13'250 Bruttoregistertonnen

«600 Güterwagen passten in die Arche Noah»

Sie muss wohl das sonderbarste Schiff der Weltgeschichte gewesen sein - die Arche Noah. Bei Professor Werner Gitt kommt sie gut weg: Der Wissenschaftler misst ihr eine gute Schwimmstabilität bei gleichzeitig minimalem Materialeinsatz bei.

Aus reiner Neugier versuchte Professor Werner Gitt die Arche Noah mathematisch zu betrachten und ging dabei von folgenden in der Bibel genannten Eckdaten aus: Die schwimmende Wiege der Menschheit war 300 Ellen (131 m) lang, 50 Ellen (22 m) breit und 30 Ellen (13 m) hoch.

Doch dies war nur der Anfang: «Ich habe mir überlegt, welche Parameter für solch ein Schiff wohl entscheidend sind. Dann kam ich sehr schnell auf zwei wichtige Kenngrössen: Erstens war es der Materialbedarf; der sollte nicht zu gross, sondern nur so umfangreich wie erforderlich sein, damit Noah nicht zu viel Aufwand treiben musste.

Zweitens ist die Schwimmstabilität von Bedeutung, denn die Arche war über ein Jahr lang auf einem Riesenozean unterwegs und dort Wind und Wellen ausgesetzt.» Anhand der entwickelten mathematischen Gleichungen zeigte sich allerdings, dass beide Forderungen sich widersprechen: Minimiert man den Materialeinsatz, dann geht das auf Kosten der Schwimmstabilität, und erhöht man die Schwimmstabilität, dann steigt damit auch der Materialeinsatz an.

Als Wissenschaftler suchte Gitt darum nach jenem Optimum, das beiden Forderungen gerecht wird. «Da sehr viele Gleichungen, die nicht mehr analytisch auflösbar sind, das Problem beschreiben, musste ich das Optimum mit Hilfe numerischer Programme auf einem Computer berechnen.

Das Ergebnis war für mich sehr erstaunlich, denn das Verhältnis von Breite zu Höhe, wie es in der Bibel angegeben ist, nämlich 50 zu 30, also 1,667, ist genau das, was bei dem mathematischen Optimierungsprozess herauskam.»

 

13250 Bruttoregistertonnen

Die Tonnage der Arche sei beachtlich, berichtet Professor Werner Gitt, der 30 Jahre lang den Fachbereich Informationstechnologie bei der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt Braunschweig leitete.

Die Ladefähigkeit sei identisch mit derjenigen von 600 Güterwagen, und das entspricht einem Güterzug von sechs Kilometern Länge.

«Eine so riesige Arche war nötig, um als Transportschiff paarweise alle Landlebewesen aufnehmen zu können. Das Schiff hatte drei Decks, und die Tonnage betrug 13250 Bruttoregistertonnen.»

Auf Karikaturen, witzigen Bildchen oder gar Titelbildern von Schulbüchern für Religion wird die Arche oft als kleines Bötchen dargestellt. Aus einer Dachluke schaut dann Noah heraus und anderswo eine Giraffe oder ein Kamel. Solche unsachgemässen Darstellungen führen zu falschen Vorstellungen über die tatsächlichen Grössenverhältnisse der Arche.

Werner Gitt stellt fest, dass bis zum Jahre 1932 «weniger als 1 Prozent der Schiffe so gross waren wie die Arche, nur 160 länger, nur 7 breiter, nur 8 höher und nur 6 hatten eine grössere Tonnage als die Arche.» Dieses Schiff bot also viel Platz. Und trotzdem: Ein Jahr und sechs Tage sind eine lange Zeit, und gerade so lange war die Arche gemäss der heiligen Schrift unterwegs.

Darum die Frage an Werner Gitt, ob das Unternehmen Arche logistisch überhaupt möglich war. «Dazu gibt es viele Überlegungen und Berechnungen, mit denen sich andere Fachleute befasst haben. Bezüglich der Unterbringung der vielen Tiere, der benötigten Futter- und Wassermenge wurden detaillierte Untersuchungen angestellt. Dabei ist herausgekommen, dass alle diese Fragen modellhaft lösbar sind.»

Die Arche in dir

Probleme gibt es hingegen beim Auffinden der Arche. Expeditionen haben immer wieder versucht, Reste des Schiffes zu finden, aber alle blieben bisher erfolglos.

Professor Gitt meint, dass es auch wohl so bleiben wird, denn schliesslich wisse man nicht, wo die Arche niedergegangen sei. In der Bibel steht zwar «im Gebirge Ararat», aber wir wissen nicht, ob der heutige Berg namens Ararat mit dem biblisch bezeugten identifiziert werden kann.

Es könnte auch irgendein anderer Berg sein, der ganz woanders liegt. «Ich persönlich halte es auch überhaupt nicht für wichtig, ob sie hier oder da liegt oder inzwischen verrottet ist. Denn der Glaube soll ja aus dem Wort Gottes kommen und nicht aus dem Holz, das wir irgendwo noch entdecken, auf irgendeinem Berg oder sonst wo.»

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Die Bibel - Das Alte Testament (Film-DVD)



Autor: Daniel Gerber
Quelle: Jesus.ch

Kommentar

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