26'195 Unterschriften
Petition zum J+S-Ausschluss geht an Bundesrat Parmelin
Der SEA-Jugendbeauftragte Andi Bachmann-Roth dankt allen Unterstützerinnen und Unterstützern der Petition gegen den J+S-Ausschluss der christlichen Jugendverbände. Heute, 26. April, wird der Papierstapel mit über 26'000 Unterschriften Bundesrat Guy Parmelin persönlich übergeben werden.
«Unsere Botschaft an den Bundesrat lautet: Christliche Kinder- und Jugendarbeit ist wertvoll und unterstützungswürdig», sagt Bachmann-Roth. «Wir fördern junge Menschen ganzheitlich. Darum wollen wir Partner von Jugend+Sport bleiben.»Überraschender Ausschluss
Zum Hintergrund: Das Bundesamt für Sport BASPO kündigte die Zusammenarbeit mit zehn christlichen Verbänden per Ende 2017. Sie können damit keine Leiter mehr ausbilden und in ihren Lokalgruppen keine Lager unter Jugend und Sport (J+S) mehr durchführen. Betroffen sind laut Andi Bachmann-Roth über 8'000 Lagerteilnehmer und 1200 Leiter pro Jahr. Grundlage ist ein Entscheid des Bundesrats.
Die betroffenen Verbände sind überrascht und empört. Der Entscheid trifft sie hart. Zumal sie seit Jahrzehnten Partner des Sportfachs «Lagersport-Trekking» waren. Viele Inhalte der Ausbildung waren sogar vom BESJ und anderen Verbänden mitentwickelt worden.
Mit dem Entschied zieht das BASPO mit dem Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) gleich. Dieses hatte 2014 einer Vielzahl christlicher Verbände die Fördergelder entzogen. Die christlichen Verbände stellten die Glaubensförderung zu sehr in den Mittelpunkt, argumentierte das BSV. Das Bundesverwaltungsgericht hat diese Haltung bestätigt. Der Bundesrat beruft sich nun auf diese Gerichtsurteile und weitet den Geltungsbereich des Kinder- und Jugendförderungsgesetztes (KJFG) auf Jugend und Sport aus. Die christlichen Verbände, schreibt das BASPO mit ähnlichem Wortlaut wie das BSV, setzten Sport lediglich als Mittel zur Erreichung religiös-missionarischer Ziele ein.
Christliche Jugendarbeit fördert den ganzen Menschen
Die einseitige Qualifizierung ihrer Leiterausbildung und Lagergestaltung sei so nicht nachvollziehbar, wehren sich die Ausgeladenen. «Christliche Jugendarbeit steht nicht im Widerspruch zu einer ganzheitlichen Förderung», betont Andi Bachmann-Roth. Gerade wegen der christlichen Überzeugung wolle man dem ganzen Menschen zu einer positiven Entwicklung verhelfen. Die Kombination aus Sport und Glaubensinhalten fördere die Jugendlichen nicht nur körperlich, sondern auch geistig heraus, was zur Charakterentwicklung beitrage. «Für die Kündigung gab es keinen Anlass. Sowohl Kinder als auch deren Eltern waren mit den J+S-Angeboten der betroffenen Verbände stets zufrieden. Nach all den Jahren der Zusammenarbeit liegen keine Instrumentalisierungs-Vorwürfe vor», so Bachmann-Roth. Auch die Sportfachleitung wisse von keinen negativen Beispielen.
Jungschinachmittag vor dem Bundeshaus
Die Jungschärler wollen auch vors Bundeshaus ziehen und dort zeigen, wie ein Jungschinachmittag abläuft. Mindestens tausend Teilnehmer und Leiter christlicher Jungscharen wollen damit dagegen protestieren, dass der Bund sie aus dem Förderungsprogramm Jugend und Sport (J+S) wirft. Gegenüber dem «Bund» sagte Andi Bachmann-Roth, die betroffenen Organisationen hätten bei der Stadt Bern ein Gesuch für eine Kundgebung am 24. Juni oder 1. Juli 2017 eingereicht.
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Quelle: idea Schweiz
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