Interkultureller Dienst

Stabübergabe bei MEOS

Seit 55 Jahren gibt es den interkulturellen Dienst von MEOS in der Schweiz. In diesen Tagen geht der Leiter Martin Saegesser in Pension.

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Der neue Leiter Niklaus Meier (links) und Martin Saegesser (Mitte) bei der Stabübergabe.
MEOS Für viele ist MEOS der Inbegriff für Literatur in verschiedensten Sprachen. Manche bringen die Organisation auch mit Übersetzungsarbeit an christlichen Anlässen in Verbindung. MEOS ist aber viel mehr: Ein Kompetenzzentrum für die Arbeit unter Migranten in der Schweiz. In diesem Jahr feiert MEOS sein 55-Jahr-Jubiläum. Kurz davor gibt es an der Spitze einen Wechsel.

Mehr als nur Medien

Martin Saegesser sagt im Gespräch mit ideaSpektrum, dass die Medien – MEOS führt Schriften, DVDs und Hörbücher in rund 100 Sprachen – zwar weiterhin ein wichtiges Standbein seien. «Aber heute ist es viel mehr. Wir leisten Hilfe in Wort und Tat.» Die Mitarbeiter von MEOS unterstützen Immigranten bei der Integration. Sie führen Treffpunkte, geben Kurse und begleiten Ausländer/Asylanten bei Behördengängen. Saegesser scheint bis zum letzten Tag begeistert zu sein von dem, was er zusammen mit seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bewegen konnte: «Mich fasziniert die Vielfalt der Arbeit von MEOS. Nicht selten hatte ich Tage, da wechselte ich auf Schweizerboden drei bis vier Mal den Kulturkreis.» 

Was den Leiter rückblickend nachdenklich stimmt, ist der mangelnde Weitblick vieler Christen. «Menschen, die ein Anliegen für Ausländer haben, entwickeln Ideen, ohne nach links und rechts zu schauen. Zum Teil meinen sie, sie müssten alleine das Rad neu erfinden.» In diesem Bereich hätte sich Saegesser gewünscht, dass bestehende Ressourcen besser genutzt und geteilt würden.

Der Vernetzer Niklaus Meier

Nun gibt Martin Saegesser die Leitung von MEOS nach 15 Jahren ab und geht in Pension. Er lebt schon länger in Frankreich und möchte in Zukunft sein Wissen und sein missionarisches Anliegen in der Romandie einbringen. Niklaus Meier heisst sein Nachfolger. Der 51-Jährige war bis Juni 2017 bei der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen AEM tätig. Er hat ein Herz für Mission in ihrer ganzen Vielfalt. Meiers besondere Liebe gilt aber den Afghanen. In Zukunft wird er nebst der Hauptleitung von MEOS auch viel Vernetzungs- und Öffentlichkeitsarbeit betreiben. Zum Team von MEOS gehören insgesamt 25 (Teilzeit-)Mitarbeitende und viele Ehrenamtliche.

Secondos integrieren

Welche Herausforderungen sieht Martin Saegesser in nächster Zukunft im interkulturellen Dienst? «Es ist wichtig, dass Hotspots rasch erkannt werden.» Momentan definiert der scheidende Leiter die Brennpunkte in der grossen Anzahl Eritreer, die in die Schweiz gekommen sind. Zudem würden heute viele Secondos – unter anderem aus dem Balkan – hier leben. Deren Bedürfnisse seien anders als die der ersten Generation. Es sei den Schweizer Christen kaum gelungen, diese in die Kirchen zu integrieren.

Zur Webseite:
Meos

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Datum: 22.02.2018
Autor: Helena Gysin
Quelle: idea Spektrum Schweiz

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