Zusammenbruch bei Predigt

Rick Warren spricht über sein Burnout

Inbrünstig sprach Rick Warren kürzlich zwei Stunden vor 110 Pastoren aus 30 Ländern, welche unter unerreichten Volksgruppen Gemeinden bauen wollen. Ihnen berichtete er von seinem Burnout und wie er sich in der Folge in der «Wildnis» Gott völlig ausliefere.

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Rick Warren
Vor den Menschen, die sich bald zu ihrem Missionseinsatz aufmachen, gewährte er Mitte dieses Monats einen Einblick in sein eigenes Leben. Er berichtete von seinem Burnout, das ihm gegen Ende seines ersten Jahres als Pastor zu schaffen machte und welches die Ausrichtung seiner Gemeinde, der bekannten Saddleback Church in Lakeland, verändern sollte.

«Ich versuchte damals, eine Kirche im alten traditionellen Stil zu errichten, ein Programm auf die Beine zu stellen und so hart wie möglich zu arbeiten.» Er habe sich damit selbst relativ zu Grund und Boden gerannt, erinnert er sich. «Ich arbeitete 18 Stunden pro Tag. Mein Büro war bei uns daheim und ich verbrachte jede Minute darin – doch ich brannte sehr schnell aus.»

Während Predigt ohnmächtig geworden

Die Gemeinde war auf rund 150 Besucher angewachsen. Am letzten Sonntag seines ersten Jahres stand er wie gewohnt auf, um seinen Beitrag zum Gottesdienst zu leisten, da geschah etwas Unerwartetes. «Ich war so erschöpft und emotional so ausgebrannt, dass ich während meiner Predigt ohnmächtig wurde.» Er sei einfach hingefallen. «Als ich wieder aufwachte, war ich verlegen, benommen und ich in eine tiefe Depression. Ich hatte meine Gesundheit zerstört. Physisch und emotional war ich ausgelaugt.»

Rick fuhr mit seiner Frau und den Kindern nach Phoenix und brachte diese zu den Schwiegereltern. «Ich ging weg, um ein 'Wüstenerlebnis' durchzumachen. Einen Monat lang sah ich niemanden.» Wie einige Menschen in der Bibel erhielt auch er während seiner Zeit in der «Wildnis» eine kritische Offenbarung von oben.

«Zu Tode geängstigt»

In dieser Zeit tobte in ihm ein Kampf. Da war das schnelle Wachsen der Gemeinde. 150 Menschen in einem Jahr, das hatte er nicht verdient. «Ich hatte es schwer mit dem täglichen Bibellesen. Ich war nicht der Mann Gottes, der ich sein sollte.» Und er wusste, dass wenn die Gemeinde so weiterwachsen würde, sie in wenigen Jahren mehrere Tausend Besucher zählen würde. «Das ängstigte mich zu Tode.»

Dann habe er eine leise Stimme gehört, als der Herr zu ihm durchgebrochen sei. «Er sagte mir drei Dinge, die mein Leben veränderten. 'Du hast Recht, Rick, du verdienst es nicht. Du wirst es nie verdienen. Es ist alles meine Gnade.'» Gnade sei, so Warren, dass Gott jeden dummen Fehler kenne, den man im Dienst gemacht habe und uns dennoch erwähle.

Leute statt Kirche aufbauen

Ein weiterer Punkt war die Frage, wem die Gemeinde gehört. Ricks Gedanken: «Dir, Jesus, du hast gesagt, dass du deine Kirche bauen willst.» Und so erhielt er einen Eindruck ins Herz, der sein Leben verändern sollte: «Rick, ich will, dass du dich darauf konzentrierst, die Leute zu erbauen, ich werde die Kirche errichten.» Er begann, mit Hunger in der Bibel zu lesen. «In der Bibelschule wurde nicht gelehrt, wie man Menschen aufbaut.»

Als er dies verstanden habe, sei es gewesen, als würde ein Berg von seinen Schultern fallen. Als hätte er sich umgedreht und zu Jesus gesagt: «Jesus, jetzt bist du der Pastor dieser Gemeinde.» Das Ganze musste nicht mehr durch seine Energie, Kreativität, Einfallsreichtum und Begabungen oder Talente ermöglicht werden. «Jesus sagte, dass er die Gemeinde baut. Ich sagte: 'Herr, da hast du es.' Der Rest ist Geschichte.»

«Sorgt euch nicht»

Und so riet Warren seinen Zuhörern, den zukünftigen Gemeindegründern, dass sie sich auf die Gesundheit ihrer Gemeinden konzentrieren sollen und nicht auf deren Grösse. «Konzentriert euch auf die Früchte, die bleibend sind. Sorgt euch nicht darum, wie gross eure Kirche ist – das ist Gottes Sache. Ich sehe lieber zehn Gemeinden mit 100 Besuchern als eine einzige mit 1000.»

Auch um die Grösse des Gebäudes solle man sich nicht bangen. «Unsere Gemeinde zählte 6000 Mitglieder, ehe wir das erste Gebäude errichteten.» Es gehe darum, dass die Gemeinde reife, das sei der einzige Weg, um die 3000 noch unerreichten Volksgruppen zu erreichen.

Zum Thema:
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Datum: 19.05.2016
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Godreports

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