Christliches Modellbahnteam
Kleine Züge, grosser Glaube
«Wir wollen nach dem Paulus-Zitat den Griechen ein Grieche, also den Modellbahnern ein Modellbahner sein», sagt Hartmut Zeschky, 1. Vorsitzender des Christlichen Modellbahnteams (cmt), im Interview mit Livenet.
Hartmut Zeschky, was genau tut cmt, wie sieht eure Arbeit aus?
Hartmut Zeschky: Wir sind als cmt e.V. in vielen
Regionen in Deutschland, und zweimal in der Schweiz tätig. Die regionalen Gruppen
suchen den Kontakt zu den örtlichen Vereinen und versuchen, vor Ort
Veranstaltungen anzubieten oder sich einladen zu lassen. Am einfachsten ist es,
wenn eine Gemeinde uns einlädt und wir in den Gemeinderäumen Ausstellungen
anbieten dürfen. Wenn keine Ausstellungen stattfinden, trifft mach sich zum
Basteln, zu Gebetstreffen oder auch mal auf Börsen. Teilweise werden auch
gemeinsame Ausflüge angeboten. Bei Ausstellungen in Gemeinden bieten wir unsere
Impulsandachten an und regen dazu an, mit uns ins Gespräch zu kommen. Oft wird
auch nur gebastelt!
Sind Modellbahn-Freunde offen für den Glauben?
Die Modellbahner sind meist Einzelkämpfer und gehen
nur zu Fachgeschäften, Börsen oder auch zu Ausstellungen und Messen. Man will
von anderen lernen und gute Ideen bekommen! Oft ergeben sich Gespräche nach dem
Sinn und Zweck eines christlichen Modellbahn-Vereins. Wir merken schon
Offenheit für die Impulsandachten und bekommen dies auch von anderen
gespiegelt. Oft reifen die Impulse aber später, manchmal auch beim Lesen der
Unterlagen.
Ihr besucht unter anderem Modellbahn-Messen, welche
Erlebnisse macht Ihr da?
Wir sind nach fast 35 Jahren als cmt unterwegs, 25
Jahre davon als eingetragener Verein. Viele Modellbahner kennen uns, und es
kommt immer wieder zu schönen Begegnungen. Oft «outen» sich Besucher, sie seien
auch Christen und wünschen uns Gottes Segen für unsere Arbeit. Es gibt aber
auch sehr selten deutliche Ablehnung für die Idee! Oft ergibt sich aber ein
Gespräch über die Ziele des Vereins.
Wir wollen aber auch als Modellbahner ernst genommen werde, das heisst, wir müssen was Besonderes bieten! Die Maoam-Fabrik ist so ein Highlight: Auf Knopfdruck wird nach etwa 30 Sekunden ein Maoam-Bonbon ausgeworfen! Die Begeisterung ist dann bei Kindern und Erwachsenen gross. Die Gruppe in Haiger hat eine Rolltreppe im Bahnhofsbereich eingebaut. Auch dies ist ein Anknüpfungspunkt!
Modellbahnen sind ein sehr akribisches Hobby, sind
Modellbahner da «einfacher» durch die Corona-Zeit gekommen?
Ja, dass könnte man sagen! Die haben sich alle in ihren
Keller oder auf den Dachboden zurückgezogen und dann im Internet bestellt! Alle
Fachfirmen waren begeistert von den Umsätzen und kamen teilweise nicht mit Ware
nach! Aber wir haben als cmt e.V. etwas anderes für uns entdeckt: Da wir ja in
allen Winden verstreut sind, sehen wir uns alle meist nur einmal im Jahr, bei
der Jahreshauptversammlung. Aber das ging bei Corona auch nicht! Was tun? Wir
haben uns seit Corona einmal im Monat per Zoom digital getroffen! Wir konnten
uns austauschen, uns besser kennenlernen und zusammen beten! Wir sind uns als
Verein dadurch deutlich näher gekommen! Die Treffen laufen immer noch und
werden auf der Homepage auch als Link hinterlegt.
War Corona auch eine Chance, um als cmt in besonderer
Weise auf andere Modelbahner zugehen zu können?
Gerade durch die digitalen Treffen und die Berichte
der Teilnehmer konnten wir die Zeit nutzen. Als es dann Lockerungen gab, haben
wir die erste Ausstellung gemacht und alle kamen wieder aus den Zimmern. Aber
die Distanz zu anderen ist durch Corona doch eher gewachsen.
Was bewegt Sie bei Ihrem Wirken bei cmt besonders?
Wir wollen nach dem Paulus-Zitat den Griechen ein
Grieche, also den Modellbahnern ein Modellbahner sein! Als Christen wahr und
ernst genommen werden. Es würde uns sehr freuen, wenn durch unsere Arbeit jemand
den Weg zu Jesus finden würde, aber das bekommen wir bei Ausstellungen meist
nicht mehr mit. Dazu reichen zwei Tage dann nicht...
Gibt es neue Projekte und Ziele, die bei euch
anstehen?
Nächstes Jahr werden wir auf der Intermodellbau in
Dortmund ausstellen! Das ist etwas Besonderes und darauf freuen wir uns. Auch
das Freundestreffen mit Jahreshauptversammlung im «Haus der Stille» wird
hoffentlich wieder in Präsenz stattfinden können. Projekte im Kleinen sind in
Arbeit...
Was können Christen, die in womöglich völlig anderen
Domänen tätig sind, von der cmt-Arbeit lernen?
Was bei den Sportlern
mit «SRS Sportler ruft Sportler» als Grundidee klappt, hat uns angespornt,
den cmt als Team und später als Verein auf den Weg zu bringen! Persönliche
Beziehungen, Offenheit und Gesprächbereitschaft auf Messen, sind sicher ein
Punkt, der kopiert werden kann. Sich Zeit nehmen für Besucher und bei
besonderen Situationen auch mal eine Gebetszeit wagen! Sich echt und
authentisch zum Glauben an Jesus bekennen und sich auf den Weg machen, das
bringt Chancen!
Zur Webseite:
cmt
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet