An verfolgte Christen
Tausende Briefe ermutigen Christen in Nordkorea
Seien es die ägyptischen Witwen der ermordeten Kopten oder christliche Leiter in Syrien – in der Vergangenheit wurden viele Menschen durch Briefe von Christen aller Welt ermutigt, die gar nicht wussten, dass andere von ihrem Schicksal wissen und für sie beten. In diesem Jahr gehen die Briefe an Christen, die aus Nordkorea geflohen sind.
In den vergangenen Jahren kamen so mehr als 2'000 Briefe zusammen, die von der Organisation weitergeleitet wurden. Vor zwei Jahren – die Kampagne findet jeweils im Zusammenhang mit dem Sonntag der Verfolgten Kirche statt – gingen die Briefe an die Witwen der in Libyen von ISIS ermordeten 21 Kopten (Livenet berichtete). Von den orangenen Anzügen, welche die Kopten bei der Ermordung anhatten, erhielt die Kampagne auch ihren Namen. Im vergangenen Jahr wurden christliche Leiter aus Syrien mit den Briefen beschenkt, die in dem Kriegsland tätig sind.
100'000 Christen in Nordkorea
In diesem Jahr gehen die Briefe an Christen, die aus Nordkorea geflohen sind. «Wir hatten das Gefühl, dass wir uns auf Nordkorea konzentrieren sollten», erklärte Tom Doyle von e3-Partners, der die Aktion mitorganisiert. «Wir haben eine Partnerschaft mit 'Voice of the Martyrs Korea' und wir wissen, dass es in Nordkorea mindestens 100'000 Christen gibt. Das ist phänomenal, wenn man bedenkt, dass es wohl weltweit das schlimmste Land ist, um dort als Christ zu leben… Es gibt mindestens 100'000 Christen, aber 30'000 von ihnen sind im Gefängnis.»
Ermutigung durch das Radio
Doch diesen Christen Briefe zukommen zu lassen, ist völlig unmöglich. Und so entstand die Idee, Christen zu beschenken, die aus Nordkorea geflüchtet sind. Viele von ihnen sind erst vor kurzem zum Glauben gekommen. «Wir werden sie treffen und sie ermutigen», erklärt Doyle gegenüber Mission Network News. Zudem werden die Organisationen Voice of the Martyrs und Uncharted Radiosendungen nach Nordkorea ausstrahlen, in welchen einige der Briefe vorgelesen werden – denn es gibt Gläubige, die Radios haben und in der Nacht heimlich christliche Programme hören, die aus Südkorea ausgestrahlt werden.
Doch viele von ihnen, so Doyle, wissen nur wenig über den Glauben – deshalb sei es wichtig, in den Briefen keine unverständlichen, typisch christlichen Begriffe zu gebrauchen. Nordkoreanische Christen wissen womöglich nicht, was diese bedeuten. Und doch: «Sie wissen, dass Kim Jong Un nicht Gott ist, sie suchen Gott und sie haben von Jesus gehört. Einige von ihnen haben vielleicht sogar eine Bibel nach Hause geschmuggelt und treffen sich privat, manche von ihnen in sehr kleinen Gruppen. […] Selbst in einem grausamen Land wie Nordkorea sind diese Menschen frei in Christus und wir wollen, dass sie wissen, wie sehr wir sie lieben und dass es uns eine Ehre ist, für sie zu beten.»
Briefe haben starke Auswirkung
Wer nicht schreiben kann, kann auch für die verfolgten Christen malen, so wie Kinder eines Kindergartens in den USA. Doch sind solche Briefe überhaupt wichtig? Was können sie schon ausrichten? Doyle berichtet vom vergangenen Jahr: «Als wir den syrischen Leitern im Libanon die Briefe brachten, waren sie überwältigt, ihnen kamen die Tränen. […] Sie wussten nicht, dass der Rest der Welt weiss, dass in Syrien Christen an Kreuzen ermordet werden. Es überwältigte sie, dass die riesige Familie Gottes hinter ihnen steht und für sie betet.» Und das ermutigte sie, wieder zurück nach Syrien zu gehen und dort Gott zu dienen, auch wenn das für sie den Tod bedeuten konnte.
Noch können Briefe geschrieben und abgegeben werden. Sie sollten auch ermutigende Bibelverse enthalten. Die fertigen Briefe – am besten auf Englisch verfasst – können entweder an diese Emailadresse (info@unchartedministries.com) geschickt, oder direkt auf der Internetseite der Kampagne geschrieben werden.
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Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / Mission Network News