«Gesunde Grenzen setzen»
Willow-Seminare mit Henry Cloud kamen sehr gut an
Die Willow Creek-Tagesseminare mit dem Referenten, Psychologen und Berater Henry Cloud Anfang Oktober füllten die Veranstaltungssäle. Gut 2'000 Besucher kamen zu den beiden Seminaren «Gesunde Grenzen setzen» in Giessen und Puschendorf (bei Nürnberg).
Das Interesse an den Seminaren mit dem amerikanischen Autor und Berater Henry Cloud war riesig, wie die Geschäftsstelle von Willow Creek Deutschland/Schweiz mitteilte. Zahlreichen weiteren Interessierten habe man aus Platzgründen die Teilnahme absagen müssen.Christen vergessen oft eigene Begrenzungen
Der US-Amerikaner Henry Cloud (Los Angeles) hat die britische Regierung von Ministerpräsident Tony Blair beraten und begleitet seit 20 Jahren Bill Hybels, den leitenden Pastor der Willow Creek-Gemeinde in Chicago, als Seelsorger und Berater. In seinen Vorträgen sprach Cloud darüber, «wann man ja und wie man nein sagt – und dem Leben ein klares Profil gibt». Der Führungskräftetrainer knüpfte daran an, dass besonders im christlichen Umfeld viele Menschen bemüht sind, liebevoll, hilfsbereit und selbstlos zu sein, dabei aber häufig ihre eigenen Begrenzungen vergessen. Häufige Folgen: Überlastung, Unzufriedenheit und Unproduktivität. Deshalb ist die Fähigkeit, klare Grenzen ziehen zu können, entscheidend für einen gesunden, erfolgreichen und ausgewogenen Lebensstil - in der Familie, bei Freunden, am Arbeitsplatz, in Gemeinde und Gesellschaft.«Gesunde Grenzen setzen fällt in der Gemeinde oft nicht leicht»
Viele der Teilnehmenden bewerteten anschliessend das Thema und Seminar als «äusserst wichtig», für sich persönlich wie auch für die Mitarbeit in den Gemeinden. «Das hohe Tempo und die Fülle der Arbeit begrenzen zu müssen – und zu dürfen – ist ein überlebenswichtiger Impuls», erklärte etwa Elke Möller vom Lutherhaus Jena. «Der Burnout meines Mannes vor drei Jahren hat dem hohen Arbeitstempo eine schmerzliche Grenze gesetzt und uns Dienst und persönliches Leben neu überdenken lassen. 'Gesunde Grenzen' zu setzen ist deshalb die absolut notwendige Ergänzung zu allen inspirierenden Konferenzen zum Gemeindeaufbau.»
Ähnlich äusserte sich Torsten Pfrommer, Pastor der Freien evangelischen Gemeinde Giessen: «Gesunde Grenzen setzen fällt in der Gemeinde oft nicht leicht. Es gibt so viel zu tun und so wenige Mitarbeiter. Wir haben hohe Ideale und heimliche Antreiber in unseren Herzen. Gesunde Grenzen zu setzen ist wichtig, damit wir geistlich wachsen können, Gemeinde Freude macht und die Motivation erhalten bleibt.»
Hanna Reuther von der Goethe-Universität Frankfurt zog das Fazit: «Es geht nicht nur um die Fähigkeit, sich in gesunder Weise abzugrenzen, sondern zu guten oder wichtigen Dingen Ja zu sagen und zu Dingen, die unsere Ziele behindern, Nein zu sagen. Auf diese Weise entstehen Ressourcen, um unsere Visionen in Beruf und im Privaten umzusetzen. Das war eine wichtige Botschaft – auch für Studierende.»
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Zum Thema:
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Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet / Willow Creek