Auf Abfallsäcken gefunden

Wie in alten Zeiten: Christen adoptieren verlassene Babies

Ein Pastor und seine Frau aus Florida haben den Adoptionsprozess für zwei Kinder eingeleitet, die von einem Mitarbeiter auf einem Haufen Abfallsäcke gefunden worden waren, mit nichts als Windeln bekleidet. Die Aufnahme «weggeworfener» Babies ist eine uralte christliche Tradition.

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Krystal Stewart mit einem ihrer neuen «Söhne»
Mit ihren eigenen Kindern im Alter von 15, 13 und 8 Jahren dachten Pastor Ronnie Stewart von der «Refuge Church» in New Port Richey (Florida) und seine Frau Krystal, dass ihre Zeit für Babies und Windeln eigentlich vorüber sei. Er hatte vor drei Jahren die Kirche im Grossraum Tampa als «Ort für Menschen mit Problemen und die Unterprivilegierten» gegründet. Heute stellen sie für 200 bis 300 Personen zweimal in der Woche Nahrung zur Verfügung.

Sozialarbeiter Mark Purcell war gerade auf dem Heimweg, als er die beiden Kinder im Alter von 6 Monaten und 1 ½ Jahren auf einem Haufen Abfallsäcke sitzen sah. Bei näherem Nachfragen zeigte sich, dass die ganze Familie obdachlos war und in einem Zelt im Wald in der Nähe wohnte.

«Wir nahmen die Babies diesen Abend herein, weil es zu regnen drohte», erzählt Stewart. Im Lauf der Zeit begann sich eine Beziehung zu den Kindern zu entwickeln. Die Eltern kamen immer wieder zur Nahrungsausgabe, und eines Tages fragten sie Stewart, ob er legale Verantwortung für die Kinder übernehmen könnte.

31'000 Dollar gespendet

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Die beiden Buben, die die Stewarts adoptieren wollen
Die Stewarts wussten nicht, wie sie die tausende von Dollars für eine Adoption der Kinder aufbringen sollten, aber im Vertrauen auf Gott erklärten sie sich bereit zu dem Schritt. Sie eröffneten eine Crowdfunding-Website mit dem Ziel, 10'000 Dollar zusammenzubringen. Zu ihrem grossen Erstaunen kamen in den ersten sechs Tagen bereits über 18'000 Dollar zusammen. Bis heute haben Menschen auf aller Welt über 31'000 Dollar für die Adoption der Kinder gespendet. «Ich wollte die Aktion beenden, weil wir ja unser Ziel erreicht haben, aber jemand erinnerte uns daran, dass wir die Buben das ganze Leben haben würden, und so hätten wir etwas, das wir auch in Zukunft in sie investieren können», sagt Stewart heute.

Wenn Stewart und seine Frau zurückschauen, wie er und seine Familie in Kontakt mit diesen beiden Kindern gekommen sind, sagen sie heute: «Das schmeckt eindeutig nach Gott.»

Alte Tradition

Die Stewarts führen eine uralte Tradition weiter. Bereits in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung waren Christen dafür bekannt, dass sie in Megacities wie damals Rom neugeborene Kinder zusammensuchten, die rings um die Stadt auf die Abfallberge geworfen worden waren. Meistens waren es Mädchen, die nicht erwünscht waren. Christen sammelten sie auf und erzogen sie in Waisenhäusern oder Familien – was dazu führte, dass unter den Christen des ersten Jahrhunderts ein deutlicher Frauenüberschuss war. Diese Mädchen waren wiederum später als Ehefrauen begehrt, weil die Christen sie nicht – wie bei den Römern üblich – schon mit 12 oder 13, sondern erst mit 18 Jahren heiraten liessen (vgl. hierzu Rodney Stark, Der Aufstieg des Christentums).

Unter dem Strich war es – neben ihrer Botschaft der Hoffnung – das soziale Verhalten der Christen, verbunden mit einem «besseren» und über alles gesunderen Lebensstil, das dazu führte, dass eine «obskure Jesus-Bewegung am Rande des römischen Reiches in drei Jahrhunderten zur beherrschenden religiösen Kraft der westlichen Welt wurde» (Zitat Stark).

Link:
Thesen zum Aufstieg des Christentums von Rodney Stark, zusammengefasst von Thomas Schirrmacher

Zum Thema:
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Change Management: Wenn das Team extrem gefordert ist
Stiftung «Gott hilft»: Pionierarbeit mit jugendlichen Flüchtlingen

Datum: 08.04.2016
Autor: Reinhold Scharnowski
Quelle: Livenet / Christian Post

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