500 Jahre Zwingli

Am Sechseläuten trug der Böögg den bekannten «Zwingli-Hut»

Heuer präsentierte sich der Böögg am Zürcher Sechseläuten anders als sonst.  Aus Anlass des Jubiläums «500 Jahre Zwingli» überraschte der Schneemann mit einem schwarzen Hut. Damit sollte er auf eine Jubiläumsaktion eines ökumenisch aufgegleisten Projekts aufmerksam machen. Unter den Ehrengästen hatten nicht wenige einen Bezug zum Zwingli-Film, der im Januar in die Schweizer Kinos kam.

Zoom
Dem Böögg fliegt der «Zwingli-Hut» davon.
Die Zunftmeisterversammlung hatte auf Antrag des Reformationsbotschafters und Grossmünsterpfarrers Christoph Sigrist zur Unterstützung und öffentlichen Lancierung der im Jubiläumsjahr «500 Jahre Zwingli» anstehenden Zwingli-Jubiläumsaktion «Em Zwingli lupft's de Huet» entschieden, dass der Böögg ausnahmsweise mit einem zusätzlichen Utensil bestückt wird und einen «Zwingli-Hut» tragen soll.

Die Verbindung zwischen Zwingli und den Zünften war sehr eng. Es war vor 500 Jahren der Rat, also grösstenteils die Zünfte, auf die sich Zwingli in erster Linie verlassen konnte und ohne deren entschlossenes Mitgehen die Reformation in Zürich kaum so rasch Erfolg gehabt hätte – kein Zufall, dass Zwingli, wie Zeitgenossen bezeugen, besonders gern auf Zunftstuben Geselligkeit gepflegt hat.

Zwingli entdeckt «seine» Stadt nach 500 Jahren neu

Im ökumenisch aufgegleisten Projekt, das von allen drei Landes- sowie Stadtkirchen mitgetragen wird, soll sich der Reformator zwischen August und November in Form von zwölf überlebensgrossen Statuen über die ganze Stadt ausbreiten. Die bekannte Zwingli-Statue bei der Wasserkirche steigt also symbolisch vom Sockel und Zwingli entdeckt «seine» Stadt nach 500 Jahren neu.

Im Fokus steht dabei nicht in erster Linie die religiöse, sondern die gesellschaftliche Betrachtung unter dem Motto «Em Zwingli lupft's de Huet». An gut frequentierten Orten über die Stadt verteilt werden die Figuren ein auf den jeweiligen Stadtkreis abgestimmtes Thema aufnehmen, zu welchem es dann auch begleitend sogenannte «Zwingli-Gsprööch» geben wird.

Zwingli-Darsteller unter den Ehrengästen

Das Zürcher Reformationsjubiläum hinterliess auch auf der Liste der Ehrengäste Spuren. So fand sich unter diesen Stefan Haupt, Regisseur des Zwingli-Films, der im Januar in die Schweizer Kinos kam. Ebenso der Schauspieler und Zwingli-Darsteller Max Simonischek, und die Schauspielerin Rachel Braunschweig, die in dem Film Katharina von Zimmern, die letzte Äbtissin des Fraumünsterklosters, darstellt. Auch die Produzentin des Films, Anne Walser, war Ehrengast.

Gottfried Locher und Einsiedler Benediktiner

Auf der Liste figurierten auch Kirchenvertreter. Die «Gesellschaft zur Constaffel» hatte Gottfried Wilhelm Locher, den Ratspräsidenten des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK), eingeladen. Das Kloster Einsiedeln war mit Thomas Fässler vertreten, der kürzlich seine Dissertation zur Geschichte des Klosters Einsiedeln zur Zeit der Französischen Revolution präsentierte. Im vergangenen Jahr war auf katholischer Seite der Basler Bischof Felix Gmür Ehrengast am Zürcher Sechseläuten.

Zum Thema:
200'000 wollten ihn sehen: Freuden und Ärgernisse rund um den Zwingli-Film

Prädikat «gelungen»: Der Zwingli Film überzeugt
Facettenreiche Persönlichkeit: «Zwingli war mehr Lebemann und Haudegen, als wir wahrhaben wollen»

Datum: 09.04.2019
Autor: Barbara Ludwig
Quelle: kath.ch / sda

Kommentar schreiben

Bitte melden Sie sich an oder registrieren Sie sich neu, um diesen Artikel zu kommentieren.
Anmelden
Mit Facebook anmelden

Kommentar

Regula Lehmann: Empörung ist billig
Wir befinden uns inmitten der Fastenzeit vor Ostern. Livenet-Kolumnistin Regula Lehmann fastet...

Adressen

CGS ECS ICS