Biogas auf Mount Tabor

Einfache Technik erzeugt Mehrfachnutzen

2010 gewann ein Projekt auf den Bergen von Lesotho, einem Land ganz im südlichen Teil von Afrika, den StopArmut Hauptpreis. Wir fragten nach, was aus dem Projekt geworden ist.

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Der Biogas-Dom filtert Abwasser für die Bewässerung
Rund 1'000 Schüler werden auf Mount Tabor, einem Konferenz- und Schulungszentrum der Schweizerischen Pfingstmission (SPM) auf 1'650 Metern über Meer in Lesotho unterrichtet und betreut. Das beansprucht auch die Umwelt, und die Missionsleitung entwarf daher ein kühnes Projekt, das 2010 mit dem StopArmut-Hauptpreis ausgezeichnet wurde.

Prämiert wurde in erster Linie das Projekt einer Biogasanlage für die Erzeugung der Wärmeenergie für vier grosse Schülerunterkünfte sowie Küche und Spital. Durch den StopArmut-Preis wurden 20'000 Franken an die Projektkosten von 110'000 Franken beigetragen.

Reinigungsanlage für alle Abwässer

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Kläranlage der Mount Tabor Mission
Vielleicht noch bedeutender ist aber die Anlage zur Rückgewinnung des Abwassers. Dazu wurden getrennte Leitungen für Darkwater (Toiletten) und Greywater (übrige Abwässer) erstellt. Das Darkwater fliesst in einen 100 m3 grossen Biogas-Dom, der in den Boden versenkt ist. Das Waschwasser fliesst zuerst in den 60m3 fassenden Anaerobic Baffled Reactor, einen 9x12 Meter messenden Tank mit 30 Kammern mit Füllmaterialien, und von dort in ein 300m2 grosses Kiesbett mit Pflanzen. Ebenso fliesst das Wasser aus dem Biogas-Dom in den Reaktor und schliesslich ins Kiesbett. Durch diesen Prozess wird das Wasser vom Geruch gereinigt und mit Sauerstoff versorgt. Es ist noch kein Trinkwasser, kann aber für die Bewässerung verwendet werden. Nachdem es in einen höher liegenden Tank gepumpt worden ist, kann es aus 14 roten Wasserhähnen bezogen werden. Ein einheimischer Mitarbeiter kontrolliert den täglichen Kreislauf der Anlage, die im übrigen automatisch funktioniert.

Sensibilisierung der Bewohner

Laut dem Projektverantwortlichen Werner Morf, der in den letzten Wochen auf Mount Tabor das Funktionieren der Anlage sicher stellte, geht es jetzt darum, die Biogasanlage noch zu optimieren, damit sie den vorgesehenen Druck erreicht. Zudem müssten die vielen Kinder und Jugendlichen noch dafür sensibilisiert werden, nicht zuviel Seife oder Chemikalien ins Abwasser zu giessen, was die Bakterienkultur in der Kläranlage beschädigen könne. Nebst den Schülerunterkünften, Schulräumen und Spital umfasst das Zentrum auch ein Konferenzzentrum für gut 1'000 Besucher.

Das Projekt könnte auch aufzeigen, wie in einem Land mit wenig Infrastruktur eine Anlage aufgebaut und betrieben werden kann, die keine hohen Ansprüche an Wartung und Unterhalt stellt, so dass sie von einheimischen Mitarbeitern überwacht und unterhalten werden kann. Die Nachhaltigkeit ist bei Entwicklungsprojekten eine Herausforderung.

Zur Webseite:
Mehr zum Projekt «Shelter of Hope»

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Datum: 18.11.2016
Autor: Fritz Imhof
Quelle: Livenet

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