Vom IS gefangen
Japanischer Christ riskiert das eigene Leben für seinen Freund
Journalist Kenji Goto suchte in Syrien nach seinem Landsmann und Freund Haruna Yukawa. Nun sind beide in IS-Gefangenschaft. Die Schergen fordern 200 Millionen Dollar Lösegeld.
Yukawa reiste nach Syrien und träumte von einer Militärkarriere, nachdem er Bankrott gegangen und seine Frau an Krebs gestorben war. Er war im August ausserhalb der syrischen Stadt Aleppo entführt worden. Im Oktober reiste Journalist Kenji Goto nach Syrien, um zu versuchen, seinen Freund zu befreien. Bis vor kurzem galten beide als vermisst – bis die Bilder mit den beiden als IS-Geiseln um die Welt gingen.Das japanische Aussenministerium bekam Wind davon und strebte seit August 2014 nach Informationen.
Die Entführung
Erstmals waren sich Yukawa und Goto im April 2014 in Syrien begegnet. Yukawa wollte wissen, wie man in einem Konfliktgebiet zurechtkommt. «Er wollte Informationen von jemandem, der Erfahrung in Krisenzonen hat.»
Yukawas Entführung berührte Goto dann sehr und er spürte, dass er ihm helfen sollte. Er habe hinreisen wollen und seine Kontaktpersonen befragen, wie die Lage ist. «Ich wollte mit ihnen von Angesicht zu Angesicht sprechen», sagte Goto laut Bekannten vor Ort. Goto arbeitete seit 1996 als Kriegsberichterstatter und galt als vorsichtig und zuverlässig. Seit 1997 bekennt sich der japanische Journalist zudem zum christlichen Glauben.
Gott begleitet
«Ich sah schlimme Orte und riskierte mein Leben, doch ich weiss, dass Gott mich stets retten will», sagte er noch im Mai in einer japanisch-christlichen Zeitschrift. Gleichzeitig betonte er, dass er nie etwas gefährliches riskiert habe, dies mit dem Verweis auf die biblische Passage: «Du sollst den Herrn, deinen Gott nicht versuchen.» (Matthäus-Evangelium, Kapitel 4, Vers 16)
Im Oktober 2014 kam sein zweites Kind zur Welt. Im gleichen Monat reiste er nach Syrien. Am 22. Oktober mailte er in die Heimat, dass er Ende Oktober zurück sein wolle. Zudem sagte er, dass es ihm wegen seiner Nationalität möglich sei, in IS-Gebiet zu reisen. Japanische Journalisten würden anders behandelt, als amerikanische oder britische. Wenige Tage später war nichts mehr von Goto zu vernehmen, bis eingangs Woche die Bilder der beiden Geiseln aufgetaucht sind.
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Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Charisma News