Chancen sehen
Heilsarmee-General André Cox ermutigt bei Treffen in Bern zum Handeln
Bei einem Treffen mit christlichen Medien und Kirchenvertretern in Bern rief Heilsarmee-General André Cox dazu auf, in gesellschaftlichen Herausforderungen keine Bedrohung, sondern eine Chance zu sehen.
Die Kirche, so General Cox, werde oft als Teil des Problems statt als Teil der Lösung gesehen. Dabei sei es ihr Auftrag, der Gesellschaft zu dienen und zu ihrem Wohlergehen beizutragen. Die Mitglieder der Heilsarmee und alle anderen Christen in der Schweiz sollten ermutigt werden, sich für die Nöte der Menschen zu öffnen: «Gottesdienstsäle dienen nicht dem Zweck, sich zurückzuziehen oder sich zu verstecken. Sie sind da, um sich zu sammeln.»
Soziales Handeln nicht den Profis überlassen
General Cox bedauert, dass sich die soziale Arbeit der Heilsarmee in den letzten Jahrzehnten von der kirchlichen Arbeit entfernt hat. Es sei ein nötiger Schritt gewesen, die soziale Arbeit zu professionalisieren. Doch die Heilsarmeegemeinden stünden weiterhin in der Pflicht, wenn es darum gehe, Menschen zu helfen. «Wir können nicht jeder sozialen Not begegnen, indem wir eine neue soziale Institution eröffnen.» Wenn sich lokale Gemeinden fragen, wie sie zu einer Ressource für die Gesellschaft werden können, setze dies neue Kräfte frei.
Herausforderung der Flüchtlingskrise als Chance sehen
Dies gelte auch in der aktuellen Flüchtlingskrise. Die Herausforderungen, so General Cox, seien enorm. «Aber wir sollten dies als Chance sehen, nicht als Bedrohung. Wir haben eine einmalige Möglichkeit, Menschen mit der Liebe Gottes zu erreichen.» Die Heilsarmee öffne ihre bestehenden Gebäude für Flüchtlinge und versuche, Personal und Ressourcen in die am stärksten betroffenen Länder zu verschieben.
Herausforderungen der Kirchen
Dem offiziellen Pressetermin und der Rede vor den Kirchenvertretern folgte ein informeller Austausch beim Apéro. General André Cox und seine Frau, Kommissärin Silvia Cox, nahmen sich viel Zeit, um mit den Teilnehmenden über die aktuellen Herausforderungen der Kirche ins Gespräch zu kommen. Am Sonntag sprachen sie am Jubiläumskongress der Heilsarmee in Biel.
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Autor: Sara Stöcklin
Quelle: Livenet