«Fangt die kleinen Füchse»
Was uns der geblitzte Radar-Fuchs in Winterthur lehrt
Weil ein Fuchs in der Stadt Winterthur ein Rotlicht missachtete, wurde er geblitzt. Livenet spürte das fehlbare Tier auf und stellte fest, dass es sich um die junge Füchsin Fiona handelt, welche exzellent Bescheid weiss über ihre Artgenossen in der Bibel.
Vor wenigen Tagen überquerte Füchsin Fiona im dichten Schneetreiben die Kreuzung St.Georgen- und Lindstrasse – obwohl die Ampel auf Rot stand; dies löste den Radar aus.
Laut der Polizei wird nun aber nicht nach Fiona gefahndet (sicherheitshalber sei an dieser Stelle aber auf die Ortsangabe des Interviews verzichtet). Auf Anfrage von «20 Minuten» versprachen die Ordnungshüter zwar, «der Fuchs kommt ungeschoren davon»; es wäre auch schade um das schöne Fell.
Anders als andere Medien, gibt Livenet nicht nur «hohen Tieren» eine Stimme, sondern auch kleinen Tieren, wie hier Eisbär Knut, Eisbärin Flocke oder Bärin Buba. Wir trafen Füchsin Fiona in ihrem überraschend geräumigen Bau («Wir Füchse wollen schliesslich auch leben») zu einem Waldbeerensaft. Fiona bestach dabei auch mit einer tiefen Kenntnis über ihre Artgenossen in der Bibel.
Füchsin Fiona, zunächst die Frage, welche die Schweiz
gegenwärtig umtreibt: Warum sind Sie bei Rot über die Strasse gelaufen?
Füchsin Fiona: Ich habe ein rotes Fell, also
bedeutete dies, dass ich die Strasse überqueren kann.
Aber das tut man doch bei Grün!
Nur, wenn man grün hinter den Ohren is … Rotes Fell
und Rot an der Ampel heisst: Gehen!
Ach so… und was tun Sie sonst noch, wenn Sie nicht
gerade bei Rot über die Strasse laufen?
Im Wald mit den kleinen Geschwistern herumtollen und
interessante Geschichten hören. Wussten Sie zum Beispiel, dass wir Füchse
bereits in der Bibel vorkommen?
Ja, da gibt es die ein und andere Begebenheit, zum
Beispiel jene mit Simson, als er ...
… ja, wir Füchse kennen diese Geschichte. Das war
nicht schön, als er 300 von uns mit Fackeln in die Felder seiner Feinde jagte (Richter, Kapitel 15, Vers 4).
Aber es gibt andere, wo wir ganz wesentlich, physisch wie prophetisch und geistlich,
helfen konnten!
Ach ja?
Ja, zum Beispiel zur Zeit des Propheten Nehemia. An
einer Stelle heisst es: «Sollen sie doch bauen! Wenn ein Fuchs an der Mauer
hochspringt, fällt sie wieder in sich zusammen!» (Nehemia, Kapitel 3, Vers 35)
Das könnte aber auch abwertend verstanden werden!
Ja, aber nur mit bösem Willen, denn wenn es abwertend
gemeint gewesen wäre, hätte man von einer Ratte oder einer Maus gesprochen,
diese Tiere sind kleiner als wird. Dass ein Fuchs erwähnt wird, zeigt doch eine
gewisse Grundstabilität, da es erst eines Fuchses bedurft hätte. Auf jeden Fall
wurde die Mauer danach noch verbessert. Es könnte übrigens sein – führende
Fuchsiologen sind noch am Forschen –, dass es sich um eine Belagerungsmaschine
namens «Fuchs» handelte; eine Namensgebung, die uns ehren würde.
Und was meinten Sie mit prophetisch helfen?
Nun, es gibt eine Stelle in der Bibel (Klagelieder, Kapitel 5, Vers 18), wo manche von
uns in besonderer Weise in Jerusalem auftauchen. Als das im vergangenen Jahr
erneut geschah, wurde es als Zeichen aufgefasst.
Ja, das war tatsächlich ein Medienereignis. Und was
meinen Sie mit geistlicher Hilfe?
Nun ja, wir Füchse kommen in einem sehr wichtigen Vers
vor. Dort, wo steht, dass man die kleinen Füchse fangen soll, da sie den
Weinberg zerstören (Hohelied, Kapitel 2, Vers 15): «Fangt uns doch die kleinen Füchse, denn sie verwüsten
den Weinberg, wenn die Reben in schönster Blüte stehn.» Denn leider ist es so,
dass meine Artgenossen, wenn sie noch klein sind, eine Weinrebe zerstören
können.
Und ihr grossen Füchse nicht?
Nein. Wir grossen gelangen problemlos an die Trauben,
aber die kleinen Tiere nicht. Deshalb knicken sie die Pflanze, um an die Frucht zu gelangen und so wird sie
zerstört. Das stört auch uns grosse Füchse, da wir dann – gleich wie der Mensch
– uns nicht mehr bei der gleichen Pflanze bedienen können.
Und wie hilft diese Erkenntnis geistlich?
Ganz einfach: Es zeigt, dass man im Leben achtgeben
muss. Niemand beginnt aus dem Nichts heraus, plötzlich eine Flasche Wodka zu
trinken oder verstrickt sich einfach so, weil es Spass zu machen scheint, in
grössere Probleme. Es sind immer kleine Schritte, die einen in eine Sucht
führen oder die einen von unserem Schöpfer zu trennen versuchen. So kann eine Mauer entstehen. Die einzelnen Dinge sind
wie die kleinen Füchse. Doch es sammelt sich und aus vielen Kieselsteinen
entsteht eine Mauer.
Eine interessante Schlussfolgerung…
(nimmt einen grossen Schluck Waldbeerensaft) Ja, und
die Füchse veranschaulichen dies eben besonders gut. Sie wühlen und graben und
sind eigentlich sehr fleissig. In diesem gleichnishaften Vers aber drücken sie
aus, dass es mit kleinen Sünden beginnt, die immer mehr in der Seele aufwühlen
und mit der Zeit wie ein Schatten über unsere Beziehung mit Christus
hereinbrechen können. Eine grosse Sünde ist für einen Christen eigentlich
nicht gefährlich. Er erkennt und umgeht sie. Aber kleine Dinge können sich versuchen einzunisten
und diese werden dann immer grösser und können einen zu Grunde richten.
Und was raten Sie?
Die kleinen Füchse zu fangen, sie gehören nicht in den
Weinberg, sondern in den Fuchsbau – jetzt rein allegorisch gesprochen. Daher
ist es wichtig, dass wenn sich etwas eingeschlichen hat, man mit Gott darüber spricht und es abstreift, wie ein Winterfell, so dass Gottes Sonnenstrahlen wieder bis zur Haut durchdringen können.
Oh, das war jetzt sehr bildhaft… Würden Sie
eigentlich wieder bei Rot über die Strasse gehen?
Nein, nach dem Medienrummel um meine Fuchs-Person habe
ich mich natürlich kundig gemacht, man lernt ja auch dazu – auch wenn ich
eingangs Interview etwas drumherum gewitzelt habe. Aber vielleicht musste es so
geschehen, damit ich mit Ihnen über das Thema vom Fangen der kleinen Füchse
sprechen konnte; nichts auf dieser Welt ist Zufall.
Und was ist nun Ihr nächstes grosses Medienprojekt?
Im Kreisel falsch herumlaufen, aber es ist noch nicht spruchreif. Aber ich wüsste da schon ein Interview-Thema, falls ich
dieses Grossprojekt realisiere. Lassen Sie sich überraschen…
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet