Eine der grössten Erweckungen

Chinas geistlicher Aufbruch kann die Welt verändern

Hunderte Millionen Chinesen sind religiös oder auf dem Weg dazu. Darunter finden auch zahlreiche zum christlichen Glauben. «Die Welt tut gut daran, davon Notiz zu nehmen», sagt Ian Johnson, Gewinner des Literatur-Pulitzer-Preises. «Diese geistliche Transformation könnte signifikante globale Folgen haben.» In der Stadt Shenzhen werden laut Beobachtern sonntags im Schnitt 500 Menschen getauft.

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Offizielle Drei-Selbst-Kirche in China
41 Jahre nach Ende der Kulturrevolution, die mindestens 400'000 Todesopfer forderte und die Religion verbannte, interessieren sich hunderte von Millionen Chinesen für Religion; darunter auch für die christliche. Die konservativeren Schätzungen gehen von 85 Millionen chinesischen Christen aus, die offensivsten sind bei teilweise deutlich über 120 Millionen.

Ian Johnson, Literatur-Pulitzer-Preis-Gewinner, spricht von nichts weniger als «einer der weltweit grössten geistlichen Erweckungen.» Laut ihm könne diese spirituelle Transformation signifikante globale Auswirkungen haben.

Hausgemeinden wachsen rapide

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Ian Johnson
«Die Chinesen halten Ausschau nach neuen moralischen Wegweisern», erkennt Johnson in seinem Buch «The Souls of China: The Return of Religion after Mao» («Die Seelen Chinas: Die Rückkehr der Religion nach Mao»). «Sie wenden sich der Religion zu als Quelle, um die Gesellschaft zu reorganisieren.»

Sechs Jahre forschte Johnson. Laut ihm sind die am stärksten wachsenden Triebkräfte die christlichen Hausgemeinden. Oft würden solche Gemeinden hunderte von Mitgliedern zählen, hielt er in einem Artikel in «The Atlantic» fest. «Dadurch wuchs die Zahl der Protestanten von einer Million seit der kommunistischen Machtübernahme auf heute mindestens 60 Millionen.»

Beispiellose Gebetsbewegung

«Jeder Landesbesucher erkennt, dass die Zahl der Kirchen, Moscheen und Tempel in den letzten Jahren deutlich gewachsen ist – und sie sind voll», beobachtet Johnson weiter.

Das Gebet spielt eine Schlüsselrolle, dokumentiert der christliche Fernsehsender «CBN»: «In einer Ecke im nordöstlichen China beten Christen 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche. Tausende Christen haben sich in einer beispiellosen Gebetsbewegung zusammengefunden.»

Suche nach Antworten

In manchen Fällen erreicht die Erweckung auch die staatlich-kontrollierte Drei-Selbst-Kirche. «In dieser geschieht eine grosse Erweckung», sagt Zhao Xiao, der früher Atheist und Mitglied der kommunistischen Partei war. Nach dem Lesen der Bibel wurde er Christ, heute gehört er zu Chinas führenden christlichen Experten. «An einem Sonntag werden in Shenzhen im Durchschnitt 500 Menschen getauft.» Diese Stadt zählt rund 12,5 Millionen Einwohner.

Johnson: «Hunderte Millionen Chinesen wenden sich auf der Suche nach Antworten der Religion und dem Glauben zu. Denn diese finden sie nicht im radikal-säkularen Weltkonstrukt um sich herum.»

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Datum: 04.05.2017
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / CBN / BCN

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