Proteste und Covid in Thailand

Christliche Gemeinden werden zu Leuchttürmen

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Proteste in Thailand (Bild: Twitter)
Das Verbot der sozialdemokratischen Partei «Future Forward» im Februar 2020 markierte den Beginn historischer Proteste in Thailand. Gerade in dieser schweren Zeit sind es christliche Gemeinden, die zeigen, wie man füreinander da sein kann.

Zunächst schränkte die Pandemie die Demonstrationen ein, aber seit Juli gehen immer wieder Tausende auf die Strasse. Vor allem junge Leute gehen gegen die Politik von König Maha Vajiralongkorn auf die Strasse. Vajiralongkorn, der die Krone 2016 nach dem Tod seines Vaters übernahm, hat seine Macht und seinen Einfluss auf die Eliten des Landes verstärkt.

Shitthavee Teerakulchon, der unter anderem für «Youth for Christ» in Thailand tätig ist, sagt, dass in christlichen Gemeinden die Pastoren und älteren Menschen eher gegen die Proteste sind, die jüngeren aber tendenziell eher dafür. Laut der «Evangelical Fellowship of Thailand» (EFT), die zur Weltweiten Evangelischen Allianz gehört, sind Jugendliche insgesamt aber nur wenig an den Protesten beteiligt.

Wichtig: Nächste Generation erreichen

Politik sei überall auf der Welt ein sensibles Thema. «Die thailändische christliche Führung hat sich bemüht, kontroverse politische Themen aus der Kirche herauszuhalten», so der Generalsekretär der EFT, Samphan Tangchavalit.

Wichtiger als politische Themen sei das Erreichen der nächsten Generation. «Die meisten Evangelisationen in Thailand erreichen die Menschen auf dem Land und die Minderheiten, aber nicht die Menschen in den Städten», beobachtet Teerakulchon. «Jede Universität hat eine christliche Studentengruppe mit durchschnittlich vier bis zehn Personen.» Es gebe keine religiöse Verfolgung durch die Regierung. «Aber wir als Christen versagen darin, die nächste Generation zu erreichen.» Das soll sich nun ändern.

Einheit gross

Laut den Vertretern der EFT «feiert Thailand seine Religionsfreiheit und den gegenseitigen Respekt für alle Religionen. Die Einheit unter den evangelischen Gemeinden ist gross, ebenso die Vision, Thailand mit dem Evangelium zu erreichen.»

Weniger als 0,7 Prozent der 70 Millionen Einwohner sind Christen. «Das Koordinationskomitee der Evangelischen Kirchen Thailands hat sich zum Ziel gesetzt, die Zahl der Christen bis 2025 zu verdoppeln», so Tangchavalit. Gerade in der Corona-Krise sind die Gemeinden in Thailan am Wachsen (Livenet berichtete).

Neue Möglichkeiten durch Corona

Laut EFT versuchen die Gemeinden gerade in der Pandemie ihren Mitmenschen zu dienen. «Es hat die Gemeinden zu einer digitalen Transformation gezwungen, um Predigten und Schulungen online verfügbar zu machen.» Ausserdem zeigen die Christen, wie man füreinander da sein kann. «Im Jahr 2020 bereiteten die Kirchen Tausende von Mahlzeiten vor und verteilten sie an diejenigen, die wegen der Entlassungen und Schliessungen durch Covid in Not geraten waren. Die Pandemie betraf auch die Pastoren der kleinen Kirchen in den Dörfern, so dass ein Fonds eingerichtet wurde, um ihnen beizustehen.»

Auch haben junge Leute aus den Gemeinden «ländliche Gebiete besucht und Randgruppen gedient. Die christliche Jugend Thailands ist sehr engagiert in der Gesellschaft», betont Teerakulchon.

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Datum: 17.02.2021
Autor: Daniel Gerber / Jonatán Soriano
Quelle: Livenet / Evangelical Focus

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