Konzert in «Freikirche Zug»
Wie Diana Ezerex im Jugendgefängnis berührte
Die «Freikirche Zug» in Steinhausen (ZG) lud übers Wochenende zum Bistro-Konzert mit Diana Ezerex. Die gutgelaunte Sängerin überzeugte mit tiefgehenden Texten, facettenreichem Gesang und einem packenden Einblick in Konzerte, welche sie regelmässig in Gefängnissen gibt.«In Deutschland ist sie schon länger unterwegs, früher machte sie Mittelalter-Musik, später Jazz», begrüsste Pastor Christian Seitz die rund hundert Gäste in der «Freikirche Zug» in Steinhausen (ZG). Inzwischen macht Diana Ezerex Soul-Pop-Musik. «Sie spielte schon im Jugendgefängnis und möchte helfen, dass man zum Weltveränderer wird.»
«Meine Musik ist nicht die, die man im Knast so hört», kündigte Diana Ezerex ihren ersten Song an. Bei einem Besuch in einem Jugendgefängnis sei sie echt nervös gewesen. «Als wir das Auto mit unserem Material entluden, sagte ich, dass es sich gelohnt hat, wenn einer etwas mitnimmt. Doch dann kamen alle und wollten den neuen Song haben. Ich sagte, ab wann er erhältlich ist und einer sagte: 'Oh, wenn er raus ist, bin ich auch raus (Anm.d.Red.: Aus dem Gefängnis).' Und zuletzt kam einer, der sagte, dass er seit langem zum ersten Mal wieder Freude gehabt hatte.»
Loslassen
Diana Ezerex übersetzte mehrere Songtexte und gewährte einen Einblick, wie diese entstanden sind. «Ich habe das Bedürfnis, immer alles unter Kontrolle zu haben. Dazu habe ich mehrere Checklisten.» Sie wolle mehr loslassen und Gott die Kontrolle geben.Einmal fuhr sie zu einem Auftritt in ein Flüchtlingsradio in der Nähe von Stuttgart. «Auf dem Weg schrieb ich einen Song, den ich mit dem Handy aufnahm und dann mehr als eine Stunde immer wieder hörte, damit ich ihn dann noch kann, wenn ich ankomme.» Doch beim Performen ging der Text komplett vergessen, «im Radio spielte ich dann eine völlig andere Version. Das Lied namens «Willing» dreht sich darum, die Hand zu ergreifen, die Gott uns anbietet.
«Church goes Pub»
In Magdeburg leistete Diana Ezerex ein Jahr Sozialarbeit. «Wir wollten etwas anbieten, um Aussenstehende zu erreichen und so sagten wir: 'Lasst uns in die Kneipe gehen.'» Denn im Osten sei das Thema Glauben und das Christentum wesentlich weniger verbreitet als im Westen.
In einem weiteren Song namens «Unique» erklärt sie, dass man einzigartig ist und in «Anchor» lädt die Sängerin dazu ein, darüber nachzudenken, woran man sich festhält.
Niederschwelliges Angebot
Die Bistro-Konzerte sind ein niederschwelliges Angebot, sagte Christian Seitz gegenüber «Livenet» bereits im vergangenen Jahr: «Ähnlich wie bei der 'SWR3'-Sendung 'Hautnah', in der bekannte Musiker für ein exklusives Publikum spielen. In einer ähnlichen Reihe laden wir die Leute von hier niederschwellig ein.» Unter anderem ist bereits Andi Leupp aufgetreten. «Diese Reihe kommt an. Das ist eine schöne Sache, die wir beibehalten wollen.»
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet