IS hatte Militärbasis gemacht
Christliche Grundschule öffnet Tore in Karakosch
Eine christliche Grundschule, die vom Islamischen Staat IS an sich gerissen worden waren, ist wieder eröffnet worden. Die Bildungsstätte St. Joseph in Karakosch im Nordirak war kurz nach ihrer Fertigstellung im Jahr 2014 vom IS besetzt worden.Das Gebäude war damals so neu, dass es noch nicht einmal seine ersten Schüler aufgenommen hatte. Damals waren tausende Familien gezwungen worden, ihre Häuser zu verlassen und aus der Stadt zu fliehen, als der IS die Macht in der Ortschaft übernahm.
St. Joseph's wurde in eine IS-Militärbasis umgewandelt. Als die Stadt schliesslich wieder befreit wurde, wurde festgestellt, dass die Schule geplündert und zerstört worden sowie mit Tunneln versehen war, die von den Militanten für die Untergrundbewegung in den umliegenden Boden gegraben wurden.
130 Schüler werden unterrichtet
Mehrere Organisationen arbeiteten mit den Anwohnern zusammen, um das Gebäude wieder in eine christliche Grundschule umzubauen. Mittlerweile sind 130 Schüler in den Unterricht zurückgekehrt und es ist geplant, ab dem nächsten Jahr Sekundarschüler aufzunehmen.
Schulleiter und Pater Ammar Siman: «Wenn die Schüler eine gute Ausbildung erhalten, werden sie Leiter, Ärzte und Ingenieure in vielen Gegenden des Irak sein, sie werden die Menschen sein, die künftig Veränderungen für Karakosch bringen werden. Deshalb müssen wir in die Bildung investieren.»«Ich träume vom Frieden»
Ein Kind, das die Schule besucht, ist Basma (11). «Mein Traum ist, dass wir in unserem Land Frieden haben und zusammenarbeiten.»
Open Doors hatte Unterstützer dazu aufgerufen, farbenfrohe Papierfahnen für den Fahnenmast und die Klassenzimmer der Schule zu kreieren. Karakosch kommt nach der IS-Besetzung langsam wieder auf die Beine. An anderer Stelle in der Stadt bauten die Einheimischen die Bibliothek wieder auf, nachdem sie teilweise von IS-Kämpfern zerstört wurde.
Bibliothek wieder zugänglich
Nach der Befreiung der Stadt fanden die Einheimischen heraus, dass die meisten Bücher verbrannt oder gestohlen worden waren, aber mit Hilfe von kirchlichen Freiwilligen wurde das Gebäude gereinigt und restauriert und ist nun wieder für die Öffentlichkeit zugänglich.
Neben der Bereitstellung von Büchern veranstaltet die Bibliothek Ausstellungen und Seminare, bietet christliche Bildung und andere kirchliche Aktivitäten an.
Pater Duraid von der syrisch-katholischen Kirche in Karakosch, der die die Bibliothek leitet, sagt: «Sie stieg aus den schwarzen Ruinen und der Abrissbirne zu einem Kulturzentrum auf. Wir träumen davon, dass es ein Ort sein wird, an dem sich Intellektuelle, Studenten, Autoren, Dichter und andere Leser aus unserem Dorf treffen und forschen.»
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Christian Post