und Gaben sollte ein Ministry-Mensch mitbringen?
Ein
Herz für Menschen, gute Menschenkenntnisse, ein Herz für Gebet, eine tiefe und
stabile Gottesbeziehung, Erfahrung im Ministry. Für die Bereiche Seelsorge und
Beratung wünschen wir uns Personen mit langjähriger Erfahrung oder einer
entsprechenden Ausbildung.
Wie gestalteten sich die Vorbereitungen für das CREA! 2019?
Etwa 12-14 Monate vor dem Event
starten wir als Leitungsteam mit dem Festlegen des Themas. Unser Leitungsteam besteht
aus acht bis zehn Personen und plant den gesamten Anlass. Zusammen mit den rund 30 Ressortleiterinnen und -leitern wird das CREA! Meeting dann im Detail vorbereitet.
Gab es 2019 Herausforderungen zu meistern?
In
Bezug auf das Ministry-Team war es ein ruhiges CREA! ohne grössere «Notfälle».
Dafür sind wir sehr dankbar. Für mich persönlich ist die Leitung des grossen
Teams jedes Mal eine positive und schöne Herausforderung, der ich mich sehr
gern stelle.
Habt ihr etwas Unvergessliches erlebt?
In
den Auswertungen und Rückmeldungen berichten unsere Leute von vielen
persönlichen und unvergesslichen Momenten, in denen Jugendliche Freiheit in
Jesus erfahren durften. Unvergesslich
für mich und viele andere ist eine grosse Gebetserhörung für das gesamte CREA! Auf
den Samstag war eine starke Gewitterfront mit heftigem Sturm und Hagel
vorausgesagt worden und es gab sogar eine Wetterwarnung der Stufe 3. Wir vom
Leitungsteam waren dank unseres Notfallkonzepts gut vorbereitet und hatten
bereits präventive Massnahmen ergriffen. Vor allem aber hatten wir zusammen mit
unseren Mitarbeitenden gebetet, dass die Front vorüberziehen möge. Fast
landesweit gab es starke Gewitter mit Sturm und/oder Hagel. Das Greenfield-Festival
musste gar kurzzeitig evakuiert werden. Bei uns gab es «nur» Regen ohne
Gewitter; und der fiel zur rechten Zeit, vor allem während der
Plenar-Veranstaltungen. Für mich und das ganze Team ist dies ein kleines
Wunder.
Wie kommen Ratsuchende am CREA! in Kontakt mit dem Ministry-Team?
Wichtig
ist uns, dass die Entscheidung für ein Gespräch immer die ratsuchende Person trifft.
Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten:
- In den Plenarveranstaltungen steht das Ministry-Team jeweils während der Worship-Zeiten und bei Aufrufen für Gebet zur Verfügung.
- Während des ganzen CREA! sind «Teamler» auf dem CREA!-Gelände unterwegs und offen für Gebet und Gespräche.
- Für Beratungsgespräche, Seelsorge, spezifische Angebote (z. B. Berufsberatung) oder Segen/Gebet kann man sich am Ministry-Stand, per SMS oder Telefon melden.
Nahmen mehr Männer oder Frauen euren Dienst in Anspruch?
In
den vergangenen Jahren waren es meistens mehr junge Frauen. Dieses Jahr waren
es erfreulicherweise viele junge Männer. Bei den Gebetsaufrufen während der Plenar-Veranstaltungen
mussten die Jungs sogar anstehen, da alle Männer vom Ministry-Team besetzt
waren. In den Bereichen Seelsorge und Beratung waren es dieses Jahr sogar
doppelt so viele Jungs wie Mädels. Das hat es in den letzten zehn Jahren noch
nie gegeben.
Gabe es einen Punkt aus den Predigten, der besonders aufwühlte und die
Teens bei euch anklopfen liess?
Gut
ein Viertel kam aufgrund der Predigten in die Beratungs- bzw.
Seelsorgegespräche. Das ist ein hoher Anteil. In den Plenarveranstaltungen war das
Ministry-Angebot am Samstagabend nach dem Input am meisten gefragt. Das Thema
lautete «Gott ist genug». Auch folgten an jenem Abend noch viele Beratungs- und
Seelsorgegespräche.
Welche Fragen und Nöte bewegen die jungen Leute am meisten?
In
den meisten Gesprächen ging es um Beziehungsfragen, Freundschaft, Liebe und
Sexualität.
Worin sehen Sie die Gründe dafür?
Wie
wir Erwachsenen sind sie täglich mit Beziehungsfragen konfrontiert. Der Umgang
mit all den Angeboten und Versuchungen in unserer heutigen Gesellschaft ist
(auch) für die Jugendlichen sehr herausfordernd.
Was ist Ihnen persönlich wichtig geworden?
Die
Abhängigkeit von Gott. Ohne die Führung des Heiligen Geistes wäre ich nicht
fähig, eine solche Verantwortung zu tragen. Auch habe ich erlebt, wie wichtig
es ist, die Mitarbeitenden zu ermutigen und wertzuschätzen.
Gibt es etwas, das Sie beim nächsten Mal ändern würden?
Ideen
oder Feedbacks aus unserem Team zeigen immer wieder kleinere Optionen, um den
organisatorischen Bereich zu verbessern. Diese versuche ich, wenn möglich
umzusetzen. Im Grossen und Ganzen würde ich aber nichts ändern.
Was war top?
Meine
grandiose Assistentin im Ministry-Team. Sie hat mir und dem ganzen Team sehr
viel Arbeit abgenommen. Es ist eine grosse Freude und Ehre, mit so vielen
genialen Leuten zusammenzuarbeiten. Am ganzen CREA! war Gottes Wirken spür- und
sichtbar und es herrschte eine einzigartige Stimmung.
Marcel Hauri (38) wohnt im Kanton Aargau und arbeitet in vier reformierten Kirchgemeinden, darunter Schöftland, als Jugendarbeiter und Religionslehrer. Sämtliche Predigten des CREA!-Jugendmeetings auf St. Chrischona in Riehen BS sind auf www.creameeting.ch zu hören und zu sehen.
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Autor: Manuela Herzog
Quelle: Livenet