Chinas Short-Track-Trainerin

«Ruhm ist vorübergehend, Wachstum ist lebenslang»

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Li Yan (3.v.l.) mit ihrem Skating-Team (Bild: Youtube).
Li Yan, Trainerin des chinesischen Short-Track-Teams, ist die grosse Pionierin ihrer Sportart. Sie baut auf ihren Schöpfer: «Ich könnte das nicht allein schaffen. All das kommt von Gott. Ruhm ist vorübergehend, aber Wachstum ist lebenslang.»

1988 schrieb die zierliche Frau aus Heilongjiang, der nördlichsten Provinz Chinas, auf der Eisbahn Geschichte. Die damals 20-Jährige nahm an den Olympischen Winterspielen in Kanada teil. Sie gewann Gold über 500 Meter und 1000 Meter (mit neuem Weltrekord) sowie Bronze über 1500 Meter. Zu allem Überfluss brach sie auch noch den Weltrekord über 1000 und 1500 Meter. Damals war Speed Skating bei den Spielen eine Demonstrations-Sportart. Als die Sportart vier Jahre später zum offiziellen Programm gehörte, holte Li Yan eine Silbermedaille über 500 Meter.

Beispielloser Erfolg …

Heute, im Alter von 53 Jahren, amtet Li Yan als Präsidentin des chinesischen Eislaufverbands. Nach ihrer Pionierarbeit als Läuferin sammelte sie als Trainerin Goldmedaillen für China: Als gefeierte Cheftrainerin des einstigen chinesischen Frauen-Kurzbahn-Eisschnelllaufteams führte sie dieses bei den Olympischen Winterspielen 2010 zum Gewinn aller Goldmedaillen im Eisschnelllauf, was in der Geschichte dieses Sports beispiellos ist.

Bei den Olympischen Winterspielen 2014 sorgte sie für einen weiteren Grosserfolg, als das chinesische Team die meisten Medaillen in dieser Sportart gewann. Auch in diesem Jahr führt sie die chinesische Eisschnelllauf-Nationalmannschaft an, die bei den Olympischen Winterspielen in Peking antritt.

… Geheimnis für alle zugänglich

Die Ausnahme-Athletin spricht von Gott, der auf ihrem Weg den Unterschied ausgemacht habe. Als sie 2006 zum ersten Mal zur Trainerin des chinesischen Frauenteams ernannt wurde, lief nicht alles glatt. Es gab einige Missstände in der Mannschaft, und Li Yan hatte es als Trainerin nicht leicht.

Während eines Urlaubs traf sich Li Yan mit ihrem Pastor. Sie sprachen über ihre Probleme und beteten gemeinsam. «Durch das Gebet erhielt ich Kraft. Ich konnte loslassen.» Gott vollzog in ihr eine innere Wandlung und half ihr, ihr eigenes Ego abzulegen und zu lernen, anderen zu vergeben. Sie erkannte auch, dass sie ein unvollkommener Mensch mit Schwächen ist; sie brauchte die Hilfe von Jesus Christus, um ihren Stolz zu überwinden und das Team gut zu führen. Dies war ein wichtiger Moment des Durchbruchs.»

Völlig verändert

Nach der Rückkehr aus dem Urlaub konnte jeder die Veränderung an ihr sehen. Sie ergriff mehr Initiative im Gespräch mit dem Team, nahm sich Zeit für Sportlerinnen, um ihre Bedürfnisse zu verstehen, drückte ihre Liebe und Sorge für sie aus und ermutigte sie sogar mit Worten aus der Bibel.

«Wenn wir miteinander in Verbindung stehen, haben wir ein stärkeres Gefühl, auf ein gemeinsames Ziel hinzuarbeiten. Ich ermutige das Team, einander zu lieben, einander zu vergeben und sich gegenseitig zu schätzen», sagte Li.

Persönlich fand Li weiterhin innere Stärke durch das Lesen der Bibel, die sie überallhin mitnahm, sogar auf die Eislaufbahn. Die Bibel ist das Buch, das sie zur Hand nimmt, wenn sie Ermutigung und Inspiration braucht. Sie liest tagsüber vor dem Training und abends vor dem Schlafengehen darin. Ein Vers, der ihr geholfen hat, den intensiven Stress während der Wettkämpfe zu überwinden, war: «Deshalb sorgt euch nicht um morgen – der nächste Tag wird für sich selber sorgen! Es ist doch genug, wenn jeder Tag seine eigenen Schwierigkeiten mit sich bringt.» (Matthäusevangelium, Kapitel 6, Vers 34).

Bescheidener werden

Schon bald konnte Li Yan die Früchte ihrer liebevollen und beharrlichen Arbeit ernten. Bei den Olympischen Winterspielen 2010 gewann Wang Meng unter Li Yans Anleitung als erste Chinesin die Goldmedaille im 500-Meter-Kurzstrecken-Eisschnelllauf und schrieb damit Geschichte in dieser Sportart. Gleich nach dem Überqueren der Ziellinie ging Wang Meng zu Li Yan, kniete nieder und machte einen Kotau auf der Eisfläche, um ihre Dankbarkeit auszudrücken. Die Tränen flossen und beide umarmten sich mit überschwänglicher Freude an den Wänden der Eisbahn.

«Je besser wir sind, desto bescheidener sollten wir sein. Die Ehre liegt nicht bei mir», sagte Li Yan. «Ich könnte das nicht allein schaffen. All das kommt von Gott. Er hat mir diese Fähigkeiten gegeben. Ruhm ist vorübergehend, aber Wachstum ist lebenslang.»

Zum Thema:
Datum: 01.02.2022
Autor: Cynthia Oh/Daniel Gerber
Quelle: Eternity News / gekürzte Übersetzung: Livenet

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