Young Leaders to Israel #3
«Shabbat Shalom» statt Black Friday
Auch in der heiligen Stadt Jerusalem war am 29. November die Rabattschlacht im Gang. Doch dies interessierte die «Young Leaders» aus der Schweiz absolut nicht. Sie wollten die Wirkungsstätten der Bibel sehen und den Start in den Sabbat miterleben.
Der Sabbat beginnt für Juden am Freitag, wenn die ersten drei Sterne am Himmel stehen, und endet am Samstag zur gleichen Zeit. In dieser Zeit ist der Gruss «Shabbat Shalom!» (friedlicher Sabbat) überall auf den Strassen Jerusalems zu hören. Dieses Schalom ist in der historischen Stadt des Friedens jedoch keineswegs eine Selbstverständlichkeit, da sowohl Juden, Christen wie auch die Muslime die Stadt Jerusalem als wichtigen Pilgerort für sich beanspruchen. Dies führte in der Vergangenheit bereits mehrfach zu gewalttätigen Auseinandersetzungen.Wie erleben Christen aus der Schweiz Jerusalem?
Allein die «Stadt des Friedens» erstmals zu betreten und einige der Wirkungsstätten der verschiedenen Propheten, Stammesväter, Könige und Priester zu sehen, ist eine grosse Sache für einen überzeugten Christen, der noch nie dort war. Dies sogar am Sabbat zu tun, kommt einer totalen Überforderung der Sinne gleich. So ging es den meisten Teilnehmern der Schweizer Reisegruppe «Young Leaders to Israel», wie die Livenet-Umfrage zeigt:
Michael Berra, Pastor O2 in der Chile im Prisma, Rapperswil:
«Es ist historisch. Jesus hat hier gelebt! Unser Glaube ist nicht nur ein Gerücht. Dafür sind diese historischen Plätze Beweis genug. Mir ist aber auch bewusst geworden, dass dies hier nur Steine sind. Wir Christen haben aber den lebendigen Jesus in uns und können ihn in jedes Haus bringen, in das wir eintreten.»Noemi Bettler, Vineyard Bern, ISTL-Studentin:
«Gott hat so viel Geduld, dass er diese drei Religionen nebeneinander stehen lässt. Das bewundere ich. Das zeigt Gottes Gnade und vor allem die riesige Entscheidungsfreiheit, die er jedem Menschen gibt.»
Andrin Lehmann, EGW Biel:
«Es ist wirklich ein Hotspot für Religiosität. Das fordert einen irgendwie heraus, weil man denkt, dass man in viele Fettnäpfchen treten könnte. Aber dann ist doch viel Verständnis für die anderen Glaubensüberzeugungen da. Jeder geht seinen Weg und lässt den anderen stehen.»
Debora und André Grünenwald, Pastoren CBZ Gstaad:
André: «Es hat einfach viel zu viele Leute hier, aber dieses heilige Durcheinander funktioniert irgendwie. Die Religionen teilen sich ja sogar die Gebäude hier am Tempelberg.»
Debora: «Mir gibt es zu denken, wenn ich die Juden an der Klagemauer sehe. Sie müssen so viele Gesetze einhalten. Da merkt man so richtig, welch grosse Freiheit wir als Christen haben!»
Silvio Zanella, Missionswerk msd, Frutigen:
«In Israel fällt mir der grosse Nationalstolz auf. Bei uns in der Schweiz werden zum Beispiel das Militär oder die traditionellen Bräuche von den Jungen oft belächelt. Die jungen Israeli hingegen haben eine Vision und eine Liebe für ihr Land.»
Matthias Germann, Stiftung Schleife, Winterthur:
«Jerusalem ist eine verrückte Stadt! Drei Weltreligionen versammeln sich hier, zwei davon wollen die alleinige Herrschaft über die Stadt und den Tempelberg, die dritte betet für Frieden, Einheit und das zweite Kommen von Jesus. Wir können nur wage erahnen, wie wichtig unsere Segensgebete für diese Stadt und ihre Menschen sind.»Zum Thema:
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Autor: Florian Wüthrich
Quelle: Livenet