SBT-Studientage in Beatenberg
Eine gesunde Theologie für gesunde Gemeinden
«Im persönlichen Leben wie im Gemeindebau brauchen wir eine gesunde biblische Lehre», erklärte Wolfgang Wegert an den öffentlichen Studientagen des Seminars für biblische Theologie in Beatenberg. Der bekannte Fernsehprediger aus Hamburg hält nichts vom Setzen auf Methoden, die höchstens zahlenmässigen Erfolg brächten.
«Wir können nur lieben, wen wir kennen»
Den göttlichen Plan zur Rettung des Menschen zeigt die Bibel. Das Alte Testament ist der Weg zum Kreuz, das Neue erklärt das Kreuz und blickt darauf zurück. Die biblische Theologie verbindet beides. Am Beispiel des jungen Davids: Meistens ist er bloss der Held, der den bösen Riesen im Glauben an Gott überwältigt. Doch vor allem ist er ein Bild für Jesus Christus, der im Alleingang den absolut Bösen besiegt hat. Gegen die alte, biblische Lehre werden nach Wegert die üblichen Phrasen vorgebracht: «Ach, Theologie ist Theorie und trocken, wir verlieren nur Zeit damit. Sie spaltet höchstens.» Es werden dann Gottesdienste gefordert, wo man sich wohlfühle und ein Klima der Liebe herrsche. Doch wie können wir Gott lieben, ohne seine biblische Lehre zu lieben? Wir können nur lieben, wen wir kennen. Das Evangelium ist schliesslich nicht für Tiere, sondern für Menschen, denen Gott einen Verstand gegeben hat.
Die Bibel, ein «Lustmacher»
Das rechte Verständnis von Gottes Charakter finden wir nach Wegert an einem einzigen Ort, in seinem geschriebenen Wort. Das ermögliche erst die rechte Zuneigung zu Gott und nebenbei gesunde Emotionen. Mit Psalm 1: «Der Glückliche hat seine Lust am Gesetz des Herrn.» Die Bibel ist kein Freudenkiller, sondern ein «Lustmacher». Dasselbe bei Jesus in Johannes 15: «Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist.» Damit werde der Mensch stabil und die Gemeinde stark.
In den Gottesdiensten sind bei Wegert die biblische Lehre und die Verkündigung entscheidend. Predigtreihen, die den biblischen Büchern entlang gehen, sind ihm am liebsten. Die gesunde Lehre führt zur Anbetung in Liedern, die Gottes Wort widerspiegeln. Oder zum persönlichen Gebet, das sich nicht in Wünschen und Träumen verliert.
In allen Bereichen des Gemeindelebens soll die gesunde Theologie der Massstab sein. Bereits die Jugendlichen in der Gemeinde werden so stark genug, dass sie sich nicht von jeder frommen Modeströmung verunsichern liessen.
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Autor: Theo Wüst
Quelle: sbt Beatenberg