Auch Kirche in Kayeri zerstört

Bildersturm in der Türkei geht weiter

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Zerstörung der armenischen Kirche Surp Toros (Bild: horizonweekly.ca)
Erdogans Bildersturm wird fortgesetzt. Diesmal wurde eine armenische Kirche in Kayseri gezielt zerstört. Dies nachdem in der Türkei bereits im vergangenen Jahr zwei historische christliche Stätten – darunter die Hagia Sofia – in Moscheen umgewandelt und Nicht-Muslime in Schulbüchern herabgesetzt wurden.

Die Zerstörung der armenischen Kirche Surp Toros in der Millionenstadt Kayseri ist der jüngste Fall der gezielten Schändung einer historischen christlichen Stätte, die von der türkischen Regierung selektiv ignoriert wurde.

Der Minister für Kultur und Tourismus der Türkei wurde im Parlament von Garo Paylan, einem armenischen Oppositionsmitglied, mit dem Fall konfrontiert – er fordert nun Antworten zur Untätigkeit der Regierung.

Garo Paylan spricht von einem der kulturell und historisch wichtigsten Gebäude in der Region, auch wenn es «erst» im 19. Jahrhundert errichtet worden war. Inzwischen werde es gezielt von Vandalen und Schatzsuchern heimgesucht.

Kulturelle Auslöschung

Die einzige offizielle Reaktion erfolgte jedoch einzig auf Provinzebene, wobei Beamte behaupteten, dass die Kirche aufgrund ihres Status als Privateigentum nicht wiederhergestellt werden kann.

Eine solche Entschuldigung ist eine typische Reaktion auf diese zunehmenden Vorfälle christlicher kultureller Auslöschung. Historische und kulturelle religiöse Stätten, die offiziell von der UNESCO als geschützt anerkannt sind, werden auf blosse Orte der touristischen Nutzung reduziert.

Hagia Sophia und Chora-Kirche in Moscheen gewandelt

Der Aufschrei war nur kurz und rasch verhallt, als der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan die berühmte Hagia Sophia in eine Moschee umgewandelt hatte.

Und nur rund einen Monat später – das internationale Interesse äusserte sich in einer Medien-Randnotiz – wurde die «Kirche des Heiligen Erlösers in Chora» in die «Kariye-Moschee» umfunktioniert. Sie stammte aus dem 4. Jahrhundert – also noch vor der Gründung des Islam – und wurde in der Nähe des alten Konstantinopel als Teil eines Klosters errichtet.

Die Kirche wurde 1453 in eine Moschee umgewandelt, bis die säkulare türkische Regierung die Kirche 1945 zum öffentlichen Gebäude erklärte. Wie die Hagia Sophia hat sie bis zu diesem Jahr als Museum fungiert.

Hass in Schulbüchern – Begehrlichkeiten gen Jerusalem

Im vergangenen Jahr zeigte Erdogan Begehrlichkeiten gegenüber der israelischen Hauptstadt. «Jerusalem gehört uns», sagte er und spielte darauf an, dass Jerusalem einst Teil des Osmanischen Reiches war.

Die Türkei – nach Russland die zweitgrösste Nation Europas – (mit 83,6 Millionen Einwohnern noch vor Deutschland mit 83,19 Millionen) weist laut Recherchen von «Impact-se», einem Forschungsinstitut, das Schulbücher analysiert, vermehrt islamistische Züge in seinen Lehrmaterialen aus. In früheren Jahren noch wurden Juden und Christen mit dem traditionellen Begriff als «Volk des Buches» bezeichnet. Neue Schulbücher jedoch beinhalten Herabsetzungen.

Laut des Berichts «wird im Lehrplan der Zionismus verteufelt, es grenzt an antisemitische Botschaften, indem einige jüdische Schulen in der Türkei nach dem Zweiten Weltkrieg als feindlich gegenüber der Unabhängigkeit des Landes beschrieben werden».

«Antisemitische Verunglimpfungen»

Die Studie erwähnte aber auch positive Aspekte, indem der Holocaust dargestellt wird. Unter Erdogan eingeführt, ist die Türkei nach Aserbaidschan das zweite Land mit muslimischer Mehrheit, das den Völkermord als Teil des obligatorischen Lehrplans aufnimmt.

«Schulbücher wurden zur Waffe in Erdogans Versuchen, die türkische Gesellschaft zu islamisieren und ein nostalgisches Zeitalter der türkischen Vorherrschaft heraufzubeschwören», schrieb Marcus Sheff, CEO von «Impact-se», und fügte hinzu, dass seine Gruppe eine «zunehmende Dämonisierung Israels und antisemitische Verunglimpfungen» festgestellt habe.

Zum Thema:
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Datum: 05.08.2021
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / persecution.org / Premier / CBN

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