Marburger Kreis
«Wir wollen ein Date mit Gott vermitteln»
Das überkonfessionelle christliche Netzwerk «Marburger Kreis» lädt Menschen ein, den Glauben im Alltag zu entdecken. «Wir wollen ein Date mit Gott vermitteln», sagt Catherine Steiner vom Leitungsteam des Schweizer Marburger Kreises. Livenet unterhielt sich mit Catherine Steiner über das Wirken des Netzwerks.Livenet: Catherine Steiner, was genau ist der Marburger Kreis?
Catherine Steiner: mc² ist ein überkonfessionelles Netzwerk von Christen, die einladen, Glauben (neu) zu entdecken und im Alltag zu erleben. mc² steht für: m = Marburger Kreis, die Erwachsenenarbeit, die seit 1957 besteht. c = crossover, die Kinder- und Jugendarbeit, die es seit 1999 gibt. ² bedeutet: gemeinsam bewegen wir mehr.
Unsere örtlichen Gruppen sind Treffpunkte für Menschen, die ihr Suchen und ihr Finden, ihre Fragen und ihre Antworten nicht für sich behalten, sondern miteinander teilen. In Deutschland gibt es etwa 360 solcher Gruppen, in Österreich und der Schweiz je etwa 20.
Was tut der Marburger Kreis in der Schweiz?
Unser Hauptanliegen ist, Menschen mit Jesus in Kontakt zu bringen. Wir möchten ihnen sozusagen ein «Date mit Gott» vermitteln. Das passiert einerseits natürlich durch die persönlichen Kontakte, andererseits durch Seminare, Workshops oder Events, die wir organisieren. Eine weitere Herausforderung ist das Brückenbauen zwischen Alt und Jung, gemeinsame Gefässe zu finden wo wir uns gegenseitig kennen- und verstehen lernen. Ziel ist, dass wir nicht mehr m und c leben, sondern mc².
Der Marburger Kreis blickt auf eine bewegende Geschichte – wer macht heute beim Marburger Kreis mit?
Wir sind Christen aus allen möglichen Kirchen und Freikirchen, aber auch solche, die nirgends angeschlossen sind. Es ist eine hohe Bereitschaft zum verbindlichen Mitarbeiten zu spüren, sei es als Leiter von Kleingruppen, Seminaren oder Workshops, aber auch als Teilnehmer von Schulungen und themenorientierten Angeboten. Grundsätzlich sind es Christen, die den Fokus auf die persönliche Evangelisation legen, aber auch Menschen weiter begleiten, bis diese selber in der Jüngerschaft leben können.
Sie laden auch zu Jugendcamps, was wird da angeboten?
Wir haben zwei Angestellte, welche für die Jugend zuständig sind. Sie organisieren das ganze Jahr hindurch Freizeiten. Im Moment finden beispielsweise gerade Snowcamps in Obersaxen und Adelboden statt. Über Ostern gibt es ein Seminar unter dem Motto «go deeper», bei welchem es darum geht, das eigene Glaubensleben zu vertiefen und neue Impulse zu erhalten. Zudem finden in Zusammenarbeit mit dem Eventteam monatliche Veranstaltungen in der ganzen Schweiz statt, an welchen sich die Jugendlichen treffen können.
Welche Momente bewegen Sie besonders in Ihrer Arbeit?
Unsere Arbeit wird von Ehrenamtlichen geleitet und lebt von den begeisterten Einsätzen unserer Mitarbeiter. Wir stellen aber fest, dass immer mehr Mitarbeiter an ihrem Arbeitsplatz so sehr gefordert sind, dass sie keine Kapazität oder auch Kraft mehr haben für etwas Anderes. Das ist ein Zeitgeist, der mir persönlich Sorgen bereitet. Unsere Kräfte werden abgezogen und erstickt, das dürfen wir nicht zulassen. Jeder Einzelne ist gefordert, in seinem Leben Prioritäten zu setzen und darin wollen wir uns gegenseitig unterstützen und einander Mut zusprechen, wenn es um unkonventionelle Entscheidungen geht.
Es braucht auch immer wieder Kraft, aus der Komfortzone herauszukommen. Es ist einfacher, sich in der Kleingruppe einzunisten und wohlzufühlen, als «draussen» im Gegenwind zu stehen. Das sind wohl im Moment unsere grössten Herausforderungen.
Wenn wir im Gespräch mit unseren Freunden und Nachbarn sind, ist es zunehmend schwieriger, sie an einen Workshop einzuladen, der mehr als einen Abend beansprucht. Die Leute sind nicht mehr so flexibel, sich für fünf Abende irgendwo anzumelden. Auch das ist eine Herausforderung und wir beten intensiv, dass Gott sie soweit bewegt, dass sie diese Hürde packen.
Welche Projekte stehen bei Ihnen aktuell an?
Wir haben für uns entdeckt, dass wir, um einen Berggipfel zu erklimmen, verschiedene Camps benötigen. Wenn das Ziel ist, dass Menschen sich für Jesus entscheiden, dann könnte das Basislager unsere Kleingruppe sein. Von dort aus bieten wir im ersten Camp Roundtable an, wo wir mit Menschen, die noch weit weg vom Glauben sind, einfach ins Gespräch kommen. Das Camp zwei ist der MyLife Workshop, ein bestehender Lebenskurs von Vision Schweiz. Das letzte Camp ist ein Glaubenskurs LiFe, Leben in Fülle entdecken. So begleiten wir die Gäste sinnbildlich auf den Gipfel, wo für sie ein neues Leben beginnt. Diese Projekte bieten wir in den verschiedenen Regionen an und sie sind auf der Homepage ausgeschrieben. Bei Crossover stehen weitere Snowcamps vor der Tür und wir freuen uns über den vielen Schnee…
Zur Webseite:
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet