Beispielhaftes Zusammenleben
Juden und Araber studieren gemeinsam an der Ariel-Universität
Ein Vorbild für den Rest des Landes, das möchten die Studenten der Ariel-Universität in Judäa und Samaria sein. Denn es sind religiöse und nichtreligiöse Juden sowie Araber, die hier problemlos miteinander studieren. Dennoch ist die Universität umstritten.
Boykott für die «verbotene Uni»
Diese Universität scheint also ein Vorbild für das ganze Land im friedlichen Zusammenleben zu sein. Dennoch wurde sie seit Bestehen oft boykottiert und kritisiert, insbesondere von europäischen und US-amerikanischen Politikern. Der Grund: Sie befindet sich in Judäa und Samaria, im Westjordanland, in der Gegend, in welcher Israel eigentlich seine Siedlungspolitik hätte stoppen sollen.
In einem Artikel der Tageszeitung «Zeit» wird die Uni sogar als «verbotene Universität» bezeichnet. Eher linksgerichtete Studenten hätten es an der Uni nicht immer einfach, gab die Psychologie-Studentin Alisa Batsevitsky gegenüber der «Zeit» zu. Alle Studenten müssten «Wahlpflichtveranstaltungen in israelischer Geschichte und in Theologie belegen. Ich bin mir sicher, dass sich die arabischen Studenten in diesen Vorlesungen manchmal unwohl fühlen – selbst mir geht es so. Die Professoren sind hier politisch eher rechts eingestellt. Trotzdem hat jeder Student das Recht, seine Meinung zu vertreten. Es ist nicht so, dass man in den Seminarräumen oder auf den Fluren aufpassen muss, was man sagt.»
Keinerlei Spannung trotz Intifada
Doch trotz allem Widerstand ist Rektor Yigal Cohen Orgad dankbar, dass es innerhalb des Uni-Campusses immer friedlich war. «Wir haben in Israel zwei Intifadas erlebt. Doch an keinem Tag und keinem Abend gab es an dieser Uni jegliche Spannungen zwischen den Juden und den Arabern, die hier studieren.»
Der Boykott und die damit verbundenen gekürzten Mittel verhinderten vielmehr Entwicklungshilfe, welche die Uni beispielsweise den arabischen Dörfern im Umkreis anbieten könnte. «Anstatt die Zusammenarbeit zu ermöglichen, anstatt Forschung zu unterstützen, die der palästinensischen Bevölkerung helfen würde, einen höheren Lebensstandart zu erlangen, verhindern oder verlangsamen solche Entscheidungen die Möglichkeit der Forschung und somit die Unterstützung der Umwelt und der Dörfer in der gesamten Region», so Orgad gegenüber CBN News.
Zur Webseite:
Ariel University (english)
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Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / CBN