30 Jahre «Frontiers»

«Zu früh zum Feiern»

Die «Frontiers»-Geschichte ist vielfältig: So wurden bislang rund 170 Schweizer in fast 40 Länder ausgesandt. Gleichzeitig wird das Werk auch Zeuge von Geschichten, die nur Gott schreiben kann: Da ist beispielsweise ein Bosnier, der in der Schweiz Christ wird, das Asylgesuch abgelehnt erhält und der nun in seiner Heimat eine Gemeinde ins Leben gerufen hat. Am 27. Februar feiert «Frontiers» das 30-jährige Bestehen.

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Beat Forster von «Frontiers»
Lachen und trauern sei in den letzten dreissig Jahren nahe beisammen gelegen, blickt «Frontiers»-Mitarbeiter Beat Forster zurück. «Es waren gute Jahre, fast 170 Schweizer gingen in dieser Zeit in rund 40 islamische Länder. Derzeit sind es knapp 70 im Ausland.» Sie würden manchmal schwierige Zeiten erleben. «Doch wenn eine Gemeinde an einem Ort entsteht, wo es vorher noch keine gab, ist es das wert. Es ist ein Einsatz, der sich lohnt, auch wenn es vorher Stunden oder Tage gab, an denen die Tränen überwogen.» Das internationale Werk «Frontiers» hat seinen Schweizer Sitz in der Ostschweiz am Bodensee.

Vor Ort sind meistens internationale Teams. «Der Beitrag aus der Schweiz wird sehr geschätzt. Die US-Amerikaner sind visionär, wir Schweizer dann treu bis ins Detail.» Darum sei es beispielsweise gesund, US-Amerikaner und Schweizer zu mischen. «Nur mit US-Amerikanern wäre das schwierig – und nur Schweizer… bis man da mal unterwegs wäre. Wir brauchen ihre Visionskraft und Innovation während sie auf unseren Durchhaltewillen angewiesen sind.»

Zu Tränen gerührt

Verschiedenes in den letzten Jahren berührte Beat Forster tief. «Mich bewegte es enorm, als ein Mitarbeiter in einem nordafrikanischen Land umgebracht wurde.» Und in einem der Balkanländer erlebte das Werk wir über Jahre hinweg  Schwierigkeiten und Rückschläge, das brauchte viel Kraft um trotzdem dranzubleiben. «Aber jetzt geschieht dort ein Aufbruch: Ein Bauer, Rafiq – das ist nicht sein richtiger Name – fand Jesus. Bald führte er seine Familie zum Glauben. Mittlerweile berichtet er dem ganzen Dorf sowie seiner gesamten Verwandtschaft von seinem Glauben, das rührt mich zu Tränen.» Nun schlage Gottes Geist durch und Rafiq sei nicht der einzige, «doch es brauchte diese 20 Jahre, sie waren nicht vergeblich. Wer mit Tränen sät wird mit Freuden ernten!»

Ein anderer Schweizer kämpft in der Golfregion mit Visen und verschiedentlich wurde eine Aufenthaltsbewilligung nicht verlängert. Doch er bleibt dran. »Es sind Leute, die nicht aufgeben. Deshalb arbeite ich gerne für 'Frontiers', für solche Freunde lohnt es sich einzusetzen.»

In der Schweiz abgewiesen, in Bosnien Gemeinde eröffnet

Oder da ist die Geschichte eines Asylanten aus Bosnien. «Er wurde im Jura Christ, wurde dann aber ausgewiesen. Wir wurden von Leuten aus seiner christlichen Schweizer Gemeinde kontaktiert und wir konnten ihn in seinem Herkunftsland mit unseren Mitarbeitern bekannt machen. Inzwischen hat er bei sich im Haus eine Gemeinde eröffnet.»

Die 30-Jahre-Feier am 27. Februar in Wetzikon beinhaltet einen Rück- und einen Ausblick mit vielen Geschichten aus dem Werk. «Doch unser Leitsatz ist, dass es noch zu früh zum Feiern ist.»
Denn es gäbe noch viel zu tun. Das Augenmerk gilt insbesondere den Völkern, die als noch unerreicht gelten. «Also Orte, an denen es noch keine Gemeinde gibt. Das ist unser grösstes Projekt – dafür schlägt mein Herz.» Mit gleicher Dringlichkeit engagiert sich «Frontiers» für Flüchtlinge im Jordanien, Libanon und der Türkei. «Dann müssen weniger nach Europa kommen. Es ist schön zu sehen, wie gerade in dieser Region Flüchtlinge zum Glauben finden und bereits einige Gemeinden entstanden sind. Wir brauchen dringend neue Mitarbeiter in dieser Region, die Arbeit ist grenzenlos. Auf der anderen Seite warten Dutzende vom Evangelium unberührte Völker auf Pioniere, die den bisher noch immer gänzlich unerreichten Volksgruppen die gute Nachricht von Jesus Christus bringen.»

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Datum: 14.02.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet

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