Für alle, die direkt helfen wollen

Flüchtlinge bei sich zuhause aufnehmen – aber wie?

Was kann man tun, um Menschen zu helfen, die auf der Flucht zu uns in die Schweiz gelangt sind? Eine Möglichkeit wäre, dass man Flüchtlinge bei sich zu Hause aufnimmt. Damit dies aber klappt, dazu gibt es ein paar Regeln, die es zu beachten gilt.

Stefan Frey, Mediensprecher der Schweizerischen Flüchtlingshilfe und Projektleiter «Gastgeber sein» erläutert diese Regeln in einer Sendung von Radio Life Channel. Was braucht es, um Flüchtlinge bei sich aufzunehmen? Wir fassen zusammen:

1. Man muss Zeit einsetzen. Die Unterbringung sollte mindestens für 6 Monate möglich sein. Und: Flüchtlinge brauchen zwar keine 24/7-Rundum-Betreuung, aber man muss sich doch mit ihnen abgeben können, damit sie Gelegenheit bekommen, sich in unseren Alltag und unsere Gesellschaft zu integrieren.

2. Es braucht Wohnraum. Nötig ist mindestens ein Zimmer, das abschliessbar ist, dazu eine eigene Nasszelle mit WC. Auch eine eigene kleine 2-Zimmer-Wohnung im eigenen Haus ist geeignet, z.B. eine syrische Flüchtlingsfamilie aufzunehmen. Auch WG's können Menschen aufnehmen – da braucht es aber besonders viel Offenheit von beiden Seiten.

3. Die Bereitschaft, sich auf kulturelle Unterschiedlichkeiten einzulassen.

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Flüchtlinge
4. Langfristige Perspektive. Wen kann man bei sich daheim aufnehmen? Frey: «Das sind ausdrücklich Menschen, die bei uns in der Schweiz eine langfristige Perspektive haben. Es können Asylbewerber sein – aber sie sollten aus einem Land kommen, wo die Anerkennungsquote sehr hoch ist. Im Moment sind das Syrien und Eritrea» Für sie kann es sehr vorteilhaft sein, wenn sie die lange Zeit, die sie auf die Bearbeitung ihrer Gesuche brauchen, nutzen, um mit Schweizer Gewohnheiten vertraut zu werden. Frey nennt Alltagsfragen wie Abfalltrennung, Umgang mit Strom, Waschen bei Niedertarif, Pünktlichkeit – das und noch viele andere Dinge wollen gelernt und geübt sein.

5. Finanzen: Die Unterstützung der Flüchtlinge ist kantonal geregelt. Jeder Flüchtling hat ein Budget, in dem ein Betrag für die Unterbringung enthalten ist. Normalerweise sind das die Kosten für Asylheime. Dieses Geld bekommt der Vermieter.

6. Ehrlichkeit. Was, wenn es nicht geht? Frey ermutigt zur Ehrlichkeit. Bei Schwierigkeiten kann man sich bei der Behörde melden, und die Flüchtlinge werden umplaziert.
Mehr Informationen sind zu finden auf der Website der Schweizerischen Flüchtlingshilfe

Zur Webseite:
Sendung auf Radio Life Channel
Schweizerische Flüchtlingshilfe

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Datum: 16.09.2015
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet/ Radio Life Channel

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