Kritische Auseinandersetzung mit Sonderlehren

Adventisten und Weltweite Evangelische Allianz starten theologischen Dialog

"Kritische Auseinandersetzung mit adventistischen Sonderlehren"

Die Weltweite Evangelische Allianz und die Siebenten-Tags-Adventisten wollen ihren im November 2000 vereinbarten theologischen Dialog im nächsten Jahr beginnen. Nach Angaben des Vorsitzenden der Theologischen Kommission der Weltallianz, Rektor Rolf Hille (Tübingen), sollen die Gespräche Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausstellen. Insbesondere gehe es der Allianz um eine "kritische Auseinandersetzung mit adventistischen Sonderlehren", sagte Hille idea. Die Adventisten rechnen mit einem Abbau gegenseitiger Vorurteile. Man wolle Missverständnisse ausräumen und sehen, "wo wir übereinstimmen und wo nicht". In einigen Bereichen, etwa beim Einsatz für Religionsfreiheit, sei auch eine Zusammenarbeit zum gegenseitigen Nutzen möglich, erklärte der Direktor für zwischenkirchliche Beziehungen in der adventistischen Generalkonferenz (Weltkirchenleitung), Bert B. Beach (Silver Spring/US-Bundesstaat Maryland). Für den Gesprächsprozess sind vier bis fünf Jahre vorgesehen. Der im September 2001 in Glacier View im US-Bundesstaat Colorado geplante Auftakt musste wegen finanzieller Probleme bei der Weltallianz verschoben werden. Exekutivdirektor Jim Stamoolis (Wheaton bei Chicago), der als Mitglied der Theologischen Kommission die Gespräche wesentlich vorbereitet hatte, verliess die Allianz im Sommer 2001. Auch der Ersatztermin in diesem August kommt nicht zustande, da die Zeit für eine gründliche Vorbereitung nicht ausgereicht habe, teilte Hille mit. Wann und wo genau das erste Gespräch stattfinden werde, stehe noch nicht fest.

Adventisten ruhen am Samstag und lieben eine gesunde Lebensweise

Die seit rund 130 Jahren bestehenden Siebenten-Tags-Adventisten haben weltweit über zwölf Millionen Mitglieder in mehr als 200 Ländern. In Deutschland sind sie mit 35.800, in der Schweiz mit etwa 4.000 und in Österreich mit 3.600 Mitgliedern vertreten. In Deutschland sind die Adventisten Mitglied der Deutschen Bibelgesellschaft und Gastmitglieder in der Vereinigung Evangelischer Freikirchen und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK). In der Schweiz hat die Freikirche in verschiedenen kantonalen ACKs Gaststatus und ist Mitglied der Schweizerischen und der Waadtländischen Bibelgesellschaft. In Österreich gehört sie der dortigen Bibelgesellschaft an. Der Hauptunterschied zu anderen Kirchen besteht darin, dass Adventisten den Sonnabend und nicht den Sonntag als Ruhetag feiern. Ausserdem legen sie Wert auf eine gesunde Lebensweise und enthalten sich des Konsums von Tabak und Alkohol; manche verzichten auch auf Tee, Kaffee und Fleisch. Die Weltweite Evangelische Allianz repräsentiert etwa 150 Millionen Evangelikale in 108 Ländern.

Datum: 15.07.2002
Quelle: idea Deutschland

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