Hitchens erwägte Seitenwechsel
«Als er mit Christen debattierte, begann er sie zu mögen»
Wenn einer Gottes Existenz leugnete, war das der Atheist Christopher Hitchens. Nun publizierte sein Weggefährte und Freund Larry Alex Taunton ein Buch, in dem festgehalten wird, dass Hitchens kurz vor seinem Tod in Erwägung zog, Christ zu werden.
Hitchens und Taunton waren enge Freunde und unternahmen gemeinsam zwei lange Autoreisen. «Bei einer las Hitchens laut aus dem Johannes-Evangelium vor», berichtet Taunton, der auch mit dem britischen Atheisten Richard Dawkins befreundet ist. Erstmals in seinem Leben fesselten ihn evangelische Christen, erinnert sich Taunton, sie seien so anders gewesen, als die Fassade, die man vom Christentum hat. «Als er mit diesen Evangelischen debattierte, begann er sie zu mögen.»
«Er erwägte es!»
«Ich erkannte, dass sich Christopher nicht durch seinen Atheismus definierte. Atheismus ist negativ, und um etwas Negatives kann man keine Philosophie bauen», erinnert sich Taunton. «Christopher suchte nach einem vereinenden Gedankensystem.» Und der Autor stellt fest: «Ich werde angeklagt, ich hätte gesagt, dass er konvertiert ist. So etwas habe ich nie behauptet. Es ist nicht meine Aussage dass er konvertiert ist, sondern es war Christopher, der das Konvertieren erwägte.»«Islam einte ihn mit Christen»
«Einer der vereinenden Faktoren, den er mit den Evangelischen hatte, war der Islam. Er konnte mit der Blindheit der Linken nicht umgehen. Nie kam er dahinter, warum sie vorsätzlich blind gegenüber den Gefahren dieser Religion waren. Zunehmend war er alarmiert.» Natürlich sei nicht jeder Muslim ein Terrorist. «Aber wenn Koran und Hadithen wörtlich genommen werden, muss der Ungläubige eine Taxe zahlen, konvertieren oder sterben.» Hitchens habe einen Wandel durchgemacht. Als Marxist stieg er in die sozialistischen Eliten auf. «Er war ein Pazifist, der das Militär aber verehrte. Er war ein Champion der Linken, nichtsdestotrotz war er Pro-Life und für den Krieg gegen den Terror.»
Mit Christen angefreundet
Lange sprach er auf der Bühne gegen Gott, doch begann er bedeutungsvolle Freundschaften – abseits der Öffentlichkeit – mit evangelischen Christen zu pflegen, wie beispielsweise mit Francis Collins und Douglas Wilson. «Für viele Christen war er 'Staatsfeind Nummer eins'. Doch hinter den Kulissen freundete er sich mit Christen an. Und als die Diagnose Speiseröhrenkrebs bekannt wurde, studierten wir zusammen die Bibel.» Wer bisher vermutet hat, Larry Alex Taunton sei selbst Atheist, hier ein kleiner Einblick in seine Vita: Er leitete öffentliche Debatten mit Richard Dawkins und Christopher Hitchens, bei denen Larry für das Christentum argumentierte. Zum Super Bowl 2011 lancierte Taunton die Aktion «LookUp316», um das Publikum auf Johannes, Kapitel 3, Vers 16 aufmerksam zu machen. Und er ist Direktor der «Fixed Point Foundation», die den christlichen Glauben öffentlich verteidigt.
Christopher Hitchens war also jahrelang mit jemandem befreundet, den er eigentlich hätte «anfeinden» müssen. Und er zeigte wachsendes Interesse am Glauben. Wo er sich in seinen letzten Stunden befunden hat, wissen wir nicht. Auf den Weg gemacht hatte er sich. Ein Weg, der selbst beim «berüchtigtsten Atheisten der Welt» für Interesse sorgt, ist definitiv einen Blick wert.
Zum Buch:
The Faith of Christopher Hitchens (englisch)
Zum Thema:
Den kennenlernen, an dem Christopher Hitchens wachsendes Interesse gezeigt hatte
Krankenheilung: Atheist lässt Christen für sich beten
Alle Möglichkeiten offen: Mathematiker: «Wissenschaft widerlegt Gott nicht»
Mathematikprofessor Lennox: «Auch Atheisten glauben»
Autor: Daniel Gerber
Quelle: Livenet / Christian Post