Keine Gefahr durch Christen

China braucht die Kirche nicht zu fürchten

Auch die oftmals noch geduldete katholische Kirche durchlitt in den vergangenen Jahrzehnten massivsten Druck in China. Das muss nicht sein – das Reich der Mitte braucht die Kirche nicht zu fürchten, liess Papst Franziskus Chinas Präsident Xi Jinping mitteilen.

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Präsident Xi Jinping und Papst Franziskus
Die Spekulationen sind vorbei: Chinas Präsident Xi Jinping wird bei seinem Besuch in Rom Papst Franziskus nicht treffen – es wäre die erste Begegnung zwischen einem chinesischen Präsidenten und dem Papst gewesen.

Bereits im Vorfeld des möglichen Besuchs liess der Vatikan die chinesische Regierung wissen, dass sie die Kirche nicht fürchten müsse. Von ihr würde keine Feindseligkeit ausgehen.

Immerhin war es im September zu einer gewissen Annäherung gekommen, als Chinas Regierung und der Vatikan vereinbarten, dass in China Bischöfe ernannt werden können. Anno 1951 unterbrach Peking die diplomatischen Beziehungen zum Vatikan. Bis heute fürchtet das Reich der Mitte, dass eine unabhängige Kirche oder das Christentum generell Chinas Autorität bedrohen und untergraben könnte. Deshalb treffen sich viele Christen im Geheimen und in Hausgemeinden.

«Haltung des Respekts»

Der Vatikan hege keine Feindseligkeit gegenüber irgendeinem Land, schreibt der vatikanische Aussenminister Kardinal Pietro Parolin einleitend zu seinem neuen Buch «The Church in China - A Future Yet to be Written» («Die Kirche in China – eine Zukunft, die noch geschrieben werden muss»).

Die Kirche vor Ort könne nicht getrennt werden «von einer Haltung des Respekts, der Wertschätzung und des Vertrauens gegenüber dem chinesischen Volk und seinen legitimen staatlichen Behörden».

Trotz des oben erwähnten Vertrags von letztem September haben der Vatikan und Peking die diplomatischen Beziehungen bis heute nicht wieder aufgenommen.

Christentum ist traditioneller China-Glaube

Das Christentum ist in China wesentlich tiefer verwurzelt als es auf den ersten Blick den Anschein machen dürfte. Davon zeugt beispielsweise das Buch «Erinnerungen an die Genesis», das Ethel R. Nelson gemeinsam mit Pastor C.H. Kang verfasst hat. Darin dokumentiert ist, dass der christliche Glauben beispielsweise tief in der chinesischen Sprache verankert ist.

Das Christentum und die biblischen Geschichten prägten China in der Frühzeit des Reiches – und dies so sehr, dass eine Vielzahl der chinesischen Buchstaben davon zeugen. Das chinesische Schriftzeichen für «Teufel» orientiert sich beispielsweise am Sündenfall. Oder jenes, das «Herrlichkeit» bedeutet, symbolisiert den Garten Eden.

Und auch die Arche Noah ist in der chinesischen Schriftgebung enthalten, im Zeichen für «Schiff» sind gleich mehrere Referenzen an das erste grosse Schiff der Menschheitsgeschichte enthalten.

Christlicher Glaube tief verwurzelt

Dass Chinas Regierung sich vor Christen nicht zu fürchten brauchen, belegen auch viele inhaftierte Christen, etwa die Mitglieder der Kirche von Pastor Wang Yi. Als sie wegen ihres Glaubens verhaftet wurden, zeigten sie nicht etwa Groll und Feindschaft gegenüber den Behörden oder Gott. Sie erklärten vielmehr: «Jetzt loben wir dich in Polizeiautos». Chinesische Christen beten für ihre Regierung und sie sind vorbildliche Bürger, wie etwa Chinas Eisschnelllauf-Trainerin Li Yan, die ihrem Land Gold bescherte.

Ausserdem beten Chinas Christen für den Westen, darunter auch für andere Glaubensgefangene. Zudem steht in dem Land, in welchem die Bibel früher verboten war, heute die weltgrösste Bibeldruckerei. Und auch tragen chinesische Christen den Glauben hinaus in alle Welt, durch die chinesische Bewegung «Back to Jerusalem».

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Datum: 19.03.2019
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / kath.ch / Reuters / Christian Today / Premier / Baptist Press / BackToJerusalem

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