Beten für Syrien
Syrien übernimmt Vorsitz der UN-Abrüstungskonferenz
Die UNO und ihre Gremien... Ab und an entstehen erstaunliche Konstellationen. Ausgerechnet Syrien übernimmt am 28. Mai turnusmässig den Vorsitz der Genfer Abrüstungskonferenz (UNCD). Diese überwacht unter anderem das Chemiewaffen-Verbot.
Das ist wohl in etwa so, als müsste ein Löwe einen Wurstsalat überwachen. Laut der UNO übernimmt Syrien an der UN-Abrüstungskonferenz vom 28. Mai direkt nach der Schweiz den Vorsitz dieser Tagung. Das Bürgerkriegsland, dem vorgeworfen wird, Chemiewaffen einzusetzen, soll also durch diese Konferenz führen. Schweizer Radio und Fernsehen SRF berichtet dazu auf seinem Online-Portal: «Der UN droht ein Imageschaden, zahlreiche Länder überlegen sich einen Boykott.»Imageschaden
In früheren Jahren habe die UNCD Applaus geerntet, etwa durch den Atomsperrvertrag und den Abbau biologischer Waffen und das Verbot des Einsatzes chemischer Waffen. Doch in diesem Jahr soll nun gemäss SRF ein Land den Lead übernehmen, «das in den letzten Jahren wohl vielfach C-Waffen eingesetzt hat».
Auch wenn der Vorsitz keine Machtposition bedeutet, ist der Imageschaden nicht zuletzt deshalb gross, weil der UN (auch dank Russlands Veto) vorgeworfen wird, sich in Syrien zu wenig zu engagieren.
Freiwilliger Verzicht?
Gerade weil Symbole in der UN wichtig sind, dürften etliche Nationen die Treffen während dem syrischen Vorsitz boykottieren. Um eine Schmach zu vermeiden, wäre denkbar, dass Syrien freiwillig auf den Vorsitz verzichtet.
Da der Vorsitz der Abrüstungskonferenz alphabetisch von Land zu Land durchgeht, ist momentan die Schweiz an der Reihe, ehe vom 28. Mai bis 24. Juni 2018 Syrien folgt, danach wird Tunesien das Amt übernehmen. Wegen zahlreichen internationalen Spannungen hat das Gremium zuletzt an Bedeutung verloren. Ihm gehören 65 Staaten an, gegründet wurde es im Jahr 1979.
Christen in Syrien unter Druck
Für syrische Christen aller Denominationen bedeuten militante islamische Gruppen eine Bedrohung. Die stärkste Verfolgung für Konvertiten geht von der eigenen Grossfamilie aus. Regierung und Behörden schränken die Aktivitäten evangelischer Christen und Konvertiten aber ebenfalls ein, um aus ihrer Sicht jegliche Instabilität zu unterbinden, berichtet «Open Doors». Syrien liegt auf dem Weltverfolgungsindex auf Rang 15.
Es kommt zu Verhören und Überwachung. Initiativen dazu gehen manchmal von der Familie des Konvertiten aus. Geistliche Leiter des Islam üben direkt oder indirekt Druck auf Konvertiten aus, zum Beispiel durch deren Familien oder Sicherheitskräfte.
Gebet für Syrien
Christen, die in Ländern mit Verfolgung leben, wünschen sich oft als erstes, dass für sie gebetet wird. Deshalb ruft Livenet dazu auf, sich auf diese Weise für Syrien einzusetzen. Bitte beten Sie, dass…
- …der Druck auf die Bevölkerung und die Christen abnimmt.
- …heutige Verfolger umdenken; so wie Saulus, der auf dem Weg nach Damaskus (im heutigen Syrien) zum Paulus wurde.
- …die Menschen ihre Nation nicht mehr fluchtartig verlassen müssen, sondern ihrer Heimat treu bleiben können und dass die Christen ihren Auftrag im Sinne von Jesus Christus erfüllen können.
- …die Extremisten ihr Feld nicht weiter ausdehnen können.
- …sich die Situation im ganzen Land stabilisiert.
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Radio SRF / Morgenpost / Open Doors