Repression gegen Hauskirchen

China: Sozialleistungen für Christen gestrichen

Chinesische Behörden in der Provinz Guizhou haben die staatlichen Sozialleistungen für Christen gestrichen. Das ist der neueste Akt in einer Reihe von Repressions-Massnahmen gegen Gläubige aus Hauskirchen.

Zoom
Hauskirchen stellen für die chinesische Regierung eine «Gefahr» dar.
Die Massnahme wird nach Auskunft der Menschenrechtsorganisation China Aid als Bestrafung dafür verstanden, dass sich Christen in Hauskirchen versammelten. «Die Behörden haben am 2. Juli öffentlich bekanntgegeben, dass Christen keine Sozialhilfe oder Altersrente erhalten dürfen. Jetzt hat die Provinzregierung die lokalen Verwaltungen in Städten und Dörfern angewiesen, dass Gläubige eine Anordnung unterzeichnen müssten, die ihnen alle Sozialleistungen streicht, wenn sie sich noch einmal versammeln würden», erklärte ein Hauskirchen-Mitglied namens «Mou».

Nichts Neues

Die Behörden hatten bereits vor zwei Jahren ähnliche Einschüchterungsmassnahmen gegen die «Miao-Christen», eine ethnische Minderheit, erlassen. Damals waren in der Provinz Szechuan mindestens 36 Mitglieder der Gruppe verhaftet worden. Obwohl sie im Laufe der Zeit wieder freigelassen wurden, strichen die Behörden alle Sozialleistungen, auf die die Christen Anspruch hatten.

«Vor kurzem ging ich in meine Heimatstadt und fragte meine Eltern über ihre Rente. Sie sagten mir, dass sie noch keine Rente bekommen hätten. Beim letzten Mal haben die Behörden nur meine Mutter festgenommen, aber jetzt haben sie für meine beiden Eltern die Sozialzulagen gestrichen», erklärte der Miao-Christ Zhang Shucai im letzten Monat.

Massnahmen auch gegen Jugendliche

Die Streichung der Sozialzulagen und Renten für Christen ist Teil einer Gesamtstrategie der Behörden der Provinz Guizhou gegen Christen aus Hauskirchen, die sich weigern, sich der staatlich kontrollierten Drei-Selbst-Kirche anzuschliessen. Die Behörden setzten dementsprechende Anordnungen streng durch und zwangen Christen, ein entsprechendes Dokument zu unterzeichnen.

Zu weiteren Massnahmen gehört, dass Jugendlichen, die Hauskirchen besuchen, der Besuch von Colleges oder von der Miltärakademie verwehrt wird. Die atheistische Regierung betrachtet es als Gehirnwäsche, Jugendliche unter 18 Jahren in einen religiösen Glauben einzuführen.

Zum Thema:
Immer mehr Christen in China: Chinesen lassen sich ihr Kreuz nicht nehmen
Aufbrüche in mysteriösem Land: «Christen in China laufen auf einer dünnen Eisschicht»
Amnesty International: «Religiöse Intoleranz in Ostasien nimmt zu»

Datum: 12.08.2016
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / China Aid

Kommentar schreiben

Bitte melden Sie sich an oder registrieren Sie sich neu, um diesen Artikel zu kommentieren.
Anmelden
Mit Facebook anmelden

Adressen

CGS ECS ICS