Südsudan
Gegen die Hungerkatastrophe im Sudan ankämpfen
Zwei Millionen Menschen stehen vor einer unglaublichen Hungerkatastrophe. Im Januar 2005 wird es die unbeteiligten Zivilisten mit voller Wucht treffen. Januar 2005 heisst aber auch: Man kann noch etwas tun und damit die Not zumindest etwas eindämmen.
Dank «Jihad» in die Hungerkatastrophe
Abertausende Flüchtlinge aus Darfur strömen nun in das Gebiet Südsudan und auf die Region auf der Grenze zum Tschad, auch über die Grenzen. Sie haben nichts, kaum Kleidung kein Wasser, keine Nahrungsmittel. Sie treffen nun auf eine einheimische Bevölkerung, deren Ernten und Vorräte in den letzten Jahren durch die Politik des arabisch-muslimischen Nordens geplündert und vernichtet wurden.
Gleichzeitig kommen mehrere Zehntausend Sklaven frei. Deren Existenz leugnet Khartum noch heute, man spricht aber inzwischen von verschleppten Personen (wir berichteten). Sie kommen ebenfalls in dieses Gebiet. Und ausser der Freiheit haben auch sie nichts. Diese Umstände führen nun gemeinsam mit der miserablen Ernte zur gigantischen Hungersnot, zu einem Super Gau, denn aus den früheren Jahren gibt es keine Vorräte.
Der Genozid
Die Ernte wird in diesem Jahr miserabel. Denn die Regenzeit ist im grössten Land Afrikas zu früh zu Ende gegangen. Eigentlich kein Problem. Die riesigen Gebiete («Bahr al-Ghazal» und «Oberer Nil») sind die Kornkammern des Landes und von früheren Ernten müssten genügend Vorräte da sein. Aber das Gebiet wurde in den letzten Jahrzehnten von der eigenen Regierung geplündert. Verbrannte Erde wurde hinterlassen. Niedergebrannt durch die islamistische Administration der Hauptstadt Khartum. Erholt hat sich die Region davon nicht. Und in Darfur mordet die sudanesische Regierung noch immer. Zuerst bombardiert sie mit Antonows und Mig 29. Dann fallen ihre Milizen in die Dörfer ein. Nach dem gleichen Muster arbeitet Khartum seit Jahren. In diesem Genozid sollen die schwarz-afrikanischen Christen, Animisten und nun teilweise auch Muslime vertrieben werden. Khartum will einerseits die islamische Rechtssprechung Sharia etablieren und andererseits, soweit möglich, die Schwarz-Afrikaner vertreiben um ein (reinrassiges) grossarabisches Reich aufzubauen.
Hilfsaktion läuft an
Seit 1992 ist das Hilfswerk «Christian Solidarity International» (CSI) im Sudan tätig. Verschiedene Werke sind jetzt daran, eine gemeinsame Hilfsaktion zu starten, die Livenet auch unterstützt. Zur Zeit wird ein Konto eingerichtet. Dieses und der Aktionsname werden nächstens publiziert. Im Januar sollen noch weitere Hilfswerke dazustossen. Dies ist ein Beginn, ein erster Schritt.
Mit dem so gesammelten Geld werden in der südsudanesischen Marktstadt Warawar Lebensmittel eingekauft und an die vom Hungertod bedrohte Bevölkerung verteilt. In Warawar können jeweils Nahrungsmittel bestellt werden. Mit Karawanen werden sie dann in den Südsudan gebracht.
Bitte bleiben Sie mit uns in Verbindung, unterstützen Sie diese Aktion, denn jede Hilfe wird benötigt und ist kostbar!
Lesen sie auch die Serie dazu:
1. Teil Ich war 15 Jahre lang eine Sklavin
2. Teil Meine Klinik begann unter einem Baum
3. Teil Ein Arzt im Bombenhagel
4. Teil Noch keine Skorpione
5. Teil Die Milizen geben auf
6. Teil Gefangen, verkauft, unterdrückt
7. Teil Um diese Zeit kommen manchmal die Bomber
8. Teil Hühner schreien zwischen den echten "Music Stars"
9. Teil So wurde aus der Kornkammer ein Armenhaus
10. Teil Vier Kinder vom angetrauten Vergewaltiger
11. Teil Eine entvölkerte Schweiz, mitten im Sudan
12. Teil Die Sternstunde
13. Teil Der älteste Sohn der Familie vergewaltigte mich
14. Teil Nicht ohne meine Kinder
15. Teil Schweizer Hilfswerk macht Weltpolitik
16. Teil So wurde die UNO zum Regime-Komplizen
17. Teil Wir haben die Hand Khartums geführt
18. Teil Die USA und das gigantische Missverständnis
19. Teil Wir machen uns zu Komplizen
20. Teil Wie viele sterben noch in Darfur?
21. Teil Nothilfe Sudan
23. Teil Weihnachten im Hungergebiet
24. Teil Diesesmal kein Tränengas zu Weihnachten
25. Teil "Wir werden eure Männer und Söhne töten" - wie lange schaut die Welt den Gräueln in Darfur zu?
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet.ch