ICF Emmental

Ländliche Freikirche leistet Entwicklungshilfe in Städten Europas

Nach dem letztjährigen Einsatz in Tirana (Albanien) stand für die Berner Freikirche ICF Emmental in diesem Jahr eine Reise nach Tel Aviv (Israel) auf dem Programm – allerdings nicht zu Ferienzwecken. 65 Leute bauten dort die Räume des christlichen Werks «glowbalact» um und führten eine «Night of Hope» durch. Livenet befragte dazu den operativen Leiter vom ICF Emmental, Timon Friedli.

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Helfer vom ICF Emmental bei der von «glowbalact» gegründeten Firma A.I.R.
Livenet: Timon Friedli, wie kommt es dazu, dass eine Kirche wie ICF Emmental solche «Missionseinsätze» in grossen Städten wie Tirana oder Tel Aviv durchführt?
Timon Friedli: Das hat vor allem mit dem Mandat unseres Pastors, Konrad Blaser, zu tun. Er ist im Movement von ICF (International Christian Fellowship) für das Coaching der ICF-Kirchen ausserhalb des deutschsprachigen Raums zuständig. Ihm war es von Anfang an ein Anliegen, nicht nur von Pastor zu Pastor die ICF's zu coachen, sondern zusammen mit den Leuten aus seiner Kirche praktisch mitanzupacken. Wir sehen es deshalb längst als Aufgabe für uns als ganze Gemeinde, die neu gestarteten ICF's in Europa zu unterstützen und weiterzubringen. Auch für nächstes Jahr haben wir eine Stadt ausgewählt, in der wir eine Woche dienen wollen: Es wird die tschechische Hauptstadt Prag sein.

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Timon Friedli
Jetzt aber noch zur Gegenwart. Wie habt ihr Tel Aviv konkret gedient?
Da im ICF Tel Aviv von Pastor Sergey Mazhuga kein Umbauprojekt anstand, mussten wir ein anderes Projekt für unsere 65 Emmentalerinnen und Emmentaler suchen. So halfen wir dem christlichen Werk «glowbalact» bei seinen Renovations- und Einrichtungsarbeiten für die Sozialunternehmung A.I.R. «glowbalact» bekämpft den Menschenhandel, der gerade auch in Tel Aviv ein grosses Problem darstellt. Weiter haben wir einer Familie beim Umzug geholfen und sonstige kleine «Jöbli» erledigt. Und im ICF Tel Aviv konnten wir mit unseren Technikern und unserer Band einen evangelistischen Event durchführen, die sogenannte «Night of Hope». Das war sehr speziell!

Inwiefern war es speziell?
Einfach die Tatsache, diese «Night of Hope» im Heiligen Land durchführen zu dürfen, machte es zu einem ganz besonderen Erlebnis. Speziell war auch der Ort des Events, der Hangar 11. Diese Halle ist vergleichbar mit dem Hallenstadion in der Schweiz – dort treten die grossen Stars auf, dort finden die grossen Show-Ereignisse statt. Und nun rockte plötzlich eine Kirche den Hangar 11. Die Freunde von ICF Tel Aviv sagten uns, wir hätten Geschichte geschrieben. Es sei wohl noch nie vorgekommen, dass eine Kirche einen Anlass in dieser Grösse und mit Worship-Band und Multimedia-Leinwand durchgeführt hat. Man muss dazu wissen: In Israel gibt es sehr viele kleine Kirchen, aber christliche Events mit mehr als 100 Besuchern kennt man bisher nicht. Zur «Night of Hope» kamen rund 150 Besucher.

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«Night of Hope» in Tel Aviv
Wie war die Zusammenarbeit mit ICF Tel Aviv?
Die Zusammenarbeit war sehr gewinnbringend. Ich denke, wir haben die Leute von ICF Tel Aviv auf eine gesunde Art herausgefordert. In Israel findest du nur selten Kirchen, die den Menschen dort dienen und Jesus näherbringen wollen. Ich denke, wir konnten die Vision stärker wecken, wie Kirche aussehen kann, die am Puls der Zeit ist. Es ist schon verrückt, dass wir als kleines ICF Emmental helfen können, ein ICF Tel Aviv in ein nächstes Level zu führen. Da merkt man, wie Gott einen miteinbezieht, wenn er Geschichte schreibt. Und es macht einen auch wahnsinnig dankbar für alles, was man in der eigenen Kirche hat, für all die tollen Menschen, die mit Hingabe dabei sind.

Viele Gemeinden haben mit den eigenen Gottesdiensten schon genügend Arbeit und Herausforderungen. Ihr leistet solche Einsätze scheinbar so nebenbei. Was macht ihr anders?
Ich denke, es liegt daran, dass wir immer wieder den Mut haben, gross zu träumen. Wir wollen nicht dort bleiben, wo wir sind und uns zufrieden geben mit dem, was wir haben. Das bringt zuerst uns Leiter in Bewegung und hat natürlich auch einen positiven Einfluss auf die ganze Gemeinde. Wir empfinden es alle als Abenteuer. Ich denke, dass jeder Mensch in seinem Leben Teil von etwas Grossem sein möchte. Aber letztendlich gibt es für die Dynamik, die wir erleben, keine Erklärung. Und es gibt auch kein Rezept. Gott segnet uns enorm und belohnt immer wieder unseren Mut, grosszügig weiterzugeben und unsere Ressourcen an andere zu verschenken. Es ist doch auch sonst im Leben so: Wenn wir investieren, segnet Gott dies, so dass wir mehr zurückbekommen als wir gegeben haben.

Videoclip zum Einsatz in Tel Aviv:

Night of Hope Camp Tel Aviv from ICF Emmental on Vimeo.

Zur Webseite:
ICF Tel Aviv
ICF Emmental
glowbalact

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Datum: 19.04.2016
Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet

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