170 Waisenkinder aufgenommen
Christliches Dorf in China ist ein Abbild der Bibel
In der chinesischen Ortschaft Yang Jia leben überwiegend Christen. Durch das Studium der Bibel entschieden sich in den letzten Jahren zahlreiche Familien dazu, Kinder aus dem nahen Waisenhaus aufzunehmen. Der Einfluss auf die Gesellschaft ist gross. Inzwischen anerkennt die chinesische Regierung die Platzierung in Familien als positive Alternative zu staatlichen Institutionen.
Alles begann mit ein paar Familien in der Ortschaft Yang Jia, welche das Leben der Kinder veränderten, die im nahen Waisenhaus lebten. Diese Familien studierten in der Bibel und lasen dabei, dass die Christen und die Gemeinden sich um Witwen und Waisen kümmern sollen. Im Falle dieses Waisenhauses handelte es sich um Kinder, die auf ein schweres Leben zurückblickten. Sie wurden auf den Strassen in Städten aufgegriffen und von der Polizei ins Heim gebracht. Diese Kinder hatten bereits Ablehnung ihrer Eltern erlebt, die sie verstossen hatten.
70 nahmen 170 auf
«Stellen wir uns vor, man ist in sehr jungen Jahren in einer Stadt ausgestossen und hat niemanden, auf den man zählen kann und der für einen verantwortlich ist!» Manche würden psychisch krank, andere körperlich, manche würden sogar sterben. Kinder, die aufgegriffen werden, leben in staatlichen Institutionen. Sie haben zwar eine Infrastruktur, die nötigen Einrichtungen, «aber sie haben nicht eine Familie, die sie liebt», sagt Sun Yuan Jie, die sich für die Kinder einsetzt.
Bald bemerkten Glover und sein Team, dass in diesem Dorf etwas speziell war. «Diese Menschen verschenkten diesen Kindern ihre Herzen, sie liebten sie und unterstützten einander.» Innerhalb kurzer Zeit nahmen 70 Familien nicht weniger als 170 Kinder auf. «99 Prozent dieser Kinder hatten Schwierigkeiten, körperlich oder psychisch.»Ort geeint
Das störte die Einwohner aber nicht. Die Mehrheit der Ortschaft Yang Jia sei christlich und die Familien hätten gewusst, dass das Aufnehmen richtig sei. «Das ist unbeschreiblich», sagt Glover. «Ich denke, dass die meisten von uns jeweils am Morgen aufwachen und als erstes an sich selbst denken.» Nicht so die Bewohner von Yang Jia...
Dieser Akt der Liebe habe einen tiefen Einfluss, er bringe die Gemeinschaft zusammen, wie dies nie zuvor der Fall gewesen sei. Glover zeigt sich überzeugt, dass das, was die Familien in Yang Jia tun, ein Modell sein kann, wie man sich um Waisen kümmern soll. «Gott hat die Familien für die Kinder gemacht», sagt Glover, dessen Organisation mittlerweile in China 300'000 Kinder in Familien platzieren konnte.
17 Jahre harte Arbeit
Die christlichen Gemeinden müssen aufwachen, sagt Glover, der schon im Jahr 2003 von der Regierung nach Peking eingeladen worden war, damit er seine familien-basierende Fürsorge vorstellen konnte. Das Resultat war nun im Jahr 2014 ein historischer Schritt: Die Regierung erklärte offiziell, dass eine «Familienplatzierung eine positive Alternative zur institutionellen Unterbringung ist.»Er habe eine Träne verdrückt, sagt Glover rückblickend. Es habe 17 Jahre gedauert, bis dieser Punkt erreicht worden sei. Je nach Schätzung leben in China zwischen rund 575'000 bis zu knapp einer Million Waisen. Viele, die Kinder privat aufnehmen, seien Christen, so Glover.
Aufbruch in Familie und Land
Glover hält überdies fest, dass die grösste christliche Erweckung aktuell in China geschehe. Und das Lächeln der Kinder erinnere ihn an den Traum, den Gott ihm in sein Herzen gelegt hat, nämlich die Leben dieser Kinder-Generation zu verändern.
Was diese Kinder erhalten, ist die Gelegenheit, Identität, Sicherheit, Liebe und Ernährung in einer Familie und der Gesellschaft zu erhalten.
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / BCN / CBN