«Gott plant etwas Besonderes»

UK: 560 Kirchen heissen Bürger aus Hong Kong willkommen

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Grossbritannien will die Bürger aus Hong Kong willkommen heissen. (Bild: Twitter @Krish Kandiah)
Seit dem 31. Januar haben fast 3 Millionen Bürger von Hong Kongs das Recht, Aufenthalt und Arbeit in Grossbritannien zu beantragen. Hunderte von Kirchen bereiten sich auf eine «Völkerwanderung» vor.

Am vorletzten Sonntag wurde zum ersten Mal in der Geschichte ein multilingualer Gottesdienst einer chinesischen Gemeinde in London von BBC 4, der populärsten Radiostation des Landes, übertragen – eine Willkommensgeste gegenüber Hunderttausenden von Bürgern Hong Kongs, die in der nächsten Zeit in Grossbritannien erwartet werden. Eine Visa-Revision machte es möglich.

«Entscheidender Augenblick für die Kirche»

«Es fühlte sich wie ein ganz entscheidender Moment für die Kirche von Grossbritannien an», schrieb Mark Nam, ein chinesischstämmiger anglikanischer Priester aus Bristol. «Ich hätte mir nie träumen lassen, dass eines Tages chinesische Lieder und Stimmen so als Gottesdienst am Radio zu hören sein würden.»

Nam ist einer von Hunderten von Pastoren, Kirchen, Leitern und Einzelpersonen, die lokale Kirchen und Gemeinden auf die vielleicht grösste geplante Immigrationswelle seit über 50 Jahren vorbereiten.

Neue Visa-Bestimmungen machen es möglich

Seit dem 31. Januar sind fast drei Millionen Bürger von Hong Kong berechtigt, ein erleichtertes Visum zu beantragen. Damit können sie mit ihren Familien in Grossbritannien leben und arbeiten und innert sechs Jahren die britische Staatsbürgerschaft beantragen. Die britische Regierung erwartet, dass über 300'000 Personen von diesem Recht Gebrauch machen werden; allein 120'000 sollten bereits 2021 im Lande ankommen.

Hong Kong wurde in den letzten zwei Jahren von politischen Spannungen, gewaltsamen Aktionen gegen Bürgerrechtler und nicht zuletzt immer repressiveren Aktionen gegen Christen heimgesucht. Dies, nachdem die chinesische Regierung grundlegende Freiheiten, die bisher in der ehemals britischen «Kronkolonie» galten, zunehmend einschränkte bzw. abschaffte.

«Gehört zu unserer DNA»

Krish Kandiah, früherer Pastor und Missionar, hat Christen und Kirchen in Grossbritannien um die «Hong Kong Ready»-Initiative geschart. «Dieses Willkommen ist Teil des Erbguts der Kirche; wir haben es nicht immer richtig hingekriegt, aber jetzt sind wir bereit.» Kandiah hat Regierungsstellen, Kirchen und chinesische Gemeinschaften vernetzt, um die Bemühungen, Bürger von Hong Kong willkommen zu heissen, zu koordinieren. Über 600 Personen machten bei einem virtuellen «Hong Kong Ready»-Anlass Ende Januar mit, und bis heute haben rund 560 Kirchen und Organisationen sich der Bewegung angeschlossen. Auch die britische Evangelische Allianz gehört dazu.

Die teilnehmenden Kirchen und Gemeinden verpflichten sich, Neuankömmlinge aus anderen Kulturen willkommen zu heissen, transkulturelle Schulung anzubieten und alles zu tun, dass neue Familien in ihren Kirchen integriert werden.

Mark Nam, der kürzlich als einer der ersten chinesischstämmigen anglikanischen Priester in Grossbritannien ordiniert wurde, ist begeistert. «Ich glaube, dass Gott etwas Spezielles vorbereitet. Wenn ich nach vorn schaue, ist mein Herz voll Freude bei der Aussicht, dass meine Kinder in einem Land leben können, wo der Fremde willkommen ist und wo Verschiedenheiten gefeiert werden.»

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Datum: 24.02.2021
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Christianity Today

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