Mit Jesus am Ballermann
«Was Gott an diesem scheinbar gottlosen Ort tut, ist unfassbar»
Manuel Leiser ist begeistert: Während evangelistischen Einsätzen entscheiden sich täglich junge Touristen auf Mallorca für ein Leben mit Jesus Christus – im Urlaub sind manche, die im Alltag
verschlossen sind, offen für den christlichen Glauben. Livenet unterhielt sich mit
Raphael Marti, Leiter von «Agape international», sowie mit Manuel Leiser, der mit
«Agape international» den Einsatz auf Mallorca organisiert.Wie ist die Idee entstanden, auf Mallorca tätig zu werden?
Raphael Marti: «Reach Mallorca» findet dieses Jahr schon zum neunten Mal
statt. Als Mitarbeiter von «THE FOUR», einem Arbeitsbereich von «Campus
für Christus», sind wir dieses Jahr zum ersten Mal als Mitorganisatoren dabei.
Bereits nach dem ersten Abend am Ballermann, als wir letztes Jahr
reingeschnuppert haben, war für uns klar: Da müssen wir unbedingt mit dabei
sein. Die Atmosphäre war unglaublich! Was Gott an diesem scheinbar so gottlosen
Party-Ort tut, ist unfassbar! Der erste junge Mann, den wir am Strand trafen,
sagte: «Eigentlich sind wir nicht hier, um euch zuzuhören. Wir wollen Party machen
und uns besaufen! Aber irgendwie ist das total sinnlos und lässt mich leer. Was
ihr habt, zieht mich an – ich will das auch haben.» Und so begeistert uns die
Kombination von Einsatz mit Ferien total.
Was erlebten die
Teilnehmer bei früheren Einsätzen auf Mallorca?
Manuel Leiser: Das war unvorstellbar! Ein Camp mit 90
topmotivierten Jugendlichen, die jeweils am Morgen herausfordernde Teachings und
leidenschaftlichen Worship hatten, Nachmittags Freizeit genossen und am Abend…
Am Abend hatten wir direkt am Ballermann, gegenüber des grössten
Party-Lokals, jeweils zwei Strandgottesdienste. An einem Abend hatte ich das
Privileg, vor über 100 stehen gebliebenen Passanten Gedanken zu «THE FOUR»
weiter zu geben. Sie waren unglaublich offen, viele sagten «Wir fühlen uns
leer, aber ihr zieht uns irgendwie an», für Unzählige durften wir beten, ihnen
Bibeln verschenken und jeden Abend entschieden sich zahlreiche Besucher für ein
Leben mit Jesus! In unserer letzten Nacht auf der Insel haben wir gleich
durchgemacht im englischen Partyviertel «Magaluf» – man könnte es aufgrund von
KO-Tropfen, Vergewaltigungen, Todesopfern, Nacktheit und Gewalt vielleicht mit
Sodom und Gomorra vergleichen. Wir waren als «Streetangels» unterwegs und haben
uns um Verletzte gekümmert, Betrunkenen geholfen und für viele Menschen gebetet
und bis nach fünf Uhr morgens Menschen von Jesus erzählt. Es war
lebensverändernd, crazy und für uns steht fest: Da gehen wir dieses Jahr vom 3.
bis 14. August wieder hin! Als komplettes «THE FOUR»-Team und freuen uns auf
viele Schweizer, die mit uns kommen. Mit in unserem Gepäck haben wir das «THE FOUR»-Training und verschiedene Tools, die wir einsetzen können, um mit Menschen über
den Glauben ins Gespräch zu kommen.
Sind Menschen im
Urlaub offener für den Glauben?
Manuel Leiser: Ja, es scheint so! Dieselben Menschen, die wir hier in der
Heimat teilweise als abweisend, gestresst und verschlossen erleben, sind dort
wie in einem anderen Modus. Als Touristen haben sie Zeit, sie lieben es, neue
Menschen kennenzulernen, und nach ein paar Tagen Party, Saufen und Anbaggern
merken sie, dass sie nicht so glücklich und erfüllt sind, wie sie es erwartet
hätten. In diesem entspannten Zustand sind Menschen sehr offen, suchend und
hungrig. Sie wollen etwas, das ihnen wahren Sinn, bedingungslose Annahme und
unverdiente Liebe gibt.
Inwieweit werden
auch Einheimische mit solchen Einsätzen erreicht?
Raphael Marti: Da wir insbesondere am Ballermann auf Mallorca unterwegs
sind, sind wir meistens mit Touristen in Kontakt und deshalb sind wir als
Deutschsprechende optimale Teilnehmer des Camps.
Manuel Leiser: Jeder und jede! Dieses Camp ist offen für alle, die Ferien machen und dabei Gott erleben möchten und im Glauben wachsen wollen. Es ist für alle, die ein Herz dafür haben, dass junge Menschen am Ballermann Jesus erleben und kennenlernen oder dieses Anliegen noch verstärken möchten. Also, wer kommt mit? Ich nehme gleich meine ganze Family mit. Wir können es von ganzem Herzen empfehlen. Anmelden kann man sich unter «THE FOUR» oder via «Agape international».
Was ist Ihr
Herzensanliegen bei einem Einsatz wie diesem?
Raphael Marti: Wir träumen davon, dass alle Menschen das Evangelium hören
und jeder Christ diese beste Botschaft relevant und gewinnend weitergeben kann.
Dieses Camp dient total dieser Vision! Wir freuen uns, in einem Ferien-Setting
gemeinsam einen evangelistischen Lebensstil einzuüben.
Gibt es weitere
geplante Einsätze in anderen Weltregionen?
Raphael Marti: Als «Agape international» bieten wir verschiedene lebensverändernde Camps für ein unterschiedliches Zielpublikum
in aller Welt an. Zum Beispiel ein Deutsch-Camp in Albanien, arabischen
Touristen in Luzern begegnen, Frauen in Ruanda erreichen oder «SHINEn» in Japan. Dabei erleben
wir, dass Erfahrungen im Ausland den Alltag in der Schweiz nachhaltig verändern.
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet