Neue Drangsale in Laos

Unter Schweizer Mission Geleistetes bewährt sich

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Evangelische Kirche in Vientiane, Laos (Bild: Wikipedia / CC BY-SA 3.0)
Mit seinen sieben Millionen Einwohnern ist das hinterindische Laos nur ein Zwerg im Vergleich zu seinem Nachbarn China mit einer Bevölkerung von 1,4 Milliarden. Für die Verkündung Jesu in Fernost spielte und spielt es jedoch eine beispielhafte Rolle. Dazu ist es eines der ältesten und bedeutendsten Missionsländer von evangelischen Glaubensboten aus der Schweiz.

Auch zeichnen sich die laotischen Evangelischen schon bald ein halbes Jahrhundert durch ihre Standhaftigkeit unter christenfeindlicher kommunistischer Herrschaft aus. Ihre Kirch- und Hausgemeinden nehmen kräftig zu. Doch gibt es auch Rückschläge.

Freikirchen als Freiwild

So mehren sich in letzter Zeit Berichte zu Übergriffen. Sie reichen von Ermordungen, der Konfiszierung von Kirchen, Pastorenverhaftungen, Vertreibung christlicher Dorfmitglieder, die Beschlagnahme von Nutztieren christlicher Bauern, Verbote privater Gebetskreise bis hin zu Berichten über den Evangelischen auferlegten Zwang zur Abschwörung vom Glauben an Jesus. Betroffen sind fast ausnahmslos Freikirchen, die bisher entgegen der Forderung des Regimes von 2004 noch nicht in den Verband der staatlich überwachten Lao Evangelical Church (LEC) eingetreten sind.

Beschönigungen des Regimes

In Bezug auf diese «angeblich aus religiösen Beweggründen erfolgten Vorkommnissen gegen Christen» behaupten die kommunistischen Machthaber, dass es sich dabei sehr oft «um banalste Nachbarschafts- und Grundstücksstreitigkeiten» handle, wobei gerade nicht anerkannte Protestanten dazu neigen, diese in einen religiösen Konflikt zu kleiden. Angeblich Geschädigte würden sich danach in der Regel an ausländische Missionswerke wenden, die daraus wiederum gern «grössere Dinge aufbauschten». Diese Beschönigung der Verfolgung teilen auch einige Botschaften.

Anerkennungshoffnung bei Methodisten

Andererseits dürften jahrelange Bemühungen von Freikirchen um staatliche Anerkennung und damit Duldung endlich erfolgreich werden. Sie waren bisher daran gescheitert, dass sie nicht in den reformiert-presbyterianischen Kirchenbund der LEC passten. Ihnen wurde durch die Behörden aber auch eine eigenständige Anerkennung verweigert, wie sie bisher nur den laotischen Adventisten gewährt wurde. Nun sollen aber einer Gruppe von Pfingstgemeinden und die Methodisten vor ihrer Bestätigung als für sich anerkannte evangelische Kirchen zu stehen.

Durchbruch zur Legalität

Die «Lao Samphan Methodist Church» bemüht sich um diesen Durchbruch zur Legalität schon seit 2005. Über ihrem Wirken und ihrer Entfaltung stand ständig die Bedrohung von Pastoren wegen ihrer Amtsausübung. Jetzt soll sie sich endlich den erwarteten Anerkennungserfolg durch nachgewiesene Leistungen bei der gesundheitlichen und allgemeinen Fürsorge für Kinder und Mütter gesichert haben. Diese Leistungen werden von der «Laos Mission Initiative» der weltweiten Methodistengemeinschaft unterstützt, zuletzt diesen August mit einer Grossaktion in Texas.

Erbe der Schweizer Mission

Gleichzeitig ist auch die Lao Evangelical Church bemüht, aus ihrem Balanceakt zwischen kommunistischer Bevormundung und bescheidener kirchlicher Freiheit das Beste zu machen. Da auch ihr jede schriftliche Evangelisation verboten ist, wird die Botschaft Jesu mündlich in Gesprächen und bei grösseren Festversammlungen zu nach aussen nichtchristlichen Anlässen weitergegeben. In der LEC lebt überhaupt des Erbe der Verkündigung der Assemblées évangéliques de Suisse romande fort, die 1902 unter härtesten Umständen wieder Cholera begonnen hatte.

Die Saat geht auf

Dennoch vollendeten die Missionspioniere Gabriel Contesse und Maurice Willy unter Mitarbeit ihrer Frauen das grosse Werk einer Übersetzung der gesamten Bibel ins Laotische. Sie wurde 1932 in Marseille gedruckt. Eine zweite Generation von Missionärsfamilien stiess ins Bergland zu den Hmong- und Khas-Völkern vor, so dass bis zum Zweiten Weltkrieg zwölf Missionsstationen bestanden. In der Nachkriegszeit wurde Bernard Félix zum Apostel unter den Leprakranken. So hat die Schweizer Mission feste Fundamente für ein Aufgehen ihrer Saat auch unter den Kommunisten gelegt!

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Datum: 23.08.2021
Autor: Heinz Gstrein
Quelle: Livenet

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