Neuer US-Präsident vereidigt

Für Donald Trump beten?

Nicht einmal eine Minute dauerte der Amtseid auf den Stufen vor dem Kapitol in Washington am 20. Januar 2017. Damit hat die Präsidentschaft von Donald Trump begonnen. Wie stellen sich Christen dazu?

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Donald und Melania Trump, Präsident und First Lady der USA
Über den Politiker Donald Trump gehen die Meinungen denkbar weit auseinander. Trump zeigte sich in vielen Äusserungen sprunghaft, aggressiv, selbstbezogen und anderen gegenüber herabsetzend. Bei vielen, auch bei Christen in Europa, überwiegt die Ablehnung ihm gegenüber; sie reicht von Stirnrunzeln über Fassungslosigkeit bis hin zu einem entschiedenen «Nein».

Für Christen in den USA ist Trump der richtige Mann

Demgegenüber haben in den USA viele Christen Donald Trump gewählt. Sie erwarten von ihm lang ersehnte Veränderungen, vor allem in der Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik. Ohne die Stimmen vieler evangelikaler und katholischer Christen wäre Trump nicht Präsident geworden. Viele halten ihn für den richtigen Mann im Weissen Haus. Sie wählten ihn, weil sie gegen Abtreibung sind und weil sie erwarten, dass er die frei werdenden Sitze im Obersten Gerichtshof mit konservativen Richtern besetzt.

Auch Trumps Unterstützung für die Siedlungspolitik Israels und für Jerusalem als ungeteilte Hauptstadt Israels war vielen Christen wichtig. Zudem gibt es in Trumps Umfeld etliche, die sich zu ihrem christlichen Glauben bekennen, an vorderster Stelle Vizepräsident Mike Pence.

Gemeinsam beten?

Wollte man Christen aus Europa und den USA zum Gebet für die Präsidentschaft von Donald Trump zusammenrufen, wäre es wohl schwierig, eine gemeinsame inhaltliche Linie zu finden. Viele amerikanische Christen sind für Donald Trump und seine Politik, doch hierzulande ist die Mehrheit der Christen alarmiert und ablehnend. Es sei aber gesagt: Natürlich gibt es auch Christen in den USA, die Trump nicht gewählt haben und Christen hierzulande, die ihm positiv gegenüberstehen.

Fehlende Kultur der Auseinandersetzung

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Donald Trump und Franklin Graham
Unterschiedliche Meinungen zu Politik und Politkern gibt es nicht nur diesseits und jenseits des Atlantiks. Das ist hierzulande nicht anders und geht bis in jede Gemeinde. Und so wie zur Zeit die politische Auseinandersetzung an Heftigkeit zunimmt, wird sich dies in den Gemeinden verstärkt niederschlagen. Zudem gilt: Die wenigsten Gemeinden haben eine gewachsene Kultur des Gesprächs und der Auseinandersetzung, wenn es um strittige Themen geht. Da gäbe es viel zu tun.

Auch hierzulande ist es schwer, gemeinsam für politische Themen und Personen zu beten, wenn nicht ohnehin eine politische Einschätzung dominiert, die konservativ und im politischen Spektrum mehr oder weniger rechts von der Mitte zu verorten ist. Christen, die anders denken, finden da nicht ihren Platz.

Gebet heisst nicht Parteinahme

Paulus, der Lehrer und Missionar der frühen Christenheit, forderte zum Gebet für Regierende auf. Sollten Christen also für Präsident Trump beten? Ja, sicher. Und das hat nichts damit zu tun, wie man zu seinem Politikstil und seiner Politik steht. Für Menschen in Verantwortung zu beten ist keine Frage des Standpunktes, sondern ein Auftrag für alle, die Jesus ihren Herrn nennen.

Beten heisst nicht, sich auf die Seite desjenigen zu schlagen, für den man betet, obwohl das in den Worten «für jemanden beten» naheliegend sein könnte. Beten heisst, dass Christen die Verantwortung von Leitungspersonen und zugleich ihre eigene Verantwortung als Beter ernst nehmen.

