Empfehlungen pro und kontra
Adventisten diskutieren Frauenordination
Am 18. November hat der Exekutivausschuss der Adventisten in Nord- und Südosteuropa an seiner Jahressitzung in Montenegro einstimmig eine Empfehlung verabschiedet, die einen «integrativen und geschlechtsneutralen Pastorendienst» und damit die Ordination von Frauen als Pastorinnen befürwortet.
Laut dem Adventistischen Pressedienst APD hat das Bibelstudienkomitee der Trans-European Division TED einen 730 Seiten umfassenden Bericht zur «Theologie der Ordination» präsentiert, der auch Themen wie biblische Hermeneutik, Begriffsdefinitionen und die Bedeutung der Handauflegung behandelt habe.Auf der TED-Website wird die Hoffnung geäussert, dass die Weltsynode der Adventisten 2015 einer Richtlinie zustimme, die es überregionalen Kirchenleitungen nach Zustimmung ihrer Delegiertenversammlungen und der übergeordneten Kirchenleitungen (Divisionen) erlauben würde, in ihrem Gebiet einen «integrativen Pastorendienst zuzulassen der alle geschlechtlichen Unterschiede aufhebt».
Die Mitglieder des Bibelstudienkomitees seien «erstaunt» gewesen, was durch das 19-monatige Studium der biblischen Wurzeln der Ordination ans Tageslicht gekommen sei, sagte Pastor Bertil Wiklander, TED-Präsident und Vorsitzender des Bibelstudienkomitees. «Der Bericht liefert der Kirche gute Gründe, um ihre Praxis zu überdenken und sie vermehrt in Einklang mit der Bibel zu bringen», so Wiklander.
Doch die Sache ist noch nicht entschieden. Während die westlich geprägten Kirchenregionen der Adventisten in Nordamerika und Europa die Frauenordination empfehlen, lehnen sie die Kirchenregionen in den GUS-Staaten, im südlichen Afrika, in Südasien und im Pazifikraum sowie in West- und Zentralafrika weiterhin ab. Diese Regionen sind mitgliedermässig stärker als diejenigen der Befürworter.
Die Ergebnisse der Theologischen Studiengruppe zur Ordination sollen im Oktober 2014 dem Exekutivausschuss der Weltkirchenleitung vorgestellt werden, der dazu Empfehlungen zuhanden der adventistischen Weltsynode 2015 in San Antonio, Texas machen wird.
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Quelle: Livenet / APD