Christliche Sozialarbeit und Diakonie - Rückblick und Ausblick

Christliche Sozialarbeit und Diakonie - zwei Begriffe, die mich im vergangenen Jahr tagtäglich begleiteten. Auf der einen Seite ganz persönlich, denn als Christin und Sozialarbeiterin möchte ich im Berufsalltag meine Grundhaltung und meine Fachwissen integriert leben und im Handeln umsetzen. Auf der anderen Seite in der Zusammenarbeit mit Fachleuten und Institutionen, die ihre Arbeit am christlichen Welt- und Menschenbild orientieren. Daneben in Ausbildungssituationen mit Menschen, die sozialdiakonische Mitarbeiter/innen respektive christliche Sozialtherapeuten / -therapeutinnen werden wollen. Ich habe mit verschiedenen Verantwortlichen von Institutionen zusammengearbeitet, die sich tagtäglich für Menschen in schwierigen Lebenssituationen einsetzten. Sie haben viel Arbeit auf sich genommen, um in Ihrer Institution ein Qualitätssicherungssystems zu implementieren. Damit können sie auch weiterhin vom Staat anerkannt ihre Arbeit tun. Sie haben so gezeigt, dass sie den Menschen, die in notvollen Situationen zu ihnen kommen, nach bestem Wissen und Können Beratung, Begleitung und Therapie anbieten wollen.
Ich kam im 2003 mit Menschen in Kontakt, die ihren gut bezahlten Beruf aufgeben haben, um noch einmal eine Ausbildung zu absolvieren. Sie sind motiviert, der Not in dieser Welt durch professionelles Handeln zu begegnen. Ich traf auch Menschen, die mit viel Fleiss Dossiers studierten, um in der Sozialpolitik einen Beitrag zu Gunsten derer, die am Rande der Gesellschaft stehen, zu leisten.

Eindrücklich gelebte Diakonie wurde für mich vorbildlich sichtbar in einer Begegnung mit dem Geschäftsmann Walter Gerber, dem ehrenamtlichen Präsidenten des Vereins Samachia. Dies ist ein Verein, der in der Vergangenheit als rechtliche Körperschaft Institutionen einen Rahmen gab, damit diese sich um drogenabhängige und straffällige Menschen kümmern und vielen Menschen in verschiedenen Häusern auf gewisse Zeit ein Zuhause bieten konnten. Walter Gerber wirkte von der Geburtsstunde im 1983 bis zur Auflösung des Vereins im 2003 engagiert im Verein mit. Er erlebte in diesen 20 Jahren neben Wundern und Erfreulichem auch erschütternde Todesfälle, Finanzkrisen, zwischen-menschliche Konflikte, ... - einfach viel Unmöglichkeiten. In all dem blieb er treu in seiner Verantwortung als Vorstandspräsident. Er ist ein bescheidener Mann, der im Glauben seinen festen Boden hat und im Gebet Ruhe und Weisheit findet.

Wenn ich ins kommende Jahr schaue, dann wünsche ich uns, die wir in der christlichen Sozialarbeit respektive Diakonie tätig sind, diesen Glauben, diese Treue, diesen Mut, und dieses Herzblut! Ja, und dann wünsche ich mir noch, dass viele Menschen aus verschiedensten Berufen und mit unterschiedlichsten Fähigkeiten sich neu ihren Gaben gemäss im sozialen Bereich zu engagieren beginnen.

Esther Burkhalter Sozialarbeiterin dipl HFS / Mitglied Vorstand VCRD

Webseite: www.vcrd.ch

Datum: 29.12.2003
Quelle: Livenet.ch

Kommentar

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