Assads Frau hat Krebs
BILD-Redaktor ruft zu Gebet für «Syriens mörderische Mutter» auf
Asma, die Frau von Syriens Präsident Assad, hat Brustkrebs. Statt sich in Schadenfreude zu üben, ruft BILD-Redaktor Daniel Böcking dazu auf, für sie zu beten.
BILD spart nicht mit Superlativen für Syriens Präsident Baschar al-Assad. «Chemiewaffen-Schlächter» und «Tyrann» wird er genannt. Seine Frau Asma al-Assad (42) bezeichnet Daniel Böcking in einem Artikel vom 10. August als «das schöne, moderne und doch so heuchlerische Propaganda-Gesicht der Assads»: «Während ihr Mann Kinder mit Chemiewaffen vergast, zeigt sie sich mit lachenden Jungen und Mädchen auf Instagram. Sie verteidigt seinen mörderischen Krieg gegen das eigene Volk und geniesst dabei ihr Luxusleben an seiner Seite, ihre eigenen drei Kinder schlafen sicher in den Bunkern ihrer Paläste.»Assad hatte seine Frau in London kennengelernt; nach der Hochzeit im Jahr 2000 hatte sie Hoffnungen auf eine demokratischere Zukunft Syriens geweckt und an der Seite ihres hölzern wirkenden Mannes immer das moderne Gesicht Syriens dargestellt. Seitdem ist das Land aber in einen mörderischen Bürgerkrieg gerutscht.
«Das trifft die Richtige»?
Jetzt hat Frau Assad Brustkrebs. Er wurde im frühen Stadium erkannt, die Behandlung hat bereits begonnen. Ein Foto auf Facebook zeigt sie im Spital mit Infusionsschläuchen in den Armen, lächelnd mit ihrem Mann daneben. «In aller Ehrlichkeit – ein Gedanke liegt nicht fern, so schäbig er auch ist. Nämlich: 'Das trifft die Richtige!'», schreibt Böcking.Auf Twitter habe es dementsprechend neben Genesungswünschen auch gehässige Kommentare gegeben: «Hoffentlich erholt sie sich nie!» oder «Ich wünsche ihr einen langen, schmerzvollen Tod.»
Menschlich, aber nicht christlich
Solche Gedanken seien menschlich, meint Böcking. «Aber christlich ist das nicht.» Nach christlichem Verständnis strafe Gott so nicht. Die Bibel erkläre: «Er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und über Gute» (Matthäus, Kapitel 5, Vers 45). Und zum Thema Schadenfreude: «Wer sich über eines anderen Unglück freut, wird nicht ungestraft bleiben» (Sprüche, Kapitel 17, Vers 5).
Böcking: «Was für eine Katastrophe wäre es, wenn wir jedes Leid und jede Krankheit als Strafe Gottes sehen würden – besonders die Geissel Krebs, die jedes Jahr Millionen Menschen trifft.» Bei all der Abscheu gegenüber dem Ehepaar Assad falle es schwer, «aber Christen seien aufgerufen zu beten. Auch für ihre Feinde, auch für die Bösen.»
Einmal das Gericht
Christen haben aber keinen harmlosen Glauben, schreibt Daniel Böcking weiter. «Woran wir Christen aber auch glauben: Es wird ein gerechtes Gottes-Urteil geben für Asma al-Assad, die mörderische Mutter Syriens. Nicht hier durch Brustkrebs. Aber dann, wenn sie einmal vor Gott treten muss.»
Zum Thema:
Prothesen und Aufarbeitung: Syriens evangelische Christen angesichts der Nachkriegszeit
Beten für Syrien: Syrien übernimmt Vorsitz der UN-Abrüstungskonferenz
Mehr Programme für Frauen: SAT-7: Arabischen Frauen eine Stimme geben
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / BILD