Beten für alle, die eine hohe Stellung haben

Paulus formulierte diese Verantwortung so: «Das Erste und Wichtigste, wozu ich 'die Gemeinde' auffordere, ist das Gebet. Es ist unsere Aufgabe, mit Bitten, Flehen und Danken für alle Menschen einzutreten, 'insbesondere' für die Regierenden und alle, die eine hohe Stellung einnehmen...» (Die Bibel, 1. Timotheusbrief, Kapitel 2, Vers 1-3).

Man muss sich einmal vor Augen halten, in welcher Situation Paulus das schrieb: Da ging es um heidnische, gewalttätige und ungerechte Herrscher. Solche Regierenden vor Augen, forderte Paulus zum Gebet auf.

Für was ist zu beten?

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Für was aber soll man im Blick auf den neuen US-Präsidenten beten? Unabhängig von umstrittenen Themen, lassen sich sehr wohl grundsätzliche Anliegen formulieren, auch wenn diese – zugegeben - dann eher allgemeiner Natur sind:

  • Für Menschen und Anstösse in den USA, die Brücken bauen in der polarisierten und unversöhnlichen Stimmung des Landes.
  • Für Donald Trump und seine gesamte Administration, also alle Mitarbeiter, Berater, Minister und alle Menschen, die in den Verwaltungen arbeiten.
  • Dafür, dass selbstlose und um Gerechtigkeit bemühte Menschen Einfluss haben beziehungsweise Einfluss gewinnen. 
  • Dass von der politischen Arbeit und der der Behörden (mehr) Gerechtigkeit, Frieden und Versöhnung ausgeht.
  • Dass das Eintreten für Leben, für Wahrheit und für Menschen, die Hilfe brauchen in der Politik an Boden gewinnt.

Falls Sie zu denen gehören, die sich angesichts der Präsidentschaft von Donald Trump Sorgen machen, bleiben Sie nicht dabei stehen, sondern beten Sie und bitten Sie Gott um sein Handeln. Es wird in diesen bewegten Zeiten noch viele Gelegenheiten und Entwicklungen geben, dies zu tun. Es ist an den Christen, sich nicht wegzuducken, sondern im Gebet, aber auch im Handeln Verantwortung zu übernehmen.

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Datum: 23.01.2017
Autor: Nobert Abt
Quelle: Livenet

Kommentare

Vielleicht ist es diesmal eine andere Situation.Vielleicht betrifft uns diese Wahl dieses Menschen intensiver als sie nur als Politik abzustempeln.Vielleicht hat es dieser Mann dank Gebete an die Spitze geschafft.Wo steht die Weltwirtschaft?Wo steht der Mensch Heute? Jesus würde sagen in einem moralischen egoistischen Zerfall.In einer Kultur des Todes. Vielleicht braucht es diesen Mann in den USA welcher unbequem ja sogar provokativ ist und beginnt hohe und immer höhere Wellen zu schlagen. Die Medien sind zensiert.Die Welt braucht eine Schockwelle um zu erwachen um zu Gott und SEINER Wahrheit zurück zu finden.Beten wir!!!
Ich denke alle, die sich etwas mehr als über das Fernsehen informieren, sind über die Wahl aus christlicher Perspektive sehr erleichert. Niemand muß sich für Politik interessieren, man sollte dann aber auch dazu stehen eben keine Meinung zu haben und nicht stattdessen sich die Meinung des Fernsehens sich zu eigen machen, denn dann machte man sich verführbar. Jesus war auf der einen Seite konsequent unpolitisch aber auf der anderen Seite lehnte er klar eine damals mögliche politische Strömung ab, die Auflehnung gegen die götzendienerische Römerherrschaft. Vielleicht wäre es sinnvoll, wenn wir uns auch auf das Reich Gottes konzentrieren und uns Gottes politischer Fügung nicht en

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