Auf Chicagos Strassen
Mit Liebe und Taten gegen die Gewalt auf den Strassen
Immer wieder kommt es in Chicago zu Schiessereien, insbesondere durch diverse Strassengangs. An einem Wochenende in diesem Sommer wurden 72 Menschen angeschossen und 13 getötet. Wie reagieren die Christen der Stadt darauf?
Zunächst startete der 40-tägige «Jesus-Sommer» Mitte Juli mit Gebet. Diverse Gemeinden und christliche Organisationen trafen sich an Strassenecken zum Gebet, damit Gott in diese Gewalt eingreift. Doch schon bald wurden aus dem Gebet Taten: Christen organisierten Mittagsküchen, um Essen an Obdachlose zu verteilen, es gab Strassenevangelisation, eine Zeltevangelisation und diverse Programme für Kinder.Mit dazu stiess auch Pastor Dimas Salaberrios, ein ehemaliger Drogendealer, der jetzt als Pastor in New York tätig ist (Livenet berichtete). Die Idee ist, jeden Haushalt in Chicago mit dem Evangelium zu erreichen, erklärte Salaberrios gegenüber CBN News. «Das ist die Mission und dafür gibt es diverse Events, etwa 160 Events während des gesamten Jesus-Sommers, um auf den Strassen und in sozial schwierigen Strassenvierteln die Liebe von Jesus weiterzugeben.»
Auf die Schiesser konzentrieren
Doch Salaberrios geht es insbesondere um die Menschen, die direkt hinter der Gewalt stehen. Er möchte so lange fasten, bis es mindestens eine Woche lang keine Schiesserei in Chicago gibt. «Wenn du diejenigen erreichst, die schiessen, und wenn die Schiessereien aufhören, kommt sofort Frieden. An keinem Ort der Vereinigten Staaten gibt es mehr Morde als in Chicago.» Das ist nicht einfach, aber Salaberrios hat bereits Gottes Macht erlebt, nicht nur im eigenen Leben, sondern auch beispielsweise, als er für wütende Demonstranten betete. «Wir gingen auf die Leute zu, die echt sauer und wütend waren und fragten: 'Können wir für Sie beten?' Wir konnten beobachten, wie Gottes Friede wortwörtlich über sie kam.»
Trost für Opfer
Manche Christen suchen die Orte der Schiessereien auf, um den Opfern und ihren Familien zur Seite zu stehen. Etwa Donovan Price, der in Chicago mit Pastor Salaberrios zusammenarbeitet. «Manchmal kann man nicht einfach mit ihnen beten oder Bibelverse weitergeben. Manchmal geht es darum, sie zu lieben, zu trösten und bei den Leuten zu sein, damit sie spüren, dass der Heilige Geist sich um sie kümmert und dass Gott bei ihnen ist.» Auch durch die Haus-zu-Haus-Evangelisation sind bereits viele Menschen zum Glauben an Jesus gekommen.
Der Jesus-Sommer endet bereits an diesem Wochenende, doch Salaberrios wird weiter dranbleiben, damit Chicago zu einer gewaltfreien Stadt wird. «Wir wollen so viel Aufmerksamkeit wie möglich erregen, damit noch mehr Christen rauskommen und hier auf der Strasse tätig werden. Denn es sind nur etwa 1'500 Personen, die schiessen. Und wenn wir uns auf diese Gruppe konzentrieren, können wir die Stadt Chicago verändern.»
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Autor: Rebekka Schmidt
Quelle: Livenet / CBN