Hilfe nach Zyklon Idai
Mosambik: Christliche Katastrophenhilfe auch aus der Schweiz
Mehr als 1'000 Tote und rund 2,5 Millionen Notleidende hat der Zyklon Idai vom 14. bis 16. März in Mosambik vermutlich verursacht. Christliche Hilfswerke bringen Unterstützung auch aus der Schweiz.Mehr als 1'000 Tote hat der Zyklon Idai vom 14. bis 16. März in Mosambik vermutlich verursacht. Dies schätzte der Präsident des Landes am 18. März laut eines Berichts der Mission Aviation Fellowship MAF. MAF hatte mit der staatlichen Katastrophenhilfe und dem UNO-Ernährungsprogramm einen Erkundungsflug durchgeführt. Die mit dem Tropensturm verbundenen heftigen Niederschläge und Fluten verschärfen die Situation. Die christliche Hilfsorganisation Medair mit Sitz in Ecublens (VD) erklärte, dass nach UNO-Schätzungen rund 2,5 Millionen Menschen direkt von den zerstörerischen Auswirkungen von Idai betroffen sind.
Stadt Beira fast völlig verwüstet
«Das Ausmass der Zerstörung ist unbeschreiblich. Die Stadt Beira wurde fast vollständig verwüstet, verschiedene Gebiete sind schwer überflutet. Viele Menschen harren immer noch auf Hausdächern aus», berichtete die Leiterin für internationale Programme von Medair, Anne Reitsema, in einer Mitteilung der vergangenen Woche. «Das Wenige, was diese Menschen zur Sicherung ihrer Existenz hatten, wurde durch den Zyklon zerstört. Die Lebensbedingungen zahlreicher Menschen waren schon vor dieser Katastrophe sehr prekär, was dazu führt, dass die betroffene Bevölkerung nach einem solchen Ereignis ums nackte Überleben kämpft.»
Christliche Flugunternehmen bereits vor Ort
MAF ist seit Jahren in Mosambik statoniert. Rick Emenaker des MAF Desaster-Response-Teams überflog das Gebiet. «Es war ein sehr trauriger Anblick heute, als wir über das Buzi Flussbecken flogen. Wir sahen zahlreiche Menschen auf den Dächern ihrer überfluteten Häuser, kilometerweise war nur Wasser zu sehen», schaut er auf den Flug zurück. «Zahlreiche Dörfer sind komplett in den Fluten untergegangen. Deshalb ist auch das Ausmass dieser Naturkatastrophe schwer zu fassen.»
«Keine Worte können die Not und das Leiden und die geringe Hoffnung beschreiben, welche die Leute im Überschwemmungsgebiet haben, gefunden und gerettet zu werden. Bitte betet», schreibt der Schweizer Pilot Andreas Kuret auf Facebook nach einem Flug über die Fluten. Er arbeitet für die auf das südliche Afrika spezialisierte christliche Flughilfe Mercy Air in Mosambik, welche mit Flugzeugen und Helikoptern Nothilfe leistet.Einsatzplanung erleichtern und Hilfe bringen
Um den Hilfswerken ihre Einsatzplanung zu erleichtern, erstellt MAF georeferenzierte Bilddateien, deren genaue Aufnahme-Locations auf digitalen Karten definiert werden. Gleichzeitig fliegt MAF Nahrungsmittel zur weiteren Verteilung.
MAF ist eine internationale christliche Non-Profit-Organisation, welche mit 135 Flugzeugen in schwer zugänglichen Gebieten in 26 Ländern im Einsatz für Menschen in Notlagen steht. MAF Schweiz hat nach eigenen Angaben 22 Fachkräfte in elf Ländern im Einsatz.
Nothilfeteam aus der Schweiz unterwegs
Medair hat ein Nothilfeteam nach Mosambik entsandt, um Überlebende des Zyklons Idai zu unterstützen. Ein aus Experten bestehendes Team erreichte das Katastrophengebiet bereits am vergangenen Wochenende, wo sie erste Bedarfsanalysen durchführten und auf die dringendsten Bedürfnisse reagierten. «Sauberes Trinkwasser, Nahrungsmittel und Unterkünfte werden dringend benötigt», meint Anne Reitsema. Medair befürchtet einen Ausbruch von Cholera wegen der Überschwemmungen. Und viele Felder seien kurz vor der Ernte weggeschwemmt worden.
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Quelle: idea Schweiz