Verloren in der Ungewissheit
«Wohin komme ich, wenn ich sterbe?»
Trotz Model- und TV-Karriere war Blue, die in einer buddhistischen Familie aufwuchs, innerlich leer. Sie beschloss, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Ein Selbstmordversuch folgte. Doch dieser bedeutete nicht ihr Ende.
Blue Erika Ployamporn wurde in einer strikt buddhistischen Familie in Chanthaburi gross, in einer Stadt drei Stunden östlich von Bangkok (Thailand). «Meine Eltern brachten mich in den Tempel, doch ich fühlte mich mit diesem Glauben nicht verbunden», sagt Blue. «Sie beteten in einer Sprache, die mir fremd war.»Konfrontation mit dem Tod
Als Blue ihre frühen Teenager-Jahre erreichte, wurde ihre Mutter schwerkrank. Bereits gab sie Blue erste Anweisungen, wie sie sich um ihren kleinen Bruder und die kleine Schwester würde kümmern müssen, falls sie sterben sollte.
Die junge Frau wurde traurig. Sie realisierte, dass sie nicht wusste, wo ihre Mutter nach dem Tod hingehen würde. «Ich hatte keine Ahnung, ob und wie ich sie nach dem Tod wiedersehen könnte.» Im Buddhismus heisse es zwar schon, dass es ein nächstes Leben gibt, doch man könne nicht aussuchen, wohin man kommt. «Ich fühlte mich so hilflos!»
Die Teenagerin stellte sich in dieser Zeit auch für ihr eigenes Leben viele Fragen: «Wo gehe ich hin, wenn ich sterbe? Werde ich mich an mich selbst erinnern, wenn ich sterbe? Werde ich mich erinnern, dass mein Name Blue ist?»
«Wer ist Jesus?»
Kurz darauf zog sie nach Bangkok, wo sie eine Schule besuchte und bei einer Cousine lebte. Eines Tages klopfte eine Nachbarin an die Tür. Die Frau fragte Blue, ob sie Jesus kenne. «Wer ist Jesus?», fragte Blue. «Möchtest du ihn kennenlernen?», fragte die Besucherin. Blue war interessiert und so erfuhr sie vom Leben von Jesus, wie er zeigte, dass er Gott und Mensch war, von Wundern, die er vollbrachte und dass er für unsere Sünden gestorben und auferstanden ist.
Blue war berührt. «Es machte Sinn und ich entschied mich für ein Leben mit Jesus Christus.» Sie begann, in der Bibel zu lesen und eine christliche Gemeinde zu besuchen.
Selbsmordversuch
Ihre Eltern verstanden nicht, weshalb ihre Tochter Christin wurde. «Meine Eltern waren sehr besorgt und sie begannen, Fragen zu stellen, warum ich in die christliche Gemeinde und zu anderen Treffen ging.» Sie fragten sich, wie sich eine 14-Jährige so stark mit etwas Religiösem beschäftigen kann und warum sie so viel betet. Und so verboten sie ihr, in die Gemeinde zu gehen. Sie gehorchte, war aber nicht bereit, in den buddhistischen Tempel zu gehen.
In den nächsten zehn Jahren war sie nicht mehr mit der Gemeinde verbunden. «Ich wurde ein Party-Girl, ich rauchte, war aber nie mit harten Drogen in Kontakt.» Zudem entwickelte sie eine Karriere als Model und TV-Schauspielerin. Doch ihr Herz war leer geworden. Im Alter von 22 Jahren war der Tiefpunkt erreicht. Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung überwältigten sie. «Mit Pillen versuchte ich mir das Leben zu nehmen. Ich wollte für eine lange Zeit schlafen.»Eine zweite Begegnung
Glücklicherweise war der Versuch nicht erfolgreich. Sie wachte in einem Spital in Bangkok auf. Ihre Eltern standen am Bett und weinten. Als sie gegangen waren, begann sie zu beten. «Herr, das ist nicht das Leben, das ich will. Bring mich zu dir zurück.»
Als sie aus dem Krankenhaus entlassen wurde, fuhr sie zur «Tai Church», einer christlichen Gemeinde. Sie fühlte, wie Gott sie zurück zu sich zog. «Gott hörte meine Gebete. Nach all den Jahren kehrte ich zu ihm zurück und begann mein Leben mit ihm neu.» Zwei Jahre später stiessen ihre Eltern dazu. Sie wurden Teil der Gemeinde. Heute ist Blue eine Sängerin im Gottesdienst.
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Godreports