Christliches Leben in Albanien

Methodisten von anderen Christen und Muslimen respektiert

Albanien ist fast das einzige Land im ehemaligen Ostblock, in dem heute weder die seit der Wende wieder erstarkten katholischen und orthodoxen Christen noch die Muslime in feindseliger Konkurrenz zu evangelikalen Gemeinden stehen.

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Sozialer Einsatz der albanischen EMK: Englischkurse für Interessierte
Als albanischer Stalin hatte Diktator Enver Hoxha in seinem «ersten atheistischen Staat der Welt» jede öffentliche Glaubensäusserung brutal bestraft. In Folterkerkern und Arbeitslagern fanden sich Albaniens Katholiken und Orthodoxe zusammen mit Bektaschi-Derwischen. Diese waren von Haus aus für das Christentum offen. Gemeinsam kamen sie zur Einsicht, dass sie die Treue zu Jesus stärker eint als alle äusseren Unterschiede.

Einen lebendigen Einblick in die heutige Lage gab Rigels Kasmollari, Exekutivdirektor der Evangelisch-Methodistischen Kirche (EMK) aus Tirana, auf der jüngsten EMK-Zentralkonferenz in Winterthur: «Ich würde sagen, dass die Beziehungen zwischen den verschiedenen Denominationen und Religionen in Albanien beispielhaft für viele andere Länder Europas sind. In diesem Bild hat auch die methodistische Kirche ihren Platz sehr schnell gefunden.»

Im Gespräch mit livenet verwies Kasmollari auch darauf, dass die EMK bei den Albanern kein Neuankömmling ist: «Schon Ende des 19. Jahrhunderts waren christliche Missionare unter der albanischen Bevölkerung tätig.» Aus diesen Missionen entstanden nicht nur christliche Gemeinschaften, sondern auch Schulen in einheimischen Sprachen, die viel zur Bildung der Bevölkerung beitrugen. So entstand in Korça die erste Mädchenschule albanischer Sprache. «Zur jener Zeit arbeiteten wir Methodisten eng mit den Kongregationalisten zusammen. Diese übergaben ihr Missionswerk 1922 ganz an uns», berichtet Kasmollari.

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Rigels Kasmollari
Der EMK-Exekutivdirektor zur methodistischen Präsenz im Land: «Die heutige EMK wurde erst nach der albanischen Wende von 1992 gegründet. Sie sieht sich selbst nicht als einen ausländischen Fremdkörper, der sich im Land etablieren möchte, sondern als eine Kirche für Albaner, die mit Albanern unterwegs ist. Natürlich steht die christliche Botschaft im Vordergrund, aber diese Botschaft wird in einer Art und Weise vermittelt, welche die Kultur und Tradition des Landes sowie die gesellschaftlichen Zusammenhänge respektiert und achtet.» Ausserdem sähe man den kirchlichen Auftrag auch in der sozialen Verantwortung: «Wir setzen uns gegen Arbeitslosigkeit und der damit verbundenen Armut ein. Kurz: Wir wollen für die Menschen und mit den Menschen in Albanien ein Stück christliches Leben gestalten!»

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Datum: 25.03.2013
Autor: Heinz Gstrein
Quelle: Livenet

